Doch nicht Lichterlöschen im Wallis?
Blick enthüllt den Sion-Masterplan

Ende der kommenden Saison wollte Christan Constantin Schluss machen mit dem Profi-Fussball. Wollte. Denn es existiert ein Geheimplan, wie es weitergehen soll mit dem Mythos FC Sion. Blick enthüllt ihn.
Publiziert: 02.07.2023 um 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2023 um 16:07 Uhr
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Der zuletzt immer einsamer gewordene Christian Constantin enthüllt die Pläne zur Rettung des Profi-Fussballs im Wallis.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
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Alain KunzReporter Fussball

Die Neuzugänge bei Super-League-Absteiger Sion haben nicht bloss Einjahresverträge unterschrieben. Das ist insofern erwähnenswert, da man ja bisher vermuten musste, dass Ende Saison Lichterlöschen in Sachen Profibetrieb im Wallis sein soll. So hat es Präsident und Klubbesitzer Christian Constantin zuletzt mehrfach angekündigt. Stattdessen hat Trainer Didier Tholot einen Einjahresvertrag mit einer Verlängerungsoption über zwei Jahre. Und Stürmer Dejan Sorgic eine zusätzliche Einjahresoption. Hat CC also seine Pläne bereits über den Haufen geworden?

Tholots letzte Mission

Zum vierten Mal steht Didier Tholot (59) an der Linie des FC Sion. Mit der klaren Mission sofortiger Wiederaufstieg. Wieso denn zurück in die Vergangenheit, jetzt wo doch Aufbruchstimmung herrschen sollte? CC erklärt: «Didier hat immer gesagt, er wolle seine Karriere bei mir beenden. Wir sind deshalb übereingekommen, dass er kein neues Angebot annimmt, bevor wir nicht geredet haben. Das Ergebnis dieses Gesprächs war, dass Didier seine Verlängerungsoption, die er beim FC Pau hatte, nicht zieht.» Was beim französischen Kleinklub an der Grenze zu Spanien, nahe der Pyrenäen, für Erstaunen gesorgt hat. Ein herber Schlag sei das, schrieb zum Beispiel «France Bleu». Tholot hatte Pau nach dem Aufstieg in die Ligue 2 übernommen und dreimal den Ligaerhalt geschafft, weshalb er in der Stadt mit nicht mal 80 000 Einwohnern zu einer Symbolfigur in der Vereinsgeschichte geworden sei. Beim FC Sion ist er das übrigens auch. Und nun also soll er nach zwei Cuptiteln mit dem Aufstieg die dritte Grosstat für die Walliser vollbringen. (A.Ku.)

Mit Didier Tholot will der FC Sion zurück in die Super League.
keystone-sda.ch

Zum vierten Mal steht Didier Tholot (59) an der Linie des FC Sion. Mit der klaren Mission sofortiger Wiederaufstieg. Wieso denn zurück in die Vergangenheit, jetzt wo doch Aufbruchstimmung herrschen sollte? CC erklärt: «Didier hat immer gesagt, er wolle seine Karriere bei mir beenden. Wir sind deshalb übereingekommen, dass er kein neues Angebot annimmt, bevor wir nicht geredet haben. Das Ergebnis dieses Gesprächs war, dass Didier seine Verlängerungsoption, die er beim FC Pau hatte, nicht zieht.» Was beim französischen Kleinklub an der Grenze zu Spanien, nahe der Pyrenäen, für Erstaunen gesorgt hat. Ein herber Schlag sei das, schrieb zum Beispiel «France Bleu». Tholot hatte Pau nach dem Aufstieg in die Ligue 2 übernommen und dreimal den Ligaerhalt geschafft, weshalb er in der Stadt mit nicht mal 80 000 Einwohnern zu einer Symbolfigur in der Vereinsgeschichte geworden sei. Beim FC Sion ist er das übrigens auch. Und nun also soll er nach zwei Cuptiteln mit dem Aufstieg die dritte Grosstat für die Walliser vollbringen. (A.Ku.)

Der Architekt erklärt: «Der Kanton Wallis, die Stadt Sion und ich haben uns bis Ende Jahr Zeit gegeben, einen Plan zu evaluieren und zu verfeinern, der eine Fortsetzung des Profibetriebs vorsieht. Kommen wir zum Schluss, den Plan in die Tat umzusetzen, stelle ich einen Lizenzantrag für die Swiss Football League. Sonst nicht.» Dieser Antrag muss bis 2. März 2024 bei der Liga eingegangen sein.

Finanzieren bald Wohnungen den Profibetrieb in Sion?

Ganz grob ist vorgesehen, ein nigelnagelneues Stadion für 120 Millionen Franken zu erstellen. Dazu eine Akademie mit Trainingscenter für 30 Millionen Franken. Und einen integrierten Komplex mit 1000 Wohnungen, mit denen das ganze Projekt finanziert werden soll.

CC erläutert die Details: «Der Plan sieht vor, dass der Kanton 45 Millionen beiträgt. Die Stadt 50 Millionen, vornehmlich, indem sie den Baugrund zur Verfügung stellt. Und ich 55 Millionen.» Die Eröffnung des neuen Stadions, das von Grund auf neu erstellt wird und neben dem alten Tourbillon angesiedelt sein soll, ist auf den 1. Juli 2029 datiert. Die Akademie und das Trainingscenter hingegen, die neben der Walliser Landwirtschaftsschule in der Region des Flughafens vorgesehen sind, sollten 2026 in Betrieb genommen werden können.

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«Das ersetzt mein bisheriges Mäzenatentum»
CC über Wohnkomplex-Pläne für Sion
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Spannend ist, wie Stadion und der Profibetrieb fortan finanziert werden sollen. CC: «Das soll dank des grossen Wohnkomplexes geschehen, der 90'000 Quadratmeter umfasst. Und zwar so: Mit den ersten 166 Wohnungen, die verkauft werden, finanzieren wir das Stadion. Danach werden 420 weitere Wohnungen verkauft. Die dritte Tranche, nochmals rund 420 Wohnungen, sind dann Mieteinheiten. Sie gehen in den Besitz einer noch zu gründenden Stiftung über.»

Machts CC wie Tim und Struppi?

Von den Mieteinnahmen sollen über diese Stiftung jährlich neun Millionen Franken an den Klub gehen. Das ist der Betrag, den Constantin im Schnitt Saison für Saison in den Klub investiert hat, um den Profibetrieb zu finanzieren. «Das ersetzt also mein bisheriges Mäzenatentum», sagt CC.

Tönt alles sehr schön und macht Sinn. Mal schauen, wie die Verhandlungen sich nun gestalten. Und wann will Constantin dann aufhören? «Die Tim-und-Struppi-Serie richtet sich an die Jungen von sieben bis 77 Jahren. Also höre ich mit 77 auf zu arbeiten.» Dazu muss man wissen: Erstens: CC ist 66, er würde also noch fünf Jahre nach Einweihung des neuen Tourbillons weiterarbeiten. Aber bloss noch in seinem Hauptjob, nicht jenem im Fussball. Zweitens: Im Wallis hat er auch den Übernamen «Tintin», wie der Held aus den Comics.

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