Der Begriff «Kriegsspielzeug» ist unpassend. Er impliziert, dass diese Spielzeuge dazu gemacht sind, Krieg nachzuspielen und diesen damit zu verharmlosen. Kinder spielen aber nicht Krieg, sie imitieren nicht das Töten von Menschen. Sie spielen einfach.
Wir leben in einer seltsamen Kultur, die einerseits weiterhin Frauen diskriminiert, andererseits aber männliche Prinzipien zu demontieren versucht, anstatt weiblichen zu ihrem gebührenden Gewicht zu verhelfen. So wie sich die Linken manchmal einzig darüber definieren, die SVP doof zu finden, ist der Feminismus allzu oft nur damit beschäftigt, Männer und Männliches zu ächten – und damit Spielzeug in einen Kontext zu stellen, den es einfach nicht hat.
Es sind meist Frauen, die eine Abneigung gegen Spielzeugwaffen haben und diesen das Potenzial zusprechen, aus ihrem Kind einen Gewalttäter zu machen. Männer haben meist eine viel gelassenere und realistische Sicht auf Wasserpistolen und Nerf-Gewehre: Man kann damit eine Menge Spass haben. Auch als Erwachsener. That's it.
Leider werden aber heute viele Knaben überfeminisiert erzogen, wobei ihnen die natürliche und gesunde männliche Aggression verdorben wird, wo es nur geht: Nein, nicht auf Menschen zielen! Nein, nicht schreien! Nein, nicht balgen! Nicht fluchen! Lieb sein! Ausdiskutieren! Doch wenn es etwas gibt, das das Potenzial für unterdrückte und irgendwann ausbrechende Gewalt sät, dann ist es genau dies: die Botschaft, dass jede Form von Aggression böse, primitiv und falsch sei.
Ihr Sohn wird gut herauskommen. Trotz «Kriegsspielzeug». Ja, vielleicht gerade deswegen. Jungs sollten wieder Jungs sein dürfen. Mit Schürfwunden, zerrissenen Hosen, Rangeleien und Spielzeugwaffen. Es hat noch keinem geschadet. Im Gegensatz zur pseudohumanistischen Weichspülung.
Der Zürcher Schriftsteller Thomas Meyer beobachtet seine Mitmenschen seit nunmehr 41 Jahren. Das ist denen nicht immer recht. Haben auch Sie Fragen an ihn? magazin@sonntagsblick.ch, Betreff: «Meyer»
Der Zürcher Schriftsteller Thomas Meyer beobachtet seine Mitmenschen seit nunmehr 41 Jahren. Das ist denen nicht immer recht. Haben auch Sie Fragen an ihn? magazin@sonntagsblick.ch, Betreff: «Meyer»