Vielleicht hat das Coronavirus nun auch mal etwas Positives. Der Tennis-Kalender ist aufgrund der vielen Verschiebungen und Absagen im Frühling und Sommer aktuell sehr gedrängt. Ein Turnier folgt aufs andere.
Neben der körperlichen Belastung erlöst es Novak Djokovic bestimmt in irgendeiner mentalen Form. Denn so kann die serbische Weltnummer 1 den skandalösen Vorfall an den US Open vergessen, als er aus Wut über ein verlorenes Break einen Ball wegschlug, damit eine Linienrichterin am Hals traf und daraufhin disqualifiziert wurde.
Denn schon diese Woche steht Djokovic wieder auf dem Court. Beim Masters in Rom führt er mit Rafael Nadal (ATP 2) das Feld an. Im Rahmen des Sandturniers in der italienischen Hauptstadt wird der 33-Jährige selbstredend auch auf die Geschehnisse in Flushing Meadows angesprochen.
«Es war hart zu akzeptieren»
Djokovic spricht erstmals öffentlich über den Vorfall. Auf Instagram entschuldigte er sich bereits direkt danach am 7. September. In Rom sagt der Serbe: «Wenn man den Ball so trifft und jemanden trifft, dann sind die Regeln klar. Ich habe es akzeptiert.»
Und Djokovic weiter: «Natürlich war es ein Schock, die US Open so zu beenden. Es war hart zu akzeptieren, vor allem, weil ich mich gut und bereit gefühlt habe. Es kam total unerwartet und unabsichtlich.» Während Tagen sei er geschockt gewesen, sagt Djokovic.
«Das Beste draus machen»
Tagelang war er das Thema in der Welt-Tennispresse. Die sportlichen US Open fanden nur noch am Rande statt. Umso froher ist die Weltnummer 1 nun, dass es schon weiter geht mit dem Turnier in Rom: «Je früher ich die Erinnerung hinter mir lassen kann, desto besser. Ich versuche, das Beste aus dem Vorfall zu machen. Ich werde hoffentlich klüger und mit mehr Erfahrung da heraus kommen.»
Doch was die Zukunft bringen wird, weiss er selber auch nicht. «Ich kann nicht versprechen oder garantieren, dass mir etwas Ähnliches nicht wieder passieren wird», gesteht Djokovic ein. «Ich versuche mein Bestes, aber im Leben ist alles möglich.»
In Rom hat Djokovic nun die Gelegenheit, wieder sportliche Schlagzeilen zu schreiben. Dort wartet er seit fünf Jahren auf einen Titel … (leo)