Und plötzlich ist Roger Eglin, der langjährige Materialwart des FC Basel, Fussballprofi. «Roger, du bist Aussenverteidiger. Komm. Auf gehts», ruft der neue FCB-Trainer Timo Schultz (45).
Die ungewohnte Massnahme ist der Personalnot geschuldet. Mit Millar, Amdouni, Essiam, Burger und Ndoye fehlen fünf Nationalspieler, Andy Pelmard schlägt sich zudem seit längerem mit einer Magendarminfektion herum. «Klar, das ist nicht optimal, wenn keine 20 Spieler an Bord sind, aber wir machen das Beste draus. Das gibt mir die Möglichkeit, jene Spieler, die da sind, noch besser kennenzulernen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich improvisieren muss», sagt Schultz.
Schultz wird auch mal lauter
Neben Eglin müssen auch Ersatzgoalie Nils de Mol und Assistenztrainer Davide Callà in die Hosen. Und sie verschieben im taktischen Grundgerüst von Schultz wie wild. «It’s about our movements!», ruft der neue FCB-Trainer. «We have to find our position!» Manchmal streut der Ostfriese auch ein paar Fetzen auf Französisch ein, die Hauptsprache aber bleibt Deutsch.
Und manchmal kann Schultz auch ziemlich laut werden. «Anständig verteidigen, da hinten – da fallen zu viele Tore», ruft er einmal mit bestimmtem Ton. Und als die drei Routiniers Taulant Xhaka, Michael Lang und Fabian Frei früher als alle anderen den Trainingsplatz verlassen wollen, werden sie von Schultz kurzerhand zurückgepfiffen.
Mordsgaudi beim Riverrafting
Grundsätzlich aber ist die Stimmung locker, positiv. Am Dienstag traf sich die Mannschaft zum gemeinsamen Riverrafting – Team- statt Bodybuilding. Hatte Schultz keine Angst, dass weitere Spieler ausfallen, weil sie aus dem Boot kippen könnten? «Gefährlich ist das nicht. Wenn wir jetzt auf die Skisprungschanze gegangen wären oder Paragliding gemacht hätten, wäre es was anderes gewesen.» Von einer «Mordsgaudi» spricht Schultz. Und davon, dass seine Spieler allgemein viel Spass hätten.
Unter anderem bei den allabendlichen Quizrunden, die der neue FCB-Trainer eingeführt hat. Bei der Frage, warum das Basler Fan-Lokal «Didi offensiv» heisse, gerät Schultz aber ins Schwitzen. Claude «Didi» Andrey hatte den FCB Mitte der 90er-Jahre trainiert und stand in der Kritik, weil er defensiv hat spielen lassen.
Ob vom neuen Trainer offensiverer Fussball zu erwarten ist? Schultz mit einem herzhaften Lachen: «Ich hoffe, sie benennen das Lokal irgendwann um. In ‹Schulle defensiv›.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |