Für Sie degustiert: Dreiseenland – Teil 3: Neuenburg
Sympathische Calvinisten – Super-Pinot für 22 Franken!

Es ist das Land der Uhrmacher. Und derart hoch präzis wie die Uhren der Region sind auch die Weine aus Neuenburg. Allen voran die Pinot Noir.
Publiziert: 30.08.2017 um 18:08 Uhr
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Aktualisiert: 20.01.2022 um 12:19 Uhr
Auf der Jagd nach dem Geheimnis des Neuenburger Pinot Noir
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Eine Reise zu den Topwinzern der Dreiseen-Region:Auf der Jagd nach dem Geheimnis des Neuenburger Pinot Noir
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Alain KunzWein-Kolumnist

Wir sind in Boudry, im eigentlichen Herzen der Weinbauregion Neuenburg. Hier steht das imposante Schloss Boudry, eine Festung aus dem ausgehenden Mittelalter. 1951 gründen Weinfreaks die Bruderschaft Confrérie des Vignolants. 1957 eröffnen Sie im renovierten Schloss das erste Weinbaumuseum der Schweiz, das immer besteht. Zudem können die meisten Weine der Region in der Kantonalen Vinothek verkostet werden.

Schloss Boudry, Schauplatz einer einmaligen Verkostung.
Foto: Alain Kunz

Star der Region mit 600 Hektaren am Nordufer des Sees ist fraglos der Pinot Noir. Eine derartige Prädominanz der wichtigsten Schweizer Rotweinsorte findet sich sonst nur noch in der Bündner Herrschaft. Und um das Kleine Burgund der Schweiz zu komplettieren, ist das Terroir von Neuenburg, das eingebettet ist zwischen Alpen und Mittelland, ebenso eines für Chardonnays. Weitere drei Spezialitäten kennt man aus Neuenburg: Zum einen den Non Filtré, ein Chasselas, der bereits im Januar in die Flaschen abgefüllt wird, weshalb er immer der erste Wein des Jahres in der Schweiz ist. Ziemlich trüb kommt die Sache daher, was auch gewünscht ist.

Neuenburger Spezialität: Der im Januar ungefiltert in die Flaschen abgefüllte Jung-Chasselas.
Foto: Alain Kunz

Bekannt ist Neuenburg auch für den Oeil-de-Perdrix, der seine Ursprünge hier hat. Oeil-de-Perdrix heisst Auge des Rebhuhns und ist in der Weinsprache die Bezeichnung für eine Weinfarbe. Für, eben; Die Farbe, die der nach kurzer Maischestandzeit abgepresste Pinot Noir erhält: Rosé!

Ist auch ein Museum und die Kantonale Vinothek: Das Schloss Boudry.
Foto: Alain Kunz

Last but not least: Schaumweine. Seit 1829 keltert die Familie Mauler in Môtiers im idyllischen Val-de-Travers Schaumweine. Dort, wo seit dem sechsten Jahrhundert aus dem Burgund eingewanderte Benediktinermönche auch Wein kelterten. Und dies nach traditioneller Art, also nach der Méthode Champenoise, mit der auch die berühmtesten Champagner der Welt hergestellt werden. Mauler ist Sinnbild für Neuenburger Schaumweine.

Chardonnay: Logo, wie im Burgund

Auf dem Schloss von Boudry verkosteten die Mémoire-Mitglieder viele tolle Pinots und Chardonnays.
Foto: Alain Kunz

Wir wollen uns aber auf Pinot Noir und Chardonnays und vornehmlich vier Vorzeigebetriebe der Region konzentrieren. Legen wir los mit Chardonnay. Verkostet habe ich die Weine von sechs Betrieben. Sehr schön war mit 16,5 Punkten eine Flasche von La Maison Carrée aus Auvernier, von der Parzelle la Fleurette 2014. Klassenprimus indes der Chardonnay des Châteaus d’Auvernier 2014 mit 17 Punkten: Die Nase ist dezent medizinal und petrolig, etwas Butter schimmert durch, Der Wein hat Schmelz, ist frisch-fruchtig im Gaumen, die Säure stützt ihn und das Finale ist schön. (CHF 29.— für Jahrgang 2014. www.landolt-weine.ch). 17 Punkte gabs für einen Oldie desselben Weins, für den Jahrgang 2011.

Pinot Noir: Hat Neuenburger Alterungspotenzial?

Der Pinot Auvernier von La Maison Carrée: Ab Jahrgang 1992 top!
Foto: Alain Kunz

Auf gehts zum Pinot Noir. Und hier gleich die Nagelprobe zuerst. Nämlich die Beantwortung der Frage: Wie gut reifen die Neuenburger Blauburgunder? Die Antwort? Okay, schön der Reihe nach. Der älteste degustierte Wein ist der Auvernier von La Maison Carrée aus dem Jahr 1988. Der ist dann schon animalisch-pilzig, riecht nach Moos, ist medizinal, im Gaumen seichelets. Game over. Derselbe Wein, Jahrgang 1989. Hier stellen wir fest: petrolig, tertiär, animalisch. Ist gerade noch okay, aber eigentlich auch vorbei.

Louis-Philippe Burgat führt die interessierten Betrachter in die Geschichte der Neuenburger Etiketten ein.
Foto: Alain Kunz

Doch dann gehts los! Bereits der Jahrgang 1992 - und wir sind immer noch beim Auvernier von La Maison Carrée - ist toll. Ausladend in der Nase, sortentypisch, rotbeerig, hat Schmelz, weist immer noch eine gewisse Frische auf, reife Tannine und eine schöne Länge. Surprise, surprise und 17 Punkte. Wow!

Den Sprung ins 21. Jahrhundert machen wir mit dem Pur Sang 2005 der Domaine de Chambleau, eines weiteren Vorzeigebetriebs der Region, dessen aktuelle Jahrgänge etwas weiter unten vorgestellt werden. Und das ist dann schon ziemliche Klasse, was Louis-Philippe Burgat da in die Flasche gezaubert hat. Eine wunderbar ausladende Nase, etwas Holznoten, die sich in Parfümform offenbaren, immer noch viel Frucht, Frische eine überraschende Trinkigkeit, schöne Tannine und Länge. 18 Punkte. Ich verneige mein Haupt!

Und so gehts weiter, Jahr für Jahr. Die weiteren Höhepunkte im Zeitrafferstil: Pur Sang, natürlich. 17,5 für Jahrgang 2007 und 2011. 17,5 auch für den Pinot Noir La Perrière der Domaine de St-Sébaste 2009. Und gar 18 Punkte für einen Piraten vom Bielersee, für den Pinot Noir Buurehöf 2010 von Steiner Schernelz Village (Foto). Ein Wein, der wunderbar frisch geblieben ist, leichte Parfümnoten machen sich bemerkbar, Kräuter, er hat Schmelz, ist minim vegetal, lebhafte Säure und eine super Länge. (CHF 35.--. Jahrgang 2014 ist ausverkauft. www.schernelz-village.ch).



Chambleau: Eine Aussicht, die ihresgleichen sucht

Die Domaine de Chambleau in Colombier hoch über dem Neuenburgersee.
Foto: Alain Kunz

Soweit also der kleine Exkurs in die Vergangenheit. Zurück im Jahr 2017 und zur Vorstellung von vier Topbetrieben der Region. Beginnen wir mit dem bereits erwähnten Monsieur Burgat, dem Herren einer Domäne, deren Weitläufigkeit und Sicht auf den See ihresgleichen sucht. Das pure Gegenteil von Weitläufigkeit ist die Parzelle, auf welcher Burgat seinen Pur Sang (reines Blut) keltert. Ein unheimlich konzentrierter Pinot Noir, dessen Ertrag bei rund einem Viertel dessen liegt, was die AOC erlaubt! Ein (nicht ganz billiges) Monument der Schweizer Weinszene!

Louis-Philippe Burgut keltert mit dem Pur Sang einen Einzellagen-Pinot, der ein Monument des Schweizer Weinbaus ist.
Foto: Alain Kunz

Auch der zweite Pinot hat es faustdick hinter den Ohren. Die Cuvée Charlotte 2015 glänzt mit einer Nase nach dunklen Kirschen, hat Schmelz, ja Power, Holzkohle, ist perfekt austariert, füllig, mit einer schönen Länge. 17 Punkte (CHF 26.--. www.chambleau.ch). Der Pur Sang 2014 hat in der Nase noch rechte Noten von den edlen Barriques, ist dunkel-teerig, Vanille im sehr frischen Gaumen, Mineralität, Eleganz, tolle Länge. 18 Punkte (CHF 89.--. www.chambleau.ch).

Saint-Sébaste: Sortenreine Biodynamie

Jean-Claude Kuntzer gibt dasZepter allmählich an seine Tochter und Önologin Elodie weiter.
Foto: Alain Kunz

Der zweite Betrieb, bei dem näheres Hingucken lohnt, ist jener von Jean-Claude Kuntzer, die Domaine Saint-Sébaste in Saint-Blaise. 2012 hat Kuntzer auf Biodynamie umgestellt. Er kreiert keine Assemblagen. All seine Weine sind sortenrein. 16,5 Punkte gibts für den Non Filtré 2016 (CHF 12.30), den Oeil-de-Perdrix 2015 (CHF 17.70) und den Basis-Pinot-Noir 2015 (CHF 18.40).

Mit dem Chasselas Vieilles Vignes ist Kuntzer seit diesem Jahr Mitglied der noblen Vereinigung Mémoire des Vins Suisses. Der 2014er besticht durch eine schöne Pfirsichnase, ist fruchtig, knackig, hat Säure, Zitronennoten, Druck und endet mittellang. Dafür gibts 17 Punkte! (CHF 17.40. www.kuntzer.ch). Dieselbe Punktzahl gibts für den Sauvignon Fût de chêne 2015. Ein Barrique-Sauvignon-Blanc mit toller Fruchtnase, Agrumen, Stachelbeere, nassem Gras, Frische, Schmelz, Butter, Säure, rechtes Finish (CHF 25.80). Und nochmals 17 Punkte, diesmal für den Pinot Noir Fût de chêne 2014. Ein mineralischer Wein, der würzig, chriesig, frisch und recht lang ist (CHF 25.80. www.kuntzer.ch). Die Top-Punktzahl von 17,5 gibts indes für den Pinot Noir Clos de la Perrière 2014 (Foto): Eine enorm rauchige Nase kennzeichnet ihn, er ist sehr mineralisch, Feuerstein, Schmelz, rote Beeren, hohe Trinkigkeit, schöne Länge. (CHF 42.--. www.kuntzer.ch).

Château d’Auvernier: zwei neue Einzellagen-Pinots

Ex-Regierungsrat Thierry Grosjean: «Ich bin nur Multimillionär in Sachen Rebstöcke...»
Foto: Alain Kunz

Dritter Vorzeigebetrieb: Das Château d’Auvernier von Thierry Grosjean in Auvernier. 1559 erbaut, wird seit 1603 Wein gekeltert. Das Schloss ist seither immer im Familienbesitz geblieben. Der aktuelle Chef über seinen Job als Schlossherr: «Es steckt wohl viel Tradition dahinter. Aber es bedeutet viel Arbeit, das ganze zusammenzuhalten. Als Winzer habe ich ein gutes Werkzeug, um das Schloss ins 22. Jahrhundert zu projizieren.»

Schlossherr Thierry Grosjean.
Foto: Alain Kunz

Gut, Fokus auf die beiden neuen Einzellagen-Pinots von Grosjean. Der Pinot Noir Grand’vignes 2014 notiert mit guten 16,5 Punkten mit seinen Hoklzkohlenoten, solchen nach Speckstein, seiner Power, Kräuterigkeit, rechten Säure und Tanninen (CHF 58.--. www.chateau-auvernier.ch). 17 Punkte gibts für den Pinot Noir Les Argiles 2014. Er kommt fruchtig-floral daher, ist sehr mineralisch, hat Schmelz, Mundfülle, ist richtiggehend süffig – ein toller Wein, der an einem guten Tag auch 17,5 Punkte notieren kann. (CHF 58.--. www.chateau-auvernier.ch).

La Maison Carrée: Sympathischer Calvinismus

Jean-Denis Perrochet: Winzer aus Leidenschaft, mit Weinen zu Preisen von annodazumal.
Foto: Alain Kunz

Zum Schluss der vierte Betrieb, den wir uns näher anschauen. La Maison Carrée heisst er, das viereckige Haus, das wohl markanteste in der Altstadt von Auvernier. Hier wird biologisch gearbeitet, hoch präzise, trotz teils altertümlicher anmutender Vinifizierungsmethoden. Und die Preise! Die beiden grossen Pinots kosten gerade mal 22 Franken – der nackte Wahnsinn. Was sagt Hausherr Jean-Denis Perrochet zu seinen Preisen? «Wir sind eben Calvinisten hier…» Wenn das Ausfluss des Calvinismus ist, dann geht der als total sympathisch durch. Die Weine:

Eine Wucht ist der Savagnin Blanc 2015 (Foto), erst der zweite Jahrgang dieser Perrochetschen Neuanpflanzung dieser Traube, die man im Wais als Heida kennt. In Neuenburg bauen sie nur zwei Winzer an. In der Nase kommt er leicht schweflig daher, hat Schmelz, exotische Früchte, knackige Säure, Struktur, ist erdig und lang. Toll! 17 Punkte (CHF 18.--). 16 Punkte gibts für den Chasselas Auvernier Blanc sur lie 2016 (CHF 12.--). 17 Punkte für den Chardonnay élevé sur lie 2016, der in Burgunder-Pièces von 228 Litern reift und exotisch daherkommt, mit einem leichten Butterton, mit Schmelz, Mineralität. Er ist sehr sauber, süffig und lang (CHF 24.--). Auch auf 17 Punkte kommt der Pinot Gris 2015, der in grossen Fässern ausgebaut wird. Er ist von der Maischestandzeit dunkelfarbig, wunderbar fruchtig, hat Schmelz, Fruchtsüsse, Ananasnoten, enorme Kraft, Fülle und Länge (CHF 21.--).

Der Pinot Noir Auvernier rouge 2015 ist mineralisch-kräuterig, in der Nase zurückhaltend, im Gaumen süffig, rund, hat eine rechte Power und Fülle, das Finish ist mittellang (CHF 22.--). Zum Schluss der König der Neuenburg-Degustation, der Pinot Noir Hauterive 2015 (Foto). Aromatische Aromen eröffnen, Kräuter, Pinot-Typizität, rote Chriesi, Power, aber dennoch viel Eleganz, Himbeere, reife Tannine, Fülle und Superlänge. Wow! 18 Punkte für 22 Fränkli! Alle Weine gibt’s bei: www.lamaisoncarree.ch.


WEIN DER WOCHE: BONNES-MARES GRAND CRU 2015 VON COMTES DE VOGÜE

Jean-Luc Pepin, Administrator der Domaine Comtes de Vogüe, schenkt in Zürich reinen Wein ein.
Foto: Alain Kunz

Ganz und gar nicht calvinistisch sind die Preise der Weine der Domaine Comtes de Vogüe. Der Chambolle-Musigny Village 2015 kostet 170 Franken (18,5 Punkte), der Chambolle-Musigny 1er Cru 260 Franken (18,5 Punkte) und der Grand Cru Bonnes-Mares 550 Franken. Die Realität eines Burgunder-Topbetriebs, selbst wenn er immerhin 36 000 Flaschen produziert. Kommt hinzu, dass 2015 einer der besten Jahrgänge, den Kellermeister François Millet jemals in die Flaschen gezaubert hat. Und der macht das doch schon seit 30 Jahren!

Alle drei Weine sind diskussionslos Weltklasse! Allen voran der Bonnes-Mares (Foto). In der Nase ist er hoch komplex aber leise, rotbeerig, würzig, es hat Noten von Erdnüssen, im Gaumen Schmelz, eine Harmonie sondergleichen, die Tannine sind reif und saftig, die Eleganz erschlägt einen fast, er ist rund, absolut trinkig, füllt den allerletzten Winkel des Gaumens aus und hallt unfassbar lange nach. Wo bin ich denn hier? Im Weinparadies! Dafür gibts 19,5 Punkte. Und ein Halleluja hinterher. Mit dem erneuten Ausdruck des Bedauerns, dass die in Chambolle-Musigny keine Calvinisten sind… Die Weine gibts bei www.gerstl.ch.


WEINGUT DER WOCHE: CHÂTEAU MONESTIER LA TOUR

Das Château Monestier La Tour liegt in der Appellation Bergerac in Frankreichs Südwesten.
Foto: ZVG

Karl-Friedrich Scheufele ist Co-Präsident der Luxus-Uhrenmarke Chopard. Seit über vierzig Jahren lebt der gebürtige Deutsche in der Schweiz. Seit 33 Jahren ist er Eidgenosse. Seine Familie gehört zu den hundert reichsten der Schweiz, geschätztes Vermögen laut Bilanz: 1,7 Milliarden Franken. Herr Scheufele ist aber nicht nur Uhrenfreak, sondern auch Wein-affin. So hat er 2012 das traditionsreiche Château Monestier La Tour im südlichen Périgord in der Appellation Bergerac erworben. Ein Schloss, dessen Ursprünge auf ein Kloster aus dem 14. Jahrhundert zurückgehen. Dort, wo der Foie Gras König ist. Scheufele sagt: «Ich vergleiche meine Arbeit als Winzer gerne mit der des Uhrmachers. Beiden gemein sind Leidenschaft, ständiges Streben nach Perfektion, viel Geduld, nachhaltiges Arbeiten.»

Mein absoluter Geheimtipp – auch weil Preis-/Leistung unübertroffen sind – aus dem Portfolio des Châteaus ist der Cadran 2014 (Foto), eine weisse Assemblage aus Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle. In der Nase ist diese herrlich floral-fruchtig, sehr frisch, mineralische und Limettennoten schimmern durch, im Gaumen ist der Wein rund, spielerisch, hat die nötige Säure, die indes zurückhaltend bleibt, das Finish ist aromatisch-herb und mittellang. 16,5 Punkte (CHF 11.--! www.caveaudebacchus.ch). Weniger Eindruck gemacht hat der Gutswein, eine Assemblage aus Merlot, Cabernet Franc und Malbec: Immerhin 16 Punkte für den 11er. 15,5 für den 14er, dessen Tannine grünlich sind und der in seiner Jugend als reiner Foodwein durchgehen muss. Der Rosé La Passion 2014 ist flach und eindimensional.


SALON VINEA IN SIERRE – DER TOTALE WEINEVENT

Vinea 2017: Erstmals seit langem wohl mit Wetterpach.
Foto: Alain Kunz

Es geht Schlag auf Schlag mit den Weinhöhepunkten Ende Sommer 2017. Nur gerade vier Tage nach dem Swiss Tasting von Mémoire & Friends steigt in Sierre der traditionsreiche Freiluft-Salon Vinea.

Am Freitag gibts meine erste Story zum Salon Vinea 2017 – über den Wettbewerb Mondial du Pinot.

Doch das mit der Tradition? Da sind Brüche gang und gäbe – hin zum Positiven. Denn der Salon ist mittlerweile zu einem totalen Weinevent geworden. Die klassische Degu mit 130 Ausstellern und 800 Weinen wird vervollständigt durch den Besuch der Fondation Rilke oder des Walliser Reb- und Weinbau-Museums, filmische Eskapaden rund um den Wein, thematische Degustationsateliers oder Verkostungen von Schweizer Prestigeweinen.

Der Salon im Überblick:

  • Donnerstag, 31. August: Festival der prämierten Weine des Mondial du Pinot. 16 bis 19 Uhr. Garten des Hôtel de Ville in Sierre. CHF 20.--. Anmeldung auf www.vinea.ch.

  • Freitag, 1. Und 2. September. 11 bis 19 Uhr: Salon Vinea. Im Preis inbegriffen: Degu-Glas und -Notizblock, Eintritt ins Weinmuseum, Gratiszutritt zu den Kinovorstellungen, Afterparty in den Gärten des Hôtel de Ville von 19 bis 23 Uhr mit Weinbars, Fondue und Sounds.

  • Vergünstigte Tickets, Reservationsmöglichkeit für die thematischen Degustationsateliers sowie zur Präsentation der Swiss Iconic Wines by Paolo Basso, weltbester Sommelier 2013, am 2. September um 11 Uhr im Château Mercier in Sierre (CHF 300.--) finden Sie unter www.billetterie.salonvinea.ch.


WO GIBTS WAS ZU DEGUSTIEREN?

  • 1. September. 17 bis 21 Uhr. Vino e pane. Das exklusive Festival von Vergani mit italienischem Flair. Vinophile und kulinarische Köstlichkeiten am langen Tisch. Und Musica italiana. Eintritt: CHF 10.— (inkl. zwei Gläser). Vini Vergani, Zentralstrasse 141, Zürich. www.vergani.ch.

  • 1. September. 16.30 bis 21.30 Uhr. Grosse Deutschland-Degustation von Boucherville. Unter anderem mit Günther Jauch (Foto oben). Die TV-Legende ist auch Weingutsbesitzer und stellt seine aktuellen Grossen Gewächse ebenso vor wie 20 weitere deutsche Topwinzer. Eintritt: CHF 20.-- (wird bei einem Einkauf ab CHF 200.-- angerechnet). Bistro Spitz, Zürich (beim Landesmuseum). www.boucherville.ch.

  • 2. September. 11 bis 17 Uhr. Grosse Herbstdegustation von Schüwo. Über 80 auserlesene Weine. 10 bis 30 Prozent auf alle Weine. Gratis. Schüwo Wein- und Getränkemarkt Wohlen. www.schuewo.ch.

  • 3. und 4. September. 14 bis 19 Uhr. Concerto del vino italiano. 40 Topproduzenten aus Italien finden sich in Zürich ein. Hunderte von Weinen, berüühmte Namen und unentdeckte Kostbarkeiten, raffinierte Assemblagen und königliche Lagenweine, teure Preziosen und einfache Tischweine. Dazu Workshops zum Thema Merlot, Bruno Rocca und eine Vertikale Sodi di San Niccolo. Eintritt CHF 20.— (ohne Workshops). The Dolder Grand, Zürich. www.caratello.ch.

  • 4. September. 14 bis 21 Uhr. Open Bottle Day von Smith&Smith. Neuzugänge und Angebotsweine. Oona- Kaviar. Luma-Fleisch. Dazu hält «Schöner Saufen» um 15 Ihr eine Masterclass zum Thema Sherry ab. Gratis. In der neuen Zürcher Weinzentrale Smith and de Luma an der Grubenstrasse 27. www.smithandsmith.ch.

  • 6. September. 16 bis 20 Uhr. Die Weine von Antonio Figuero. Aus einer Traubensorte entstehen in 34 Weingärten im Herzen des Ribera del Duero Spitzenweine ganz unterschiedlichen Charakters. Figuero ist persönlich anwesend. Dazu gibts spanische Spezialiäten von Die Aufschneider. Gratis. Baur au lac vins, Filiale Männedorf. www.bauraulacvins.ch.


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