Robert Federer über das Leben nach Rogers Karriere
«Ich manage immer noch einen Riesenhaufen Fanpost»

Nach dem Rücktritt von Roger Federer geniesst dessen Vater Robert in erster Linie die Zeit mit der Familie – und doch sind seine Berührungspunkte mit dem Tennissport noch immer gross. Der 77-Jährige gewährt Einblick ins neue Leben der Federers.
Publiziert: 06.11.2023 um 00:04 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2023 um 08:34 Uhr
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Robert Federer hat auch mit 77 Jahren noch immer Freude an seinen Aufgaben rund um den (Tennis-)Sport.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Marco PescioReporter Sport

Als Roger Federer (42) kurz vor dem Super10Kampf in Zürich zu seinen Sporthilfe-Patenkindern spricht, sitzen Robert (77) und Lynette (71) Federer in der ersten Reihe und lauschen den Worten ihres Sohnemanns. Sie lachen, als diesem mal wieder ein Spruch von der Lippe geht. Und sie sind gerührt, als sie die freudigen Gesichter der jungen Teenies sehen, nachdem diesen das Meet & Greet ermöglicht wurde. Später sagt Robert Federer zu Blick: «Es ist auch für mich immer noch unglaublich, wie entspannt und offen Roger mit den Leuten umgehen kann. Und es ist schön, dass er uns Eltern immer noch gerne mit dabei hat.»

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«Das Reisen vermisse ich schon»
Robert Federer über die Zeit nach der Profi-Karriere von Sohn Roger.
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An diesem Abend hat dies allerdings einen offiziellen Grund. Mama Lynette ist nach wie vor stark in die Roger Federer Foundation eingebunden, Papa Robert kümmert sich um die Auswahl der Paten-Athleten. Diese Jobs sind ihnen auch nach dem Rücktritt ihres Sohns geblieben.

Gleichwohl war der Abschied von der Tennis-Tour auch für sie ein Einschnitt im Leben. «Wir reisen viel weniger als früher, das vermisse ich schon», sagt Robert. Früher sei er an allen Grand-Slam-Turnieren gewesen, und Indian Wells beispielsweise sei wunderbar gewesen, um Golf zu spielen.

Umso mehr würde das Ehepaar nun die noch verbleibenden Trips geniessen. Robert begleitete Roger in diesem Jahr nach Halle und Wimbledon (gemeinsam mit Lynette), zuletzt war er mit ihm bei einem Shooting in der französischen Champagne.

Bencic? «Good News!»

Doch auch wenn die Präsenz auf der Tennis-Tour zwangsläufig weniger wurde, verfolge er die Resultate von Novak Djokovic (36), Carlos Alcaraz (20) und Co. noch immer, betont Robert Federer. Es interessiere ihn, wie das geplante Comeback von Rafael Nadal (37) aussehen werde. Ausserdem habe er Gefallen an US-Shootingstar Ben Shelton (21) gefunden: «Wow, es ist einfach schön, ihm zuzuschauen. Ich bin ein grosser Fan von ihm. Er ist mein neuer Favorit.»

Das sei ein Spieler, der von Federers Agentur «TEAM8» betreut werde, gibt er zu. Doch er lobt im selben Atemzug auch Sheltons Umfeld. Das sei ihm bei der Beurteilung eines Spielers jeweils genauso wichtig: «Ich interessiere mich immer auch dafür, wie sich die Eltern geben.»

Und klar: Natürlich hat Robert Federer auch ein Auge auf die Schweizer Aushängeschilder. «Dass Belinda Bencic schwanger ist, habe ich im Blick gelesen», sagt er lachend: «Es kam überraschend. Aber das sind ‹Good News›! Das freut mich natürlich.» Er mache sich über die von Bencic beabsichtigte Rückkehr auf die Tour keine Sorgen: «Es gibt genügend Beispiele, die zeigen, dass man ein starkes Comeback hinlegen kann.» Er denke da etwa an Caroline Wozniacki (33) oder Serena Williams (42).

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«Wir gehen mit den Enkeln gerne in die Berge»

Ein weiterer bestehen gebliebener Berührungspunkt mit dem Tennis ist ein Job, den er schon seit zahlreichen Jahren innehat: «Ich manage immer noch einen Riesenhaufen Fanpost. Man könnte meinen, das würde nach einem Rücktritt weniger werden. Doch dem ist nicht so.» Er deutet einen etwa halben Meter hohen Stapel an, der sich regelmässig im Elternhaus ansammle.

Robert Federer lacht. Er hat Spass an der Aufgabe. Das «Wichtigste» sei ihm aber «die Zeit mit den Enkeln». Mal gibts einen Ausflug mit den 13-jährigen Zwillingen von Rogers Schwester Diana (44) – ja, auch sie bekam tatsächlich Zwillinge. Mal halten sie die Kids von Mirka (45) und Roger auf Trab: Myla Rose und Charlene Riva (beide 14) sowie Leo und Lenny (beide 9).

Robert Federer verrät: «Wir gehen mit den Enkeln gerne mal in die Berge. Ins Appenzellerland oder nach Valbella.» Im Bündner Bergort besitzt die Familie zwei Chalets.

Valbella ist einer der Rückzugs- und Entspannungsorte der Federers. Doch eines drückt im Gespräch mit Vater Robert durch: Das Reisen mit Sohnemann Roger darf gerne auch noch ein wenig weitergehen.

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