Für Sie degustiert: La Spinetta/Contratto
Die Nashorn-Weine im Geheimdienst ihrer Majestät

Er gehört mittlerweile zu den grössten Namen im Piemont: Giorgio Rivetti, Chef von La Spinetta und von Traditionshaus Contratto, das einst das British Empire überschwemmte. Dazu: Gajas neue Weine. Und Coppos Meisterwerk.
Publiziert: 28.01.2017 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 05.08.2019 um 15:28 Uhr
Hier werden Schaumweine produziert
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In den unterirdischen Kathedralen von Canelli:Hier werden Schaumweine produziert
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Alain KunzWein-Kolumnist

Die Filmcrew aus Schweden stellt ihre Scheinwerfer und Kameras auf. Alles muss passen, wenn der Boss kommt. Zeit ist Geld. Und Das Geld eines Weinbauern, eines Contadinos, wie sich Rivetti selber bezeichnet, also eines einfachen Landbauers, liegt im Weinberg. «95 Prozent des Weins entscheidet sich draussen, im Berg», ist Giorgios Credo. Dort trifft man Rivetti am häufigsten an.

Dürers weltberühmtes Nashorn: Markenzeichen von La Spinetta.
Foto: Alain Kunz

Doch mittlerweile ist es keine Seltenheit mehr, dass Journalisten aus der ganzen Welt nach Castagnole Lanze reisen, um Rivetti zu interviewen. Der Bauer hat sich daran gewöhnt. Statt eines knorrigen Steifstehens hat er den weltmännischen Auftritt mittlerweile locker drauf. Wie auch später in der Osteria Tre in Bad Bubendorf, wo sich Giorgio mit seiner deutschen Frau Anja Cramer ein (rares) Stelldichein gibt. Ja, ja. Die Schweiz ist für Italiener ein wichtiger (und geographisch naher) Markt.

Giorgio Rivetti: «Ich bin ein Bauer, ein einfacher Bauer.»
Foto: Alain Kunz

Zurück zu den Ursprüngen von La Spinetta. Sie reichen ins Jahr 1977 zurück, als Giorgios Vater Giuseppe, von allen nur Pin genannt, La Spinetta kauft und den ersten Lagen-Moscato der Region macht. Eine Erfolgsnummer, die Cash-Flow ins Haus bringt. Mit dem ersten Rotwein, dem Barbera Cà di Pian im Jahr 1985, beginnt die Erfolgsstory dann so richtig. Sie nimmt zehn Jahre später mit dem Barbaresco Gallino noch mehr Fahrt auf. Das richtige Marketing trägt das Seinige dazu bei. Denn Giorgio verwendet ein Motiv von Albrecht Dürer als roter Etiketten-faden. Ein Nashorn. Die Story der Zeichnung ist erstaunlich!

Das Nashorn ist omnipräsent, hier an der gläsernen Eingangstür ins Weingut Campè.
Foto: Alain Kunz

Sie stammt aus dem Jahr 1515. Das Nashorn war ein Geschenk an den portugiesischen König Manuel I. Ein unbekannter Künstler schickt eine Skizze nach Nürnberg zuhanden von Dürer und ein Freund rapportiert dem Renaissance-Genie weitere Details. So entsteht der weltberühmte Holzschnitt Dürers, der ihn anfertigt, ohne das Tier je selbst gesehen zu haben!

Anja Cramer erzählt die Geschichte der Rivetti-Güter in Zahlen: «32 Produkte, vier Güter, eine Million Flaschen.»
Foto: Alain Kunz

Mittlerweile haben Rivetti und seine deutsche Frau Anja  (die sich mit viel Enthusiasmus um deutschsprachige Gäste kümmert) ein kleines Imperium auf die Beine gestellt. Es umfasst vier Weingüter. Zuerst kaufen die Rivettis in der Barolo-Gemeinde Grinzane Cavour Campé Dazu. 2001 in der Toskana Casanova. Und zuletzt ein historisches Piemont-Haus: Contratto!

Jeden Tag werden die Schaumweinflaschen am Rüttelpult von Hand gedreht.
Foto: Alain Kunz

Contratto in Canelli ist nicht irgendeine Acquisition. Contratto ist der älteste Schaumwein-Produzent des Piemonts und legendär geworden durch seinen Vermouth. Ein absolutes In-Getränk zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Entstanden nochmals hundert Jahre früher, um oxidierten Wein aufzupäppeln, weil man ihn damals partout nicht weggiessen wollte. Mit einer ganzen Litanei an Kräutern und Gewürzen versetzt entsteht ein neues Produkt. Die Rivettis kamen beim Kauf des Hauses 2011 zu ihrem Glück an die Originalrezepte heran, deren älteste ins Jahr 1890 zurückreichen.

Alle Ingredienzen für den Contratto-Vermouth: Beeindruckend!
Foto: Alain Kunz

Doch so richtig berühmt wurde Rivetti natürlich mit seinen grossen Weinen, den Barbareschi und Baroli. Er gehört zu den Initianten der Barolo Boys, über die später gar ein Film gedreht wird. Mittlerweile sind die Zahlen imposant: «32 Produkte, vier Güter, eine Million Flaschen», sagt Anja nicht ohne Stolz, als sie uns durch das Museum von Contratto in Canelli führt. Ein lohnenswerter Trip, allemal!

LA SPINETTA UND CONTRATTO – DIE WEINE

Giorgio Rivetti in den kilometerlangen unterirdischen Kathedralen von Canelli.
Foto: Alain Kunz

Nun zu den Weinen. Wir beginnen, natürlich, mit dem Moscato Biancospino 2015. Einem Süsswein, der mit einer kräuterigen-fruchtigen Nase besticht, Honig- und Birnennoten detektiert man, die Süsse ist perfekt eingebunden in eine knackige Säure. Und die Perlage ist ganz fein. Süffig! 16,5 Punkte. Kostet 17.90 bei www.schubiweine.ch. Auch der andere Moscato, der Bricco Quaglia 2015 ist schön. Auch hier stimmt die Balance, die Süsse überbordet nie, die Säure ist bloss leicht, im Finish gibts Birne und Frische. Score: 16/20 Punkten. Preis: 19.50 Franken.

Am Flaschenhals eines nach der traditionellen Methode («méthode champenoise» hergestellten Schaumweins lagern sich Hefe und andere Ablagerungspartikel als sogenanntes Depot ab.
Foto: Alain Kunz

Zu den trockenen Blöterliweinen. Da ist mal der Millesimato Extra Brut 2011. Ein sehr trockener Schaumwein (3 Gramm Zucker) mit Hefenoten, einem floralen Touch, Brioche, Aprikose und einem schönen Finish. 17 Punkte. Dasselbe Score gibts für den 2010er. Kostet 29.50 Franken. Der Rosé For England 2011 (bis zum zweiten Weltkrieg war das Empire der wichtigste Abnehmer der trockenen Schaumweine von Contratto) aus 100% Pinot Noir ist recht herb-würzig-hefig, im Gaumen ist er gar rau, riecht nach Heu und Brioche, ist etwas reduktiv, aber Perlage und Finish sind schön und retten die 16,5 Punkte für den ohne jegliche Zuckerbeigabe hergestellten Wein. Das ist ein Punkt mehr als es für den 2010er gab. Preis: 37.50 Franken. 16 Zähler erhält der gleich teure For England Blanc de Noir 2010 (auch der ist ein Pas dosé) aus 100% Pinot Noir. Er ist eher herb-kräuterig, hat viel Schaum, leichte Kohlensäure, ist gegen Ende vegetal und mittellang. 16,5 Punkte gibts zum Schluss für den Blanc de Blancs Zero Dosage 2010 aus 100% Chardonnay, der in der Schweiz nicht vertrieben wird.

Zwei der Nashorn-Weine: Der Barbaresco Bordini (hinten) und der Barbera d'Asti Cà di Pian.
Foto: Alain Kunz
Toller Barbera, der 2011er Gallina.
Foto: Alain Kunz

Derart gestärkt machen wir uns an den ersten Stillwein der Rivettis, den Barbera d’Asti Cà di Pian 2011. Ein doch sehr kräuteriges, austeres Produkt, das eine Spur zu vegetal-grünlich ist. Kriegt 15,5 Punkte und kostet 25.50 Franken (Jahrgang 2012). Weit besser gefällt da der Barbera d’Alba Gallina 2011, der aus dem Barbaresco-Weinberg kommt, also aus erstklassigen Südhang-Lagen. Entsprechen ist er unheimlich konzentriert, das Holz prägt ihn, er ist würzig-harmonisch, mundfüllend, eukalyptisch-frisch im langen Abgang. 17 Punkte. Kostet stolze 46.50 Franken (Jahrgang 2013).

Eindrücklich: Die in der Osteria Tre vernichteten Rivetti-Flaschen.
Foto: Alain Kunz

Die nach Giorgios Vater benannte Assemblage Rosso del Monferrato Pin 2011 besteht mehrheitlich aus Nebbiolo mit 35% Barbera und ist würzig-kräuterig. Auch hier: Etwas viele grüne Noten. 16 Punkte, 46.50 Franken (Jahrgang 2012).

Zu den reinen Nebbiolo. Der Langhe Nebbiolo 2011 ist floral, Rosen. Recht vegetal und leicht adstringierend, aber enorm frisch. Gibt ebenfalls 16 Punkte. Kostet 27.50 Franken (Jahrgang 2012). In der Nase etwas medizinal-kräuterig wirkt der Barbaresco Bordini 2011, der mit rechten Tanninen ausgestattet ist, Power und einen wunderbaren Fluss hat und mittellang ist. Macht 17 Punkte. Preis: 48.50 Franken. Fantastisch ist der Barbaresco Starderi 2006 (Foto). Leichte Tertiäraromen von Pilzen eröffnen den olfaktorischen Reigen, es melden sich Minze, Eukalyptus, Pilze, Lakritze, Kräuter. Spanend! Im Gaumen ist er trotz des Alters frisch, leichtfüssig, die Tannine sind immer noch ausgeprägt, er hat Druck, das mit viel Säure unterlegte Finish ist recht lang. 17,5 Punkte. Kostet 110 Franken (Jahrgang 2011). Dasselbe Score gibts für den Barbaresco Valeirano 2010. Ein zwar karges, florales Geschöpf mit einer ätherischen Nase, das herb und mit gewisser Adstringenz daherkommt, aber immer feingliedrig und stringent ist, den Mund dennoch füllt und einnimmt. Kostet 125 Franken (Jahrgang 2013).

Zu den Baroli. Zuerst mal der Barolo Garretti 2011. Die leicht zältlige Nase ist ausladend. Im Gaumen hat der Wein Schmelz, Kraft und Eleganz, rechte Tannine, ist leicht vegetal im langen Finish. 16.5 Punkte. Einen Punkt mehr gibts für den 2010er. Er besticht durch eine ätherische Frische, getragen von einem Rosenmeer, ist geradlinig-elegant. Erdbeernoten und solche nach Holzkohlen tauchen auf. Kurz: Er ist komplexer, spannender als der 2011er. Kostet 59 Franken (Jahrgang 2010). Ein ganz anderes Kaliber ist der 2009er des Barolo Campè (Foto). Auch hier dominiert eine gewisse Kräuteraromatik die Nase, mit Cassis und Heunoten. Der Wein ist unglaublich filigran, hat Druck, ist trinkig, die Struktur stimmt, er bleibt frisch bis zum langen Ende. Score: 18/20! Auch der Jahrgang 2010 ist eine ganz grosse Nummer und erreicht dasselbe Score. Kostet 125 Franken (Jahrgang 2011).

Alles Campè oder was? Giorgio Rivettis weltberühmter Barolo.
Foto: Alain Kunz

Zum Schluss noch ein kurzer Trip in die Toskana, zum Vermentino 2014 von Casanova. Der ist ein weiterer Beweis dafür, welch Gratwanderung es ist, in der Maremma gute Vermentini machen zu wollen. Dieser hier ist rustikal-herb, recht grün und bitter im Abgang. Sagen wir es so: Es gibt geglücktere Exemplare von Maremma-Vermentini. Aber auch nur ganz wenige… Score: 15/20. Kostet 19.50 Franken.

(Die Weine von La Spinetta sind erhältlich bei www.vinidamato.ch)

OSTERIA TRE IM HOTEL BAD BUBENDORF

Das Bad Bubendorf im Baselland: Modernes Hotel an historischer Stätte.
Foto: ZVG

16 Punkte von GaultMillau und einen Stern von Michelin hat sich Flavio Fermi erkocht, der talentierte Koch in der Osteria Tre. Zum Wine and Dine mit den Gewächsen der Rivettis (inkl. Vermouth) fand er immer die passende und spannende kulinarische Lösung. Und wer danach nicht mehr aus Bubendorf BL heimfahren mag? Der kann ein paar Treppenstufen gehen oder den Lift nehmen - und landet in einem der 53 Zimmer des Hotels Bad Bubendorf. Einem unprätentiösen Haus, das Drei-Sterne-Superior-Luxus mit wunderschön renovierten Zimmer bietet. Es ist der Ort, an welchem 1830 der Grundstein für den Halbkanton Baselland gelegt wurde.

Anja Cramer und Giorgio Rivetti erzählen ihre Story am Wine and Dine in der Osteria Tre mit viel Schalk.
Foto: Alain Kunz

Der nächste Wein-Anlass steigt dort übrigens am 17. März. Dann ist der Marchese Mazzei vom Castello di Fonterutoli aus der Toskana zu Gast und präsentiert seine tollen Chianti und noch mehr. Dazu kocht, wie gehabt, Flavio Fermi. Kostet 170 Franken. Anmelden unter www.badbubendorf.ch oder www.vinidamato.ch.

GAJA RELOADED - DES PATEN NEUE WEINE

Eine der mächtigsten Frauen der Weinwelt erklärt uns das ABC des Bio-Weinbaus: Gaia Gaja.
Foto: Alain Kunz

Angelo Gaja ist in Italien das Mass aller Dinge. Unverändert. Auch wenn seine beiden Töchter Gaia und Rossanna das Zepter übernommen haben. Der Pate des Stiefelweins hat das letzte Wort! Dennoch: Er hört aufmerksam zu. Und willigt auch mal ein, wenn man ihn überzeugt hat. Dies haben die Töchter in Bezug auf die Appellationen der grossen Weine des Monsignore geschafft. Hatte sie Angelo vor ein paar Jahren deklassiert, sie also aus der DOC genommen, um den Basis-Barbaresco und -Barolo zu stärken und um totale Narrenfreiheit in Bezug auf die Zusammensetzung der Trauben zu haben, so hat er nun einen Salto rückwärts gemacht. Costa Russi, Sori Tildin und Sori San Lorenzo sind nun wieder Barbareschi!

Nicht ohne meinen (zugelaufenen) Wauwau: Gaia Gaja reist von einem Weinberg zum anderen, allerdings weit gemütlicher als Papa Angelo.

Diese und fünf weitere Weine habe ich bei meinem letzten Besuch in Barbaresco verkostet. Vier davon waren Fassproben. Das Resultat? Derweil die drei Gläser von Vini d’Italia an den Costa Russi gingen, habe ich mein Herz an den Sori San Lorenzo 2013 verloren. In der Nase ist er wohl noch diskret und rotfruchtig, aber das ist ein Terroirwein par excellence. Er drückt alles aus, was die Toplagen in Barbaresco ausmacht. Erdigkeit, Chriesi, maskuline Tannine, Menthol-Frische, eine Finesse sondergleichen, wie auch der unendlich lange Abgang. Stupend! Dafür gibts 19 Punkte. Kostet (leider) 350 Franken.

Ein Teil der Deguanordnung bei meinem letzten Gaja-Besuch: Viermal Fassprobe, zweimal Flasche.
Foto: Alain Kunz

Nicht weit dahinter war die zweite Fassprobe, jene desSori Tildin 2013 mit seinen floralen Noten, seiner Power, seiner erstaunlichen Offenheit, den markanten Tanninen, seiner Mineralität und Fülle. 18,5 Punkte. Kostet (leider) auch 350 Franken. 18 Zähler macht der Tre-Bicchieri-Wein Costa Russi 2013 (Fassprobe), der in der Nase sehr verschlossen war, umso toller die Fruchtkomponenten im Gaumen, die Molligkeit, die minzige Frische, die samtenen Tannine und das gewaltige Finish. Kostenpunkt: (Leider) auch 350 Franken.

Positiv: Der Basis-Barbaresco 2013 (Foto) kostet weniger als die Hälfte davon, das sind dann aber immer noch 149 Franken. Der Wein indes ist bei weitem nicht halb so gut. Sondern vieeel besser. War die Fassprobe in der Nase enorm zurückhaltend, so entfaltet sie im Gaumen die tolle Eleganz des Weins. Er ist ein Gaja-typischer Aristokrat mit sanften Tanninen. Ein Wein wie eine Porzellanpuppe. Hauchdünn und zerbrechlich. 17,5 Punkte.

Filius Giovanni Gaja: Wo sind meine Schwestern?
Foto: Alain Kunz

Ein letztes Wort zum Thema Barbaresco: Zum Pranzo kredenzte Angelos Sohn Giovanni einen Barbaresco 2001, den ich als Wein der Woche an dieser Stelle bereits vorgestellt habe, weil er an der Schwelle zur Perfektion ist (19,5 Punkte). Auch den Barbaresco 2004 haben wir degustiert. Er hat leichte Tertiäraromen, ist erdig, riecht nach Gummibärli und kandierten Früchten, ist im Gaumen aber Nebbiolo-stylish floral, umhüllt den Gaumen, hat Power und ist lange. 17,5 Punkte.

Nun zu den erschwinglichen Gaja-Weinen: Der Sito Moresco 2014 (Foto) - die Assemblage aus Nebbiolo, Merlot und Cabernet Sauvignon – ist in der Nase ausladend, die Früchte sind dunkel, das Holz macht sich bemerkbar, im Gaumen ist der Wein von kräftiger Statur und doch elegant, bleibt immer trinkig bis ins mittellange Finish. 17 Punkte und einen echten Gaja für 38.90 Franken. Der Barolo Dagromis 2012 seinerseits riecht nach Sauerkirschen und Rosenblüten, versprüht Charme und Wärme, weist minim stallige Noten aus, ist recht kräftig, die Tanninstruktur ist feinkörnig, der Wein insgesamt feingliedrig, frisch und wunderbar lang. 17,5 Punkte. Und eine Gaja, auf dem Barolo steht, gibts für schlappe 59.90 Franken.

(alle Weine sind bestellbar bei Gaja-Importeur www.weibelweine.ch in Thun)

WEIN DER WOCHE: COPPOS FAMILIEN-RISERVA

Wie Contratto so liegen auch die Schaumweinkeller der Coppos in den unterirdischen Kathedralen von Canelli. Hier alleerdings ein paar uralte Barberi.
Foto: Alain Kunz

Um den Piemont-Reigen zu vollenden und auch weiter bei den eher hochpreisigen Weinen zu bleiben, hier das Prunkstück aus dem Hause Coppo. Bekannt ist die Familie aus Canelli für ihre Schaumweine, weltberühmt für ihre Barberas. Der Top on top ist dabei die Riserva della Famiglia, die nur in Superjahren gekeltert wird und aus einer Einzellage in der schon berühmten Asti-Lage Nizza kommt. Die Reben sind die ältesten, welche die Coppos zu bieten haben.

Parker nennt ihn «stratosphärisch»: Coppos Barbera Riserva della Famiglia.
Foto: ZVG

Robert Parkers Degustatoren bezeichneten den Wein als «stratosphärisch»! Und ich? Die Nase des 2007ers ist wunderbar, ausladend und enorm frisch. Im Gaumen besticht die Riserva durch eine mordsmässige Power und viel Eleganz, eine fantastische Kräuterigkeit und eine fantastische Länge. Kostet 125 Franken. Besser kann Barbera nicht sein! Doch das hatte ich bereits beim Pomorosso gesagt, dem eigentlichen Flaggschiff der Coppos. Der 2012er kriegt 18 Punkte, weil er mit seinen Grillholz-Aromen, seiner Filigranität  und seinen reifen Tanninen schlicht toll ist (58 Franken). Der Basis-Barbera Camp du Rouss ist euch immer ein Trinkvergnügen, so auch der 12er, der auf 16 Punkte kommt (21 Franken). Wunderbar ist der Spumante Brut Luigi Coppo, der durchaus an einen Champagner erinnert, wofür er 17 Punkte kriegt (34 Franken). Elegant, leicht und trinkig ist der Chardonnay Monteriolo 2013, der aber mit 39 Franken zu viel kostet (16,5 Punkte).

(Alle Weine gibts bei www.moevenpick-weine.com)

 

WO GIBTS WAS ZU DEGUSTIEREN

  • 26. Januar. 16 bis 19 Uhr. Weinpassion für Italien und Wein des Jahres. Entdecken Sie das spannende Italien-Sortiment von Gerstl mit Topwinzern wie Bibi Graetz, Michele Satta, Montepeloso, Degani, Monteverro, Luigi Pira, Doro Princic, Luciano Sandrone, St. Pauls, Terre Nere. Gratis. Anmeldung an: events@gerstl.ch. Caduff’s Wineloft, Kanzleistrasse 126, Zürich. www.gerstl.ch.
  • 30. Januar. 14 bis 21 Uhr. Die Weinwelt zu Gast bei Zweifel. Die Neuheiten-Degu mit Tropfen aus General- und Direktimport. Mehr als 40 Produzenten aus der ganzen Welt sind persönlich anwesend. Und natürlich auch Urs Zweifel, der für die hauseigenen Weine verantwortlich ist und Gäste durch die Kellerei führt. Auf das gesamte Ausstellungssortiment gibts 20% Rabatt! Gratis. Zweifel Vinarium Höngg, Zürich. www.zweifelvinarium.ch.
  • 2. Februar. 16 bis 20 Uhr. Weinpassion für Italien und Wein des Jahres. Entdecken Sie das spannende Italien-Sortiment von Gerstl mit Topwinzern wie Bibi Graetz, Michele Satta, Montepeloso, Degani, Monteverro, Luigi Pira, Doro Princic, Luciano Sandrone, St. Pauls, Terre Nere. Eintritt: CHF 20.— (wird bei einem Kauf ab CHF 100.— angerechnet). Anmeldung an: info@weinunddesign.ch. Wein & Design, Rheinsprung 1, Basel. www.gerstl.ch.

Dort gibts unter vielen anderen diesen wunderbaren Wein zu entdecken: Den Barbaresco 2013 der Cascina Roccalini. Ein Wein mit einer krass ausladenden Nase, sehr floral, Rosen, aber auch Erdbeeren, im Gaumen ist er auch primär rotbeerig, die Tannine sind reif und zart, er ist enorm frisch und trinkig. EIn Frucht-Barbaresco, der einfach Spass macht. Basta! Für so viel Trinkvergnügen gibts satte 18 Punkte! Und das Beste: In Aktion kostet er gerade mal 29.50 Franken!

  • 2. bis 4. Februar. Donnerstag und Freitag bis 20 Uhr, Samstag während der üblichen Öffnungszeiten. Viva España! Grosse Spanien-Degustation mit über 30 Weinen. In allen Mövenpick-Filialen. Gratis. www.moevenpick-wein.com.
  • 4. Februar. 10 bis 18 Uhr. Rausverkaufs-Degu-Event bei Kapweine. Mit Grill/Braai. Bis zu 50% auf ausgewählte Weine. 10% auf das gesamte Sortiment. Zu Degustation stehen Weine bereit vom altbekannten Publikumsliebling bis zu neu im Sortiment. Dazu gibts Boerewors, Zebra- und Straussenfilet. Gratis. Kapweine, Rütibüelstrasse 17, Wädenwsil. www.kapweine.ch.
  • 6. Februar. 12 bis 14 Uhr. Jahrgangspräsentation Johan Schwarz. Das Winzer-Unikum zum neuen Jahrgang 2015: «Des is a guada Schdoff.» Degustieren Sie und reservieren Sie sich den neuen Schwarz Rot, dazu wird ein Burger serviert. Eintritt (inkl. Burger): CHF 20.--. The Butcher, Stüssihofstatt 15, Zürich. www.ullrich.ch.
  • 6. und 7. Februar. 17 bis 19 Uhr. Grands Crus Classés de Saint-Emilion. Das weltberühmte Winzerdorf ist ein eigentlicher Mikrokosmos an Lagen und Weinstilen, nachhaltig beeinflusst und repräsentiert durch die 60 Grands Crus Classés. 37 von ihnen geben sich in der Schweiz ein Stelldichein. Mit Voranmeldung unter info@vinum.ch gratis. Tageskasse CHF 10.--. Am 6. Februar im Kongresshaus Zürich. Am 7. Februar im Hotel Le Richemond in Genf. www.vinum.ch.
  • 8. und 9. Februar. 17 bis 21 Uhr. Degustation österreichische und deutsche Weine. Verkosten Sie über 50 der besten Weine aus den beiden Ländern im Beisein vieler Winzer. Dazu frisch zubereitete Grill-Würste von Winzer-Unikum Johann Schwarz. (Teller CHF 20.--). Mittwoch: Laufenstrasse 16, Basel. Donnerstag: Talacker 30 in Zürich. Eintritt: CHF 20.--. www.ullrich.ch.
  • 9. Februar. 17 bis 19.30 Uhr. Sunny California & Down Under. Ein Ausflug der Sinne in sonnigere Gefilde von «easy» to «ozzy». American Way of Life im Gegensatz zu australischer Leichtigkeit. Merryvale und Starmont aus dem Napa Valley sowie Penfolds und Massena von Down Under. Gratis. Baur au Lac Vins, Filiale Regensdorf. www.bauraulacvins.ch.

PARKER IN ZÜRICH: GRATIS CHAMPAGNERFLASCHE

Das Team von Robert Parker kommt nach den erfolgreichen Auftritten in Singapur, Hongkong, London, San Francisco und New York erstmals zu einem Fine Wine Event in die Zwinglistadt. Notieren Sie sich jetzt schon den 4. Und 5. Februar dick in Ihrer Agenda. Zu degustieren gibts über 450 top (mindestens 90 Punkte) bewertete Parker-Weine. Mehr als 100 Winzer aus der ganzen Welt präsentieren ihre Gewächse. Aus der Schweiz sind die Top Ten der Kellereien präsent – wer auch immer dieses Ranking gemacht hat.

Wenn Parker ruft, wird auch in Zürich ein volles Haus erwartet.
Foto: ZVG

Die beiden Tage über gibt es eine Masterclass nach der anderen, deren Preise bei 35 Franken starten. Zweimal geht es um die Schweiz. Master of Wine Jan Schwarzenbach und Stephan Reinhardt leiten diese. Zudem sind noch einzelne Plätze à CHF 179.-- erhältlich für das BYO-Dinner am 4. Februar um 18 Uhr. Jeder Gast bringt da seinen Lieblingswein selber mit. Die freie Degustation startet an beiden Tagen um 12 und dauert bis 18 Uhr. Preis pro Tag: 99 Franken. Anmeldungen unter: www.mot.short.cm/champagne. Jeder, der ein Ticket kauft, erhält eine Gratisflasche Champagner im Wert von 37.50 Franken!

 

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