So geht Comeback! US-Superstar Simone Biles (26) räumt bei ihrem ersten Wettkampf seit etwas mehr als zwei Jahren mächtig ab. Bei den «Core Hydration Classic» in Hoffman Estates, Illinois (USA) feiert sie gleich einen Vierfach-Sieg.
Vor den Toren von Chicago liefert Biles eine Mega-Show. Sie sammelt 14,0 Punkte am Stufenbarren, 14,8 am Schwebebalken, 14,9 am Boden und bemerkenswerte 15,4 am Sprung.
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Zuschauer sind begeistert von Biles
Das reicht für den klaren Sieg im Mehrkampf. Ihr Gesamtscore von 59,100 hätte bei den letzten Spielen in Tokio locker für Gold gereicht. Sie siegt fünf Punkte vor Leanne Wong und Joscelyn Roberson. Auch im Sprung, Boden und Schwebebalken gewinnt sie. Am Stufenbarren resultiert der dritte Platz. Die Zuschauer sind ob des Mega-Auftritts aus dem Häuschen.
Vor allem am Sprung liefert Biles eine fantastische Leistung ab. Sie zeigt den Jurtschenko mit Doppelschraube, der als schwierigster Sprung bei den Frauen gilt.
Emotionale Worte des Superstars
Doch Biles liefert bei ihrer Rückkehr nicht nur grosse Show, sondern auch grosse Emotionen.
«Es hat sich wirklich gut angefühlt, vor allem nach allem, was im letzten Jahr passiert ist», sagt die 19-fache Weltmeisterin gemäss CNN und bezieht sich auf ihre Auszeit vom Sport zum Wohl ihrer mentalen Gesundheit. «Alle, die mich angefeuert haben in der Menge und die Plakate gemacht haben, es hat mein Herz zum Schmelzen gebracht. Es verwundert mich, dass die Leute immer noch so viel Vertrauen in mich haben.»
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Der plötzliche Rückzug bei Olympia in Tokio
Für sie sei schon nach dem abrupten Unterbruch ihrer Karriere klar gewesen, dass sie zurückkommen wolle: «Diesmal tue ich es für mich. Ich habe viel an mir gearbeitet und glaube ein bisschen mehr an mich. Ich komme hierher zurück und beginne wieder mit den ersten Schritten.»
Alles, was seit Tokio Ende Juli 2021 geschehen sei, habe sie sehr mitgenommen. Damals qualifizierte sich die vierfache Olympiasiegerin für alle sechs Finals. Doch mitten im Teamwettkampf zog sie sich überraschend aus dem Wettkampf zurück. Biles verwies auf eine mentale Blockade, die eine Teilnahme gefährlich gemacht hätte. Die Amerikanerinnen verzichtete bis auf den Schwebebalken, wo sie Bronze gewann, auch auf alle Einzelfinals.
Biles macht noch immer wöchentliche Therapie
Seither hat Biles keinen Wettkampf mehr bestritten, sich auf ihre mentale Gesundheit konzentriert. «Ich habe viel an mir gearbeitet, ich mache immer noch wöchentlich eine Therapie und es war einfach so aufregend, hierherzukommen und das Selbstvertrauen zu haben, das ich vorher hatte.»
Die Konkurrenz ist gewarnt, auch wenn Biles noch nichts über ihre weiteren Pläne verrät. Sie dürfte aber bei den Weltmeisterschaften in Antwerpen (30. September bis 8. Oktober) dabei sein. Und eine Olympia-Teilnahme in Paris (26. Juli bis 11. August 2024) wäre der logische nächste Schritt.