«Frech und unprofessionell»
Aufstiegsheld Demhasaj rechnet mit GC ab

Vor zwei Jahren war Shkelqim Demhasaj bei GC ein Aufstiegsheld. Danach landete er auf dem Abstellgleis. Nach dem Wechsel zum FC Aarau rechnet er mit der Hoppers-Führung ab.
Publiziert: 11.07.2023 um 09:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2023 um 11:56 Uhr
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2020 wechselte Shkelqim Demhasaj zu GC und schoss den Klub mit 11 Toren zum Aufstieg.
Foto: Sven Thomann
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Sebastian WendelReporter Fussball

2021 mit GC, 2022 mit Winterthur: Shkelqim Demhasaj (27) ist ein Aufstiegs-Experte. Das Kunststück will er nun mit dem FC Aarau ein drittes Mal erreichen: «Ich verbinde diesen Klub mit der Super League. Es gab zwar andere Anfragen, zum Beispiel von 1860 München. Aber Aarau ist die spannendste Aufgabe, darum habe ich schnell zugesagt. Natürlich hat auch Alex Frei seinen Anteil am Wechsel, unter ihm bin ich vor einem Jahr mit Winti aufgestiegen.»

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So viel Lob der Stürmer für seinen neuen Arbeitgeber übrig hat, so unschön sind die Erinnerungen an seinen alten: Die Grasshoppers.

Vor zwei Jahren Aufstiegsheld bei GC

2020 wechselt Demhasaj vom FC Luzern zu den Hoppers, schiesst den tief gefallenen Rekordmeister gleich in der ersten Saison mit elf Toren zurück in die Super League. Danach wird Giorgio Contini Trainer im Campus. Und der verzichtet fortan auf die Dienste von Aufstiegsheld Demhasaj. «Eine Erklärung ist mir Contini bis heute schuldig. Verdient hätte ich es jedenfalls, mehr zu spielen», so der gebürtige Schaffhauser.

Trotz Nichtberücksichtigung habe er in jedem Training Vollgas gegeben, nie aufgemuckt, nie schlechte Stimmung verbreitet. Auch, als GC Demhasaj im Sommer 2022 nach der Rückkehr von der halbjährigen Leihe zu Winterthur mitteilt, er solle sich einen neuen Klub suchen. «Danach haben sie mich mehrere Monate nicht auf die Kontingentsliste genommen. Und im Winter hiess es wieder, ich solle gehen. Doch das kam für mich nicht infrage, weil kein passendes Angebot auf dem Tisch lag. Und meine innere Stimme sagte mir, dass ich mich durchbeissen soll. Und dass mein Moment irgendwann doch noch kommt.»

Tatsächlich: Am 25. April dieses Jahres ist YB zu Gast im Letzigrund. Mit einem Sieg gegen GC wäre der Meistertitel vorzeitig eingetütet. Doch die Berner haben die Rechnung ohne Demhasaj gemacht: Der steht aus dem Nichts in der Startelf und schiesst mit einem Tor und einem Assist die Hoppers fast im Alleingang zum 4:1-Sieg.

Demhasaj rechnet mit GC-Führung ab

Zur Belohnung darf Demhasaj auch in den verbleibenden sechs Ligaspielen ran. Drei weitere Skorerpunkte kommen dazu. Und dann, so Demhasaj, habe er von GC zuerst feine Signale erhalten, dass der Vertrag vielleicht doch verlängert werde. Doch was in der Folge passiert sei, bezeichnet Demhasaj so: «Frech und unprofessionell!»

Bevor er in die Ferien geht, habe er Sportchef Haas gefragt, wie es aussehe. Ohne Antwort. «Danach habe ich während der Ferien ein SMS mit der gleichen Frage geschickt. Erneut ohne Antwort.» Erst zwei Tage vor Trainingsstart, so Demhasaj, habe Haas sich gemeldet und ihm mitgeteilt, dass seine Zeit bei GC abgelaufen sei.

Demhasaj abschliessend: «Überrascht hat mich das nicht. Und mit Aarau war zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger alles klar. Aber nochmals: Dieses Verhalten ist unprofessionell. Und etwas frech gegenüber einem Spieler, der immer alles gab, obwohl er nie eine faire Chance erhalten hat.»

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