«Nein, es ist zum Glück keine Verletzung»
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Biles erklärt ihren Rückzug:«Nein, es ist zum Glück keine Verletzung»

Steingruber leidet mit Biles nach dem Tokio-Drama
«Eine solche Blockade hatte ich auch schon»

Giulia Steingruber weiss, was Simone Biles durchmacht. Auch unsere Star-Turnerin kämpfte schon mit ähnlichen Problemen.
Publiziert: 30.07.2021 um 12:10 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2021 um 16:35 Uhr
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Giulia Steingruber leidet mit Simone Biles mit.
Foto: keystone-sda.ch

Der Biles-Schock bewegt an den Olympischen Spielen in Tokio. Erst der Rückzug aus dem Teamwettkampf, dann der Verzicht auf den Mehrkampf. Die Überturnerin aus den USA kämpft mit mentalen Problemen.

Auch Giulia Steingruber leidet mit der 24-Jährigen mit, wie die Schweizerin nach dem 15. Platz im Mehrkampf-Final in der Mixed-Zone erklärt. «Ich sprach mit dem Chef von USA Gymnastics. Angeblich leide sie unter einer Blockade, Twisties, wie sie es nennen, was ich bei der Doppelschraube rückwärts auch schon gehabt habe», erzählt Steingruber.

«Es ist wie eine Wand»

Ein Problem, das man nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfe. «Das ist sehr beängstigend. Ich verstehe absolut, dass sie zurückgezogen hat, denn das ist sehr gefährlich», stellt Steingruber klar. Die 27-Jährige beschreibt: «Es ist wie eine schwarze Wand. Da können so gefährliche Sachen passieren.»

Die St. Gallerin hat höchsten Respekt vor Biles. «Dass man so stark sein kann und an Olympischen Spielen die eigene Gesundheit an erster Stelle stellt – Hut ab!»

Die Situation in Tokio sei besonders schwierig. Es seien sehr harte Landungen. «Wenn man eine Blockade hat, ist man froh, wenn man weiche Landungen hat, um das Vertrauen wieder zu gewinnen», erklärt Steingruber. Für sie sei darum absolut nachvollziehbar, dass die vierfache Olympiasiegerin zurückgezogen habe.

Schwierig, aus der Blockade herauszufinden

Aus dieser Blockade herauszufinden – keine einfache Aufgabe. «Ich habe wieder mit einer Art Schraubenschule begonnen. Zuerst habe ich eine halbe, dann eine ganze, dann eineinhalb Schrauben auf dem Trampolin geübt, weswegen ich inzwischen eine etwas merkwürdige Technik habe. Noch heute habe ich manchmal damit zu kämpfen, denn es ist ein sehr unangenehmes Gefühl, wenn man das einmal erlebt hat.»

Biles selber sprach von «Dämonen» im Kopf und dem «Gefühl, manchmal die Last der Ganzen Welt» auf ihren Schultern zu tragen. Ob die 19-fache Weltmeisterin in den Gerätefinals ab Sonntag antritt, ist offen. Übrigens auch bei Steingruber, die am Sprung als Ersatzturnerinnen vorgesehen ist. (sme/sda)

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Die 32. Olympischen Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 in der japanischen Hauptstadt Tokio statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.

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