Der Streit um den «Djoker» geht in die nächste Runde: Novak Djokovic (33) wehrt sich gegen die Kritik von Roger Federer (39) und Rafael Nadal (34) an der Gründung der Spielervereinigung PTPA. Dass die beiden Superstars davon überrascht worden seien, könne er nicht nachvollziehen. «Ich bin auf sie zugegangen», sagt der Serbe an einer Pressekonferenz bei den US Open. «Wir haben in der Vergangenheit mehrmals über dieses Projekt gesprochen. Ich habe es ihnen gesagt, bevor wir es offiziell machten und uns mit allen Spielern auf der Tribüne versammelten. Ich glaube, es war am letzten Samstag. Sie wussten sehr wohl, was passieren wird.»
«System schützt gewisse Leute»
Die heftige Ablehnung, die der ATP-Spielerrat um die beiden Tennis-Superstars an den Tag gelegt habe, erklärt sich Djokovic damit, «dass es im Moment offensichtlich Leute gibt, die das einfach nicht wollen, weil es ein bestimmtes strukturelles System gibt, das sie schützt. Ich verstehe das.» Das sind harte Vorwürfe.
Aber all dies bremse ihn nicht. «Ich vertrete in erster Linie die Rechte der Spieler. Das wird ihnen eine Plattform und eine stärkere Stimme geben, was ich für sehr wichtig halte.»
Dazu komme, dass eine Spielervereinigung, die von der ATP abgetrennt sei, nichts neues sei. Die Idee gebe es seit mehr als zwei Jahrzehnten. «Verschiedene Generationen von Spielern haben versucht, diesen letzten Schritt zu vollziehen und eine Spielervereinigung zu gründen. Wir knüpfen nur an das an, was die vorherigen Generationen versucht haben.»
Zverev-Support für Djokovic
Der Serbe verspricht: «Wir haben die besten Absichten für die Spieler. Das ist die einzige Absicht, die wir haben. Wir wollen niemanden bekämpfen. Wir wollen nicht mit der ATP, der ITF oder einem anderen Dachverband um die Existenz kämpfen. Ich denke, es gibt Platz für eine Spielerorganisation.»
Ob das Federer und Nadal besänftigen wird? Unterstützung bekommt Djokovic von anderen ATP-Stars, zum Beispiel von Alexander Zverev. «Ich habe noch nicht unterschrieben, aber ich finde es grossartig, dass die Spieler zusammenkommen wollen», so der Deutsche. «Er hat genug Geld gemacht, er muss sich darüber keine Sorgen machen. Er müsste sich um nichts kümmern, aber er tut es. Er macht sich Sorgen um das Wohlergehen der Spieler», sagt er. Das verdiene «grosse Anerkennung». (eg)