Djokovic-Opfer stand inkognito wieder im Einsatz
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Skandal an den US Open:Hier trifft Djokovic die Linienrichterin voll am Hals!

Jetzt spricht Novaks Ex-Guru Pepe Imaz
«Djokovic muss einsehen, dass niemand Gott ist»

Auch wenn Novak Djokovic (33) bereits im Frühling 2018 die Zusammenarbeit mit Pepe Imaz (46) beendete, sieht sich der Guru nun gezwungen, sich zu seinem ehemaligen Schützling rund um den Skandal an den US Open zu äussern.
Publiziert: 10.09.2020 um 01:03 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2020 um 10:26 Uhr
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Zwischen 2016 und 2018 gehörte Mental-Guru Pepe Imaz zur Crew von Novak Djokovic.
Foto: Sven Thomann|Blicksport

Als Novak Djokovic nach seinem French-Open-Triumph 2016 amtierender Champion aller vier Grand Slams ist und das ATP-Ranking mit der Rekordmarke von 16'950 Punkten anführt, rätseln die Experten: Wer kann diesen Tennis-Giganten nur stoppen?

Die Antwort gibt der Serbe gleich selbst. Der damals 29-Jährige spielt sich aus dem Nichts in eine Krise. Ausgelöst vor allem durch Veränderungen im Umfeld. Djokovic verfällt in den Monaten nach Paris einem spanischen Ex-Profi: Pepe Imaz, der in Marbella eine Academy führt.

Erfolgloseste Zeit unter Imaz

Imaz macht Schlagzeilen als Kuschel-Guru und predigt fragwürdige Theorien von Frieden und Liebe. Imaz half Djokovics Bruder Marko 2013 aus einer Depression, weshalb sich Novak entschliesst, ebenfalls seine Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Diese Zusammenarbeit hat Folgen: Djokovic trennt sich von seinem Erfolgstrainer Boris Becker (52) und von fast dem ganzen restlichen Staff. Die Zeit unter dem Mentalcoach geht als seine erfolgloseste auf der ATP-Tour in die Geschichte ein. Dennoch gilt Imaz als eine der Personen, die die Weltnummer einst am stärksten beeinflussten. Auch bezeichnet Pepe sein Verhältnis zu Nole trotz Trennung immer noch als ausgezeichnet.

«Das wird ihm in Zukunft helfen»

So verwundert es auch nicht, dass im ganzen Wirbel rund um den Skandal an den US Open jetzt auch der Guru zum Thema befragt wird. Gegenüber der spanischen Radiostation «Cadena Ser» erklärt Imaz, wie er den Vorfall sieht. Der Ausraster sei ein Produkt der Spannung, die sich bei Djokovic aufgestaut habe. «Novak spürte den Druck, dass er sehr nahe daran war, sich weiter den Rekorden seiner Rivalen Federer und Nadal anzunähern, da sie nicht in New York am Start waren.» So etwas könne passieren, wenn man sich nicht auf sich selber konzentriere, so Imaz weiter.

«Schon drei oder vier Punkte davor hat man gesehen, dass sich Nole überhaupt nicht wohl auf dem Court fühlte und sein Gesicht voller Wut war. Das hat ihn zu diesem Fehler veranlasst. Ich denke, dass ihm diese Situation in Zukunft helfen wird. Er hat die Verantwortung für seine Tat übernommen und wird sich damit auseinandersetzen müssen. Aber das Beste, was wir alle tun können, ist, ihm das Gefühl zu geben, dass wir an seiner Seite sind, wenn er etwas braucht.»

Imaz sieht ein grosses Problem darin, dass im Juniorenbereich kaum mental trainiert wird: «Alle machen Fehler in einem Spiel und wenn man viele aneinander reiht, führt das zu solchen Aussetzern. Ich glaube zudem, dass dieser Vorfall dazu beitragen wird, dass man Tennisspieler nicht vergöttert. Es ist wichtig, dass Djokovic einsieht, dass niemand Gott ist. Novak ist Novak und jeder hat seine eigene Persönlichkeit. Keiner kann danach streben, Novak, Roger oder Raffa zu sein.» (rae)

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