Weine aus Italien sind in der Deutschschweiz die unbestrittene Nummer eins. Und nirgendwo auf der Welt wird derart viel qualitativ hochstehender Wein getrunken wie bei uns. Da erstaunte es wenig, als Ende 2016 Fälschungen des Super-Toskaners Tignanello auftauchten.
Doch kaum ist dieser Skandal überstanden, wird der Markt von den nächsten gefälschten Flaschen überflutet. Diesmal gehts um einen Wein, der weniger als 40 Franken kostet. Im Gegensatz zum doppelt so teuren Tignanello.
Auch anders: Der von der Fälschung hauptbetroffene Händler geht in die Offensive. Discounter Otto's verkündet per Medienmitteilung, dass er einem Weinfälscher auf den Leim gekrochen sei.
17'000 Flaschen betroffen
In diesem Communiqué heisst es, dass gefälschte Flaschen des Sito Moresco der Jahrgänge 2014 und 2015 «in Umlauf gebracht» worden seien. «Betroffen» sei auch Otto's. Eine Umschreibung dafür, dass der Discounter 17'000 Flaschen Sito Moresco bei einem dubiosen Tessiner Importeur gekauft habe. Eine Zahl, die Otto's-Chef Mark Ineichen weder bestätigt noch dementiert: «Wir sind mittlerweile einer der grössten Händler der Schweiz. Da sind die Mengen gross.»
Doch genau diese Zahl ist es, die sowohl Gaja wie auch den offiziellen Importeur Weibel Weine aus Thun BE stutzig macht. Geschäftsführer Adrian Weibel: «Wenn man weiss, dass wir als offizieller Importeur rund 20'000 Flaschen pro Jahr erhalten und die Gesamtproduktion des Weins in einem guten Jahr 120'000 Flaschen beträgt, muss man hellhörig werden.» Ineichen lässt die Vorwürfe zumindest teilweise gelten: «Wir haben 80'000 Artikel im Sortiment. Da kann man nicht alles zu jedem Artikel wissen. Wir haben uns aber vorgängig von der Firma Netwine & Food aus Lugano Muster schicken lassen. Die waren einwandfrei. Und ob alle Flaschen Fälschungen sind, ist nicht bewiesen. Wir hätten aber sicher vorsichtiger sein müssen.»
Verdächtige in U-Haft
Es war bereits besagte Tessiner Firma, die am Ursprung der falschen Tignanello-Flaschen stand. Immerhin hat Staatsanwältin Raffaella Rigamonti nun Nägel mit Köpfen gemacht und die zwei Firmenverantwortlichen der Netwine & Food in U-Haft nehmen lassen.
Otto's hat die Fälschungen unverzüglich in einem Labor untersuchen lassen. Der Befund: keine Gefahr für die Gesundheit. Was genau in den Flaschen ist, kann das Labor nicht sagen. EIne Degustation ergab: Es ist ein süsser Gummibärli-Wein, der nichts mit einem echten Gaja gemein hat. Erstaunlich und für Gaja inakzeptabel, dass Otto's davon spricht, «der Wein sei von der Qualität her überraschend gut».
Verräterischer Alkoholgehalt
Der Discounter hat die Flaschen mittlerweile aus den Regalen und das Angebot (31.90 statt 39.90 Franken bei Weibel) aus dem Online-Shop genommen. Wie viele Flaschen retourniert wurden, weiss Ineichen nicht genau: «Viel ist es nicht.»
Die Fälschungen sind hoch professionell gemacht. Erkennbar sind sie erst beim Ziehen des Billigkorkens. «Zapfenfetischist» Gaja verwendet immer nur die besten Korken. Beim 15er haben die Fälscher indes gewaltig gepfuscht. Sie haben den gleichen Alkoholwert auf die Etikette gesetzt wie beim 14er: 13,5%. Dabei ist der Alkoholgehalt auf der Original-Etikette mit 14% angegeben. Fälschungen des 15ers sind also ganz einfach auszumachen.
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