Die Tennis-Fans reiben sich die Augen und die Djokovic-Anhänger sind fassungslos. Die Weltnummer 1 hat sich quasi selber aus den US Open geschossen, indem er mit dem Ball eine Linienrichterin am Kehlkopf traf, was die Disqualifikation zur Folge hatte.
Mehr zum Djokovic-Eklat
Die Anhänger von Djokovic wollen und können das so nicht akzeptieren. Schon gar nicht sehen sie die Schuld bei Djokovic selber, obwohl dieser ein Wiederholungstäter ist. Stattdessen kursieren nun Verschwörungstheorien über den US-Open-Skandal und das Achtelfinal-Out des Serben.
Die Rache-Theorie
Die Djokovic-Jünger glauben, dass der Serbe nur das Opfer eines Racheaktes ist. Der Ausschluss aus dem Turnier sei als perfide Retourkutsche zu verstehen, weil der 33-Jährige vor wenigen Tagen die Gründung einer alternativen Spielervereinigung bekannt gab. Die Tennis-Mächtigen hätten nur auf eine Gelegenheit gewartet, es ihm heimzuzahlen, spekuliert etwa die Zeitung «Telegraf». Zumal Djokovic auch deutliche Worte wegen der Corona-Situation geäussert habe und sich für Spieler eingesetzt habe, die wegen Covid-19-Kontakte gesperrt wurden.
Mehr zu Djokovics PTPA
Die Grand-Slam-Rekord-Theorie
Weil die Tennis-Mächtigen den Grand-Slam-Rekord lieber in den Händen des Schweizers Roger Federer sehen, als in denen des Serben, sei Djokovic nun auf der Jagd nach dem 18. Titel (Federer steht bei 20) absichtlich zurückgebunden worden.
Die Federer-Theorie
Darin sind sich die serbischen Medien und auch die Anhänger von Djokovic einig: Roger Federer wäre für das gleiche Vergehen niemals so hart bestraft worden. Als Beweis für diese Theorie gräbt der «Kurir» ein Video von den Australian Open 2006 aus. Damals spielte der Schweizer im Achtelfinal gegen Tommy Haas und wollte den Ball mit einem Trickshot hinter dem Rücken zu einem Ballbuben zurückspielen – und traf diesen dabei. Und was waren damals die Folgen? Der Ballbube lachte, Haas lachte, Federer lachte, die Kommentatoren lachten, alle im Stadion lachten. Federer wurde nicht einmal verwarnt und gewann später das Turnier.
Die Egli-Theorie
Dass mit Supervisor Andreas Egli ausgerechnet ein Schweizer Teil desjenigen Teams war, das über die Disqualifikation von Novak Djokovic debattierte, ist zu viel für die Nole-Fans. Er wird als der Verantwortliche hingestellt und habe nur verhindern wollen, dass Djokovic näher an Federer heranrückt. Ein «Schweizer-Päckli» also mit Egli in der Rolle des Agenten in geheimer Mission. Nicht zum ersten Mal habe er Djokovics Grand-Slam-Pläne vereitelt. Auch 2019 habe Egli den Serben an den French Open aus dem Turnier gekegelt. Im Halbfinal gegen Dominic Thiem hatte der Serbe einen Spiel-Unterbruch wegen des heftigen Windes gefordert, doch Egli bestand darauf, dass weitergespielt wird. Somit wird er als Verantwortlicher für die Niederlage herangezogen.
Die Simulanten-Theorie
Die von Djokovic getroffene Linienrichterin, die sich heftigen Hass-Botschaften ausgesetzt sieht (BLICK berichtete), wird als Simulantin bezeichnet. Sie habe das Ganze nur vorgespielt, der Auftritt von Laura Clark sei sogar reif für einen Oscar, schreibt «Telegraf». Sogar ein Experte fand sich, der diese Theorie bestätigte.
Mehr zur von Djokovic getroffenen Linienrichterin
Der Russe Boris Sobkin, Trainer des serbischen Spielers Laszlo Djere, sagt über Laura Clark aus: «Ich kenne diese Frau. Sie ist die Art von Person, die sich zeigen will, die beachtet werden und immer im Mittelpunkt stehen will. Sie bückte sich und krümmte sich vor Schmerzen. Es war eine Komödie.»