Brecher kratzt Elfer stark nach skurriler Situation
3:10
SLO – FCZ 0:3:Brecher kratzt Elfer stark nach skurriler Situation

Zürich-Goalie bildet sich weiter
Captain Brecher hext FCZ als Student zum Sieg

FCZ-Goalie Yanick Brecher bereitet sich nebenbei auf die Zeit nach dem Fussball vor. Doch bei solchen Leistungen wie beim 3:0-Sieg in Lausanne gegen Aufsteiger SLO muss er noch lange nicht an Rücktritt denken.
Publiziert: 13.08.2023 um 13:08 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2023 um 13:09 Uhr
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Die FCZ-Fans auf der Pontaise wissen, beim wem sie sich bedanken können: Matchwinner Yanick Brecher lässt sich nach dem 3:0-Sieg gegen Stade-Lausanne-Ouchy feiern.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Der FCZ weiss momentan selber nicht genau, wie ihm geschieht. Zürich fährt bei Aufsteiger Stade-Lausanne-Ouchy den dritten Sieg im vierten Spiel ein. Bleibt ungeschlagen. Was für ein überragender Saisonstart. Leader nach vier Runden – damit hat eigentlich niemand im Klub gerechnet.

Captain Yanick Brecher: «Wir haben in der Vorbereitung gemerkt, dass wir einen grossen Schritt vorwärts gemacht haben. Aber dass wir gleich so starten, hätten wir vor der Saison nicht unterschrieben. So demütig müssen wir sein.»

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Brecher studiert nebenbei Betriebsökonomie

Zürich ist Leader. Dabei ist es nicht so, dass die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen die Gegner an die Wand spielt. Aber man ist in den wichtigen Momenten gnadenlos zur Stelle. Wie zuletzt gegen Lugano. Oder hat wie nun in Lausanne den Matchwinner in den eigenen Reihen.

Student Brecher hext Zürich zum Sieg. Es ist das vielleicht beste Spiel des Captains, seit er nebenbei ein Betriebsökonomie-Studium an einer auf Sportler ausgerichteten Institution begonnen hat.

Brecher hatte einst Polymechaniker gelernt, wurde dann aber Fussballprofi. Und bildet sich nun schon während der Karriere weiter, damit er beim Rücktritt irgendwann in Zukunft nicht bei null beginnen muss. Acht bis zehn Stunden wöchentlich wendet der Teilzeitstudent auf. Der Fussball bleibt aber prioritär. Wie man in Lausanne sieht.

Matchwinner verletzt sich bei spektakulärster Parade

Brecher wehrt nicht nur den seltsamen Foulpenalty – Conde wird selber gefoult, bevor er im Fallen SLO-Stürmer Florian Danho berührt – stark ab, sondern hält eine ganze Reihe weiterer guter Chancen des Heimteams. «Es hat mich gebraucht in den entscheidenden Momenten. Aber das zeichnet uns momentan aus. Wenn es jemanden braucht, ist er zur Stelle. Einmal ist es ein Stürmer. Ein andres Mal wie heute der Goalie.»

Bei Brecher ist an diesem Abend alles drin. Denn der Matchwinner spielt vor dem Penalty auch einen riskanten Pass zu Conde, worauf die Elferszene entsteht. Brecher bügelt es selber aus.

In der zweiten Halbzeit knallt der FCZ-Captain bei seiner spektakulärsten Parade auf die Schulter und muss behandelt werden. Doch er macht weiter. «Der Penalty war ein Weckruf, den wir glücklicherweise unbeschadet überstanden haben», sagt Brecher, «wir haben lange gebraucht, bis wir ins Spiel gefunden haben. Es war zäh.» Der Aufsteiger schliesst geschickt die Räume, in die Zürich eigentlich vorstossen will.

In der Pause reagiert Henriksen mit einer Taktikanpassung. Doch der Hauptfaktor in der Offensive ist die Effizienz. Der FCZ schiesst dreimal aufs Tor, dreimal ist es ein Treffer. Brecher schildert, dass sich der starke Saisonstart ohne Niederlage nun bereits in solchen Partien zeige. «Die Spiele ohne Niederlage geben Selbstvertrauen. Wir bleiben ruhig und mutig, auch wenn der Gegner mal höher steht.»

Logisch, dass dieser Auftakt schon ein bisschen an den Start der traumhaften Meistersaison erinnert, zumal Henriksen mit Blick auf das Remis gegen Servette sagt: «Wir könnten auch schon zwölf Punkte statt zehn haben.» Aber Präsident Ancillo Canepa will von Vergleichen nichts wissen: «Nein, mich erinnert gar nichts an die Meistersaison!»

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