Wenn Matter of Taste auf Tour geht, gibt es keine halben Sachen. Dann wird geklotzt. Ob in Singapur, London, New York, San Francisco, Miami oder Hong Kong - nur das Beste ist gut genug. Die Location: Es wird im Dolder Grand degustiert. Die Weine: Über 800 von 250 Weingütern. Die Qualität: Alle Weine sind von den Parker-Degustatoren mit 90 oder mehr Punkten bewertet worden. Die Grösse: Matter of Taste ist die grösste Publikumsdegustation von Europa.
Dank Blick können je zwei Weinfreaks am Samstag und zwei am Sonntag gratis an die Degustation des Jahres. Wir verschenken je zwei Tagespässe im Wert von je 99 Franken. So können Sie gewinnen. Senden Sie das Keyword BLWIN3, gefolgt vom gewünschten Tag der Degustation (Samstag oder Sonntag) an die Nummer 797 (1.50 Fr./SMS) Beispiel: BLWIN3 Sonntag (Achtung: Abstand zwischen Keyword und Tag). Chancengleiche Teilnahme auch via Mobile Internet (WAP) ohne Zusatzkosten: win.wap.my797.ch.
Dieser Wettbewerb ist vorbei. Die Gewinner sind ermittelt.
Allerdings: Als BLICK-User erhalten Sie bei einem Kauf eines Tagespasses oder eines Weekendpasses gratis eine Flasche Champagner Louis Brison Brut Rosé! Dazu müssen Sie die Tickets einfach hier bestellen.
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Und wenn Parker ruft, dann kommen sie alle. Zwei Schweizer Beispiele: Daniel Gantenbein macht eigentlich nirgends mit. Bei keinem Wettbewerb. Bei keiner Degustation mit Ausnahme jener seines Vertriebspartners. Doch für Parker macht der renommierteste Schweizer Winzer eine Ausnahme. Oder Jacques Tatasciore. Den introvertierten Neuenburger kriegt man kaum je zu sehen. Bei Parker indes ist er dabei. Auch wenn er sich letztes Jahr krank abmeldete… Oder die grossen Bordelaiser Châteaux. 2017 gaben sich Mouton-Rothschild, Pontet-Canet, Cos d’Estournel, Giscours, Pichon-Longueville Baron die Ehre. Unter anderem. Inklusive Pontet-Canets 100-Punkte-2010er!
Warum das? Kein Weinkritiker hat ein derartiges Renommee wie Robert M. Parker aus Baltimore, Maryland. Der heute 70-Jährige begann 1975 einen Weinführer zu verfassen, der dem amerikanischen Endverbraucher eine Stütze bei Weinkauf sein sollte. Drei Jahre später gab der Rechtsanwalt seinen ersten Wine Advocate heraus. Ein unabhängiger Weinführer, der in erster Linie Weine bewertet. Es begann im August mit 600 Abonnenten. Zwanzig Jahre später waren es 40 000. Noch heute wird der Weine Advocate nicht durch Werbung, sondern einzig mit Abonnements finanziert. Alle zwei Monate werden aktuell 8000 (!) Weine verkostet und bewertet. «Das schafft keine andere Organisation», sagt Neal Martin, einer der Parker-Degustatoren, der unter anderem für das Bordelais, das Burgund und Südafrika zuständig ist.
Mittlerweile hat sich Parker zurückgezogen. Vor sechs Jahren gab er die Chefredaktion ab. Vor drei Jahren auch die Verkostung von Bordeaux-Weinen. Sein Vermächtnis indes ist gewaltig – und nicht unumstritten. So wurde ihm vorgeworfen, stereotyp denselben Weintipp zu präferieren. In Zusammenarbeit mit dem französischen Weinkonsultenten Michel Rolland soll er einen Parker-Weintypus kreiert haben: Üppige, holzbetonte, marmeladige Weine.
Diese Kritik mag für die Anfangsphase eine gewisse Berechtigung gehabt haben. Heute jedoch entbehrt sie jeglicher Grundlage. Es werden ebenso filigrane Weine hoch bewertet wie Power-Gewächse. Wie sonst hätten die kargen Piemonteser aus der Nebbiolo-Traube (Barolo und Barbaresco) jemals Höchstnoten erzielen können, wenn nur der Konfitürentyp gefragt gewesen wäre? «Es gibt keinen Parker-Stil», merkt denn auch Martin an. «Komplett verschiedene Weine erhalten von uns hohe Ratings.»
Unbestritten indes ist der Einfluss der Parker-Noten auf den Preis eines Weins. Speziell, wenn Parker die 100 zieht. Die Weinhandlung Baur au Lac Vin in Zürich hat Château Pontet-Canet im Angebot. Eine Flasche des Jahrgangs 2013 kostet 93 Franken. Eine Flasche der Jahrgänge 2009 und 2010 240 Franken. Welchen Jahrgang hat Parker da wohl mit 100 Punkten bedacht?
Heute ist es ein Degustationsteam von neun Verkostern, welche Weine in den Ikonenstatus erheben oder zerstören. Unter ihnen der Deutsche Stephan Reinhardt. Er ist unter anderem für die Schweiz zuständig. Das Bewerten von helvetischen Tropfen ist für das Parker-Team indes eine junge Geschichte ist. 2012 ergreift David Schiltknecht der mittlerweile nicht mehr bei Parker ist, die Initiative, verkostet die Weine von einigen Schweizer Winzern – und ist begeistert. Diese Begeisterung teilt er mit der Öffentlichkeit in einem Artikel. Das ist der Point of No Return. Von da an ist es ein No-go, unsere Weine wieder aus der Liste von zu verkostenden Weinen zu streichen. Reinhardt übernimmt. Und baut Jahr für Jahr seine Palette an verkosteten Schweizer Weinen aus.
Muss die Schweizer Weinwelt Reinhardt nun zu Kreuze kriechen? Was hat sie ihm zu verdanken? Und was denkt er über unsere Gewächse? Im Video.
Hier erfahrt Ihr, welches die von mir am höchsten bewerteten Weine am Matter of Taste 2017 waren. Anschnallen. Und gut festhalten. Denn es werden NUR Weine vorgestellt, die 18 und mehr Punkte auf der 20er-Skala gekriegt haben. In Parkers Hunderterskala bedeutet das: Weine mit 95 und mehr Punkten. In Klammern seht ihr die Parker-Punkte. Beispiel: RP 91.
Beginnen wir mit der Schweiz. Und mit dem Bündnerland.
Der angesprochene Daniel Gantenbein bringt einen Chardonnay (hier der Jahrgang 2014, Foto) in die Flasche, der einmalig ist. Ausladend in der Nase, exotisch, Lychees und Mango, das Säure-/Süsse-Spiel ist annähernd perfekt, er ist feingliedrig und lang. 18,5/20 (RP 91). PS. Der Pinot Noir, ein Schweizer Kultwein, kriegt für den Jahrgang 2012 17,5/20 (RP 91+). Die Bewertungen von aktuelleren Jahrgängen: Chardonnay 2015: 19/20. Pinot Noir 2014: 18,5/20! (Derzeit gibts die Weine von Gantenbein in verschiedenen Sortimentsboxen mit den grossartigen Weinen des Pfälzers Friedrich Becker bei www.gerstl.ch. Alleine bestellbar sind sie nur en primeur, aktuell also gar nicht.).
Zu den ganz Grossen in der Herrschaft zählt auch Georg Fromm aus Malans. Ausgezeichnet der Pinot Noir Schöpfi 2015: Kräuterig-minzig in der Nase, Chriesi, Eleganz, spanungsgeladen, nervig, tolles Finish! 18/20 (RP 93. Jahrgang 2015 ausverkauft und 2016 komplett vorreserviert). Noch besser der Pinot Noir Spielmann 2015 (Foto): In der Nase im Moment eher verschlossen, Kirschen, Kräuter, feingliedrig, samten, finessenreich, aristokratisch, unfassbar süffig - was ein Killerkriterium ist - und enorm lang. 18,5/20 (RP 93. CHF 65.--. www.cultivino.ch). Auf demselben Niveau spielt der Pinot Noir Selvenen 2014: Enorm mineralisch, auch Frucht, Erdbeere, Chriesi, Power im Gaumen, knackige Säure, Struktur, Eleganz, wunderbares Finale. 18,5/20 (CHF 39.—für Jahrgang 2014 bei www.martel.ch).
Matthias und Sina Gubler-Möhr (Möhr-Niggli Weine) aus Maienfeld haben letztes Jahr eine neue Schöpfung auf den Markt gebracht die es in sich hat: Den Magnus 2013 (Foto). Eine Selektion von Einzellagen, die es nur in der Magnumflasche gibt. Die Produktion ist minim. Der Wein umso toller. Powernase, viel Frucht, Kaffeenoten, Würze, frisch, rauchig-mineralisch, Holzkohle, Druck und recht lang. 18/20 (CHF 118.—. www.siebe-dupf.ch). Wunderbar auch der Pinot Noir Monolith unfiltered 2012 von Obrecht aus Jenins. Das Holz markiert ihn noch etwas, die Frucht schimmert aber deutlich durch, Wärme, Power, rote und schwarze Beeren, schöne Länge. 18/20 (RP 90. Nicht bestellbar).
Auch im Konzert der Topproduzenten spielt Annatina Pelizzati. Ihr Jenins Pinot Noir Barrique hat rechte Rauchnoten, Zigarren, Ledersessel, etwas rote Beeren, weich, Schmelz, wieder viel Frucht, trinkig, füllig, rechte Länge. Macht uneingeschränkt Spass! 18/20 (RP 92. CHF 42.— für Jahrgang 2014. www.smithandsmith.ch). Nicht fehlen darf selbstredend das Weingut Donatsch aus Malans. Der Pinot Noir Unique 2013 besticht durch eine ausladende Nase mit viel Frucht, ein bisschen Espresso-Feeling, Schmelz, schöne reife Tannine, Power, einer hohen Burgunderähnlichkeit, kräuterig, tolle Länge. 18/20 (RP 93. CHF 78.--. www.riegger.ch).
(Gantenbein ist heuer nicht dabei. Die übrigen schon)
In den Aargau, zu Tom Litwan aus Schinznach Dorf. Bei Parker hat er letztes Jahr die 14er gezeigt. Die Noten: Elfingen Rüeget Pinot Noir: 93. Thalheim Chalofe Pinot Noir: 91. Oberflachs Auf der Mauer Pinot Noir: 91. Im Laufe des Jahres habe dann die 15er degustiert. Ich stelle lieber diese vor, da jeder einzelne Wein durch das warme Jahr gewonnen hat, neigen doch Litwans Weine zu einer extrem Kargheit. Der Rüeget 2015 hat Rosennoten, ist trinkig, fast zerbrechlich-zart, Wachs, mineralisch, etwas CO2, fast aromatisch, tolle Länge! 18/20 (CHF 29.50. www.vinothek-brancaia.ch). Der Auf der Mauer 2015 ist enorm mineralisch und kräuterig, ausladend, Burgund-typisch, druckvoll, hat Power, ist frisch und recht lang. Wunderbar! 18/20 (CHF 42.50. www.vinothek-brancaia.ch). Und der Chalofe 2015? Ist sortentypisch, expressiv und komplex in der Nase, filigran-elegant, Frucht zwischen Him- und Heidelbeere, reife Chriesi, mineralisch, enorm feingliedrig für einen 15er, wunderbar lang. 18,5/20 (CHF 42.50. www.vinothek-brancaia.ch).
Nach Neuenburg zum angesprochenen Jacques Tatasciore. Der Neuchâtel Vieilles Vignes 2014 der Domaine de la Rochette (Foto) ist toll in der Nase, komplex, hat Frucht, leichte Holznoten, tolle Balance auch im Gaumen, trinkig, hat Druck, rote Beeren, er ist enorm elegant und sehr lang. 18,5/20 (RP 92). (Tatasciore ist heuer nicht dabei. Seine Weine sind nicht erhältlich).
Ab in den Süden, ins Tessin. Der Balin der Cantina Kopp von der Crone Visini aus Barbengo ob Lugano gehört zu den besten Tessiner Merlots. Das ist auch mit dem Jahrgang 2013 nicht anders: Wunderbar ausladende Nase, präsentes Holz, Kirschen, mundfüllend, super frisch, super lang. 18/20 (RP 90+. CHF 55.— für Jahrgang 2014. www.moevenpick-wein.com). Toll auch der Canto della Terra Monti 2013 der Cantina Monti aus Cademario: Aromatisch-fruchtige Nase, Power, Chriesi, im Gaumen sauber, leichtes Parfüm, Schmelz, Druck, knackige Säure, geht immer vorwärts, tolle Länge. 18/20 (RP 93. CHF 109.--. www.ullrich.ch). Auch 18/20 erhält übrigens der Vite d’Oro 2013 von Ivo Monti (CHF 80.80. www.arvi.ch). (Die Cantina Monti ist heuer nicht dabei)
In Genf vollbringt Jean-Pierre Pellegrin Wunderdinge. Bei Parker war er mit dem Fié Blanc 2015 vertreten. 16/20 (RP 90. CHF 29.50. www.studer-vinothek.ch). Ungleich besser ist indes sein wichtigster Pinot Noir, der «P». Der Jahrgang 2012 besticht durch eine ausladende chriesige Nase, er ist warm und kräuterig, Himbeere, Wald-Erdbeeren, Rauch, Schmelz, Eleganz, füllend, leicht pfeffrig, reife Tannine, tolle Länge. 18/20 (CHF 59.—für Jahrgang 2014. www.cavesa.ch). (Pellegrin ist heuer nicht dabei)
Und das Wallis? Die grösste Anbauregion wird vertreten durch Marie-Thérèse Chappaz aus Fully und ihrem bezaubernden Grain Ermitage Président Troillet 2015: Fantastische Nase, mineralisch, fruchtig, minim vegetal, Power, etwas Aceton, Rückgrat, füllend, Superlänge! 18/20 (RP 95-96). Für Parker-Degustator Reinhardt ist dies uneingeschränkt ein Weltklassewein. Im Video stellt er ihn im Detail vor. Dasselbe Kunz-Score (18/20 ) gibts für den Süsswein derselben Winzerin, den Grain Noble Marsanne 2013 (beide ausverkauft. Die Weine von Chappaz gibts bei www.kueferweg.ch). Syrah ist zur Vorzeigetraube im Wallis geworden. Kein Wunder bei solchen Repräsentanten wie dem Cayas 2005 von Jean-René Germanier: Kommt leicht animalisch daher, würzig-fleischig, Harz, Leder, etwas spitz, Säure, immer noch frisch und trinkig, schönes Finale. 18/20 (Die Parker-Bewertungen anderer Jahrgänge: 2013: 94. 2014: 92. CHF 48.50. www.landolt-weine.ch). (Das Wallis ist heuer nicht dabei)
Raus aus der Schweiz. Fortan verzichte ich auf die Weinbeschreibung, weil das sonst episch lang werden würde. Also: Nur Punkte. Von Kunz. Und Parker.
Starten wir mit Frankreich. Bordeaux:
- Château Cos d’Estournel 2005: 18,5/20 (RP 97)
- Château Cos d’Estournel 2010: 18,5/20 (RP 97+)
- Château Pichon-Longueville Baron 2009: 19/20 (RP 98!)
- Château Mouton-Rothschild 2005: 19/20 (RP 97)
- Château Mouton-Rothschild 2012: 18/20 (RP 96)
- Château Haut-Bailly 2010: 19/20 (RP 98)
- Château Haut-Bailly 2012: 18/20 (RP 96)
(Mouton-Rothschild ist heuer nicht dabei. Dafür Lafite-Rothschild, La Fleur Petrus und Palmer, um drei der Grössten zu nennen.)
Italien
Piemont:
- Barolo Domenico Clerico 2012: 18/20 (RP 93)
- Barolo Ciabot Mentin Domenico Clerico 2011: 18,5/20 (RP 95)
- Barolo Per Cristina Domenico Clerico 2006: 19/20 (RP 96)
(Clerico ist heuer nicht dabei)
Bolgheri:
- Messorio Le Macchiole 2013: 19/20 (RP 98!)
- Paleo Le Macchiole 2013: 19/20 (RP 97)
- Guado al Tasso Marchesi Antinori 2013: 18,5/20 (RP 91)
- Ornellaia 2013: 18/20 (RP 96)
- Sassicaia 2013: 18/20 (RP 97)
(Sassicaia ist heuer nicht dabei)
Spanien:
- Artadi: La Poza de Ballesteros 2012: 18/20 (RP 90-92)
WIE SCHMECKT EIN HUNDERT-PUNKTE-WEIN?
Und ganz zum Schluss gibts doch noch den Hunderter: Wie schmeckt ein aus Sicht von Parkers Degustatoren perfekter Wein? Es ist der Châteauneuf-du-Pape Deus Ex Machina Clos St-Jean 2010 (Foto). In der Nase ist er leicht oxidativ, Sherry- und Portnoten, Amarena-Chriesi, geschmeidig-samten, markige aber reife Tannine, Power, bleibt aber elegant und finessenreich, Druck, enorme Kräuteraromatik gegen Ende, sensationelle Fülle und Länge. 19/20 (RP 100. CHF 299.—für Jahrgang 2012 bei www.mondovino.ch). Einhundert Parker-Punkte. Die Bewertung, die jedes Weingut saniert! Aber eben: Sie ist rar! Weniger als ein Prozent der verkosteten Weine werden damit versehen.
ALLES ZUM MEGA-EVENT
Matter of Taste 2018 steigt am 24. Und 25. Februar im Dolder Grand in Zürich. Das sogenannte Walkabout Tasting, also das freie Degustieren (die Liste aller Weine finden Sie hier), ist möglich am Samstag von 12 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Der Tagespass kostet 99, der Weekendpass 129 Franken. Mit einem Ticketkauf erhält man zudem ein Jahr lang Online-Zugang zum Robert Parker Wine Advocate (kostet üblicherweise 99US$).
Es steigen einige fantastische Masterclasses mit den Parker-Degustatoren. Die Übersicht:
- The Formidable 2015 Bordeaux Preview: Samstag, 13 bis 14 Uhr (CHF 150.--)
- The New Vignerons, A New Generation of Spanish Wine Growers: Samstag, 15 bis 16 Uhr (CHF 59.--)
- Realm & The Napa Dream: Samstag, 17 bis 18 Uhr (CHF 148.--)
- Best of Switzerland 2015 & The Pinot Noirs not to miss: Samstag, 16 bis 17 Uhr (CHF 35.--)
- Growers Champagnes on a Vintage retrospective: Sonntag, 12 bis 13 Uhr (CHF 85.--)
- Condors on the Andes: Sonntag 13.30 bis 14.30 Uhr (CHF 35.--)
- Sine Qua Non: Sonntag, 15 bis 16 Uhr (CHF 198.--)
Das Grande Final Dinner steigt am Samstag von 19 bis 22.30 Uhr. Die Teilnahme kostet 179 Franken. Den Abschluss bildet das Smith & Smith’s Wineout am Sonntag von 18 bis 22.30 Uhr im Smith & Deluma Restaurant an der Grubenstrasse 27 in Zürich. Kostet 149 Franken.
(Alle infos unter www.a-matter-of-taste.com)
DAS ANDERE PIEMONT – UND VOLPIS WEINTRÄUME
Das Piemont ist nicht immer nur Alba und Asti, Barolo und Barbaresco. Spannende Weine gibts auch auf den Colli Tortonesi bei Tortona in der Provinz Alessandria. Genau auf dem Weg von Mailand nach Alba, an der Grenze zur Lombardei. Dort sind 600 Winter tätig und bewirtschaften 1000 Hektar Weinberg. Spezialität ist die weisse autochthone Sorte Timorasso. Am verbreitetsten ist indes Barbera.
Weinunternehmer Carlo Volpi hat sich dort 2003 seinen Traum realisiert, als er die Cascina La Zerba erwarb. In Volpedo füllt er 14 Piemonteser und zehn Weine aus dem übrigen Italien ab. Beginnen wir mit zwei Mustern aus der Region. Zum einen der angesprochene Timorasso Colli Tortonesi DOC Derthona 2015 (Foto). Ein Wein, der ausladend daherkommt, mit exotischen Noten, auch Ananas, Pfirsich, viel Mineralik, Grasnoten, etwas Peperoni, Schmelz, knackige Säure, wieder etwas vegetal, mittellanges Finish. Spannend! 16,5/20 (CHF 14.80). Der Barbera Superiore 2016 ist wunderschön kirschig, weist generell viel Frucht auf, auch florale Noten, ein mächtiger Wein, der fast schon konfitürig wirkt, eingekocht, im Finish Menthol-Frische, recht lang. Vielleicht ist diese Opulenz dem warmen Jahrgang 2016 geschuldet - aber mit ein bisschen mehr Finesse könnte das ein wunderschöner Barbera sein. So gibts immer noch starke 16 Punkte (CHF 15.80).
Volpi ist, wie erwähnt, Weinunternehmer. Er kauft aus ganz Italien Trauben, Most oder fertigen Wein ein, um diesen dann massgeschneidert an seine Kundschaft zu verkaufen, wie zum Beispiel jene der Bio-Weinhandlung am Küferweg in Seon. Für sie hat Volpi einen Weintraum realisiert, der sechs Flaschen umfasst: I sogni die Carlo Volpi. Die Berner Gestalterin Regula Büsser illustrierte Volpis Träume und Weine. Heute sind diese Zeichnungen auf den Etiketten das Markenzeichen der feuchten Träume. Und wer alle sechs Flaschen assortiert kauft, erhält gratis den Geschenkkarton dazu, den auch Büsser realisiert hat.
Zu den sechs Weinen. Derweil der Sogno Bianco aus den Terre Siciliane IGT Inzolia 2016 und der Sogno Rosato aus den Terre di Chieti IGT 2016 nicht weiter für Aufsehen sorgen und beide mit 15/20 skoren, ist der Primo Sogno, ein Sangiovese aus den Marken 2015, mit seiner Würzigkeit, seiner schlanken Statur und seinem Purismus bereits ein sehr schöner Wein: 16/20. Die drei weiteren schauen wir uns näher an. Da ist zum ersten der Secondo Sogno, ein Montepulciano d’Abruzzo 2015, ein sehr fruchtiger Wein, auch würzig, ein Schmeichler mit präsenter Säure und Tanninen, sehr trinkig. Denn der Terzo Sogno, ein Nero d’Avola 2015 aus den Terre Siciliane (Foto), in der Nase kräftig, Brombeeren, leichte Kaffeenoten, später erstaunlich feingliedrig, frische Säure, minziger Abgang. Und der Ultimo Sogno zum Schluss, ein Primitivo aus Apulien 2015, der holzkohlig ist, viel Beerenpower hat, dann aber erstaunlich trinkig ist, ein Easy Rider, der universell einsetzbar ist mit seinen reifen Tanninen und seiner fast klinischen Sauberkeit. Alle drei Weine skoren mit 16,5/20. Sie kosten je 11.50 Franken oder im Sechser-Geschenkkarton 69 Franken. (Alle Weine gibts bei www.kueferweg.ch).
WEINE DER WOCHE: BARBARESCO UND LANGHE VON ROCCALINI
Und wenn wir schon im Piemont und bei Bio-Weinen sind: Die Cascina Roccalini verkaufte bis 2005 ihr Traubengut an den grossen (und leider eben verstorbenen) Bruno Giacosa. Seither füllt Paolo Veglio seine Trauben, die in unmittelbarer Nähe sind zu den Toplagen Sori Tildin und Costa Russi des noch grösseren Angelo Gaja selber ab. Zum Glück! Und zum Glück hielt Selfmade-Winzer Paolo durch, als er nahe am Bankrott stand. Denn was er in die Flaschen zaubert, das ist Piemont, das ist Nebbiolo in Reinkultur! Aber nicht von der zähen, auszehrenden, grimmigen Sorte. Nein, fröhlich, beschwingt, tänzerisch.
Da ist zum einen der einfache Langhe Nebbiolo 2016, der expressiv daherkommt, minzig, mit frischen Zältli-Noten, Ricola, easy-drinking, aber nicht auf die banale Art, weich, süffig. Dennoch Tannine und ein Touch Erdigkeit, recht langes Finish. Toll! 17/20 (CHF 21.--. www.gerstl.ch). Nochmals ein anderes Level erreicht der Barbaresco 2014, der in der Nase noch Potenzial hat, weil er im Moment recht verschlossen daherkommt, floral, rote Beeren, sortentypisch, schöner Fluss und Schmelz, hohe Nebbiolo-Typizität, reife Tannine, Frische und Fülle, Erdbeeren, leicht erdig, recht lang, ein schlicht umwerfend sympathischer Zeitgenosse! 18/20 (CHF 35.--. www.gerstl.ch).
WO GIBTS WAS ZU DEGUSTIEREN?
- Donnerstag, 8. Februar. 17 bis 19.30 Uhr. After Work Tasting Bioweine und Natural Wines. Orange Wines und naturnahe Weine ohne oder mit geringer Schwefelzugabe. Gratis. Baur au Lac Vins, Filiale Regensdorf. www.bauraulacvins.ch.
- Samstag, 10. Februar. 18 bis 23 Uhr. Winzerbattle. Österreich versus die Schweiz. Der ehemalige Metzger versus der Winzer in der Metzgerei. Johann Schwarz (Foto) vom Neusiedlersee versus Patrick Thalmann von der Winzerei zur Metzg im Zürcher Weinland. Zwei Topwinzer, zwei Terroirs, eine Frage: Wer gewinnt das Publikum? Kosten: CHF 160.--. Hotel Kameha Grand, Zürich. www.kamehagrandzuerich.ch.
- Montag, 12. Februar. 15 bis 20 Uhr. VINUM-Leserpanel: Das Südtirol-Experiment. Degustieren und bewerten Sie Topweine aus den Rebsorten Weissburgunder, Sauvignon Blanc und Gewürztraminer. 15-18 Uhr freie Blindverkostung und Bewertung der Südtirol-Crus. 18-20 Uhr freie Verkostung von rund 40 anderen Weinen mit anwesenden Produzenten. Dazu Häppchen. Gratis. Hotel Kreuz, Bern. Anmeldung bis 9. Februar unter www.vinum.info.
- Dienstag, 13. Februar. 17.30 bis 20 Uhr. Topcrus aus dem Südtirol. Das Beste aus Sauvignon, Lagrein und Weissburgunder. Neben den Leitsorten gibts Spitzen-Cuvées und Häppchen. Gratis. Kaufleuten Lounge, Zürich. Anmeldung unter www.mettlervaterlaus.ch.
- Mittwoch, 21. Februar. 17 bis 20 Uhr. After Work Tasting. Sherry und Port – Klassiker des Südens. Baur au Lac Vins, Filiale Shopville Zürich Hauptbahnhof. www.bauraulacvins.ch.