Djokovic-Opfer stand inkognito wieder im Einsatz
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Skandal an den US Open:Hier trifft Djokovic die Linienrichterin voll am Hals!

«Sie muss ja nicht ins Spital»
So wehrte sich Wiederholungstäter Djokovic auf dem Court

Nach dem Schock-Out durch Disqualifikation an den US Open zeigt sich Novak Djokovic reuig. Auf dem Court aber schlug die Weltnummer 1 einen anderen Ton an.
Publiziert: 07.09.2020 um 11:35 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2020 um 15:36 Uhr
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Novak Djokovic wird an den US Open disqualifiziert.
Foto: AFP
Stefan Meier

Und plötzlich hörte man auf dem Center Court an den US Open nur noch ein Röcheln. Eine Linienrichterin kniet auf dem Boden, ringt um Luft. Was ist passiert?

Der erschrockene Gesichtsausdruck lässt erahnen, was vorgefallen ist. Die Videos liefern Sekunden später den Beweis. Ein von ihm abgefeuerter Querschläger hat sie getroffen.

Die Tennis-Experten weltweit ahnen sofort: Das wars für Djokovic. Doch die Disqualifikation der Weltnummer 1 erfolgt nicht sofort.

Djokovic bittet um Nummer-1-Bonus

Stuhl-Schiedsrichterin Aurélie Tourte ruft den Oberschiedsrichter Sören Friemel und den Schweizer Supervisor Andreas Egli auf den Court. Minutenlang wird debattiert. «Daily Mail» und andere News-Portale veröffentlichen ein paar Gesprächsfetzen. Djokovic bittet demnach um Nachsicht.

«Sie muss dafür nicht ins Krankenhaus», führt er an. Geschockt, weil er weiss, was auf ihn zukommt. «Gehen sie in dieser Situation nach Standard vor? Meine Karriere, Grand Slam, Centre Court?» Dann weiter: «Und wenn sie sofort aufgestanden wäre?»

Djokovic bittet um einen Nummer-1-Bonus, bietet dem Oberschiedsrichter auch andere Optionen als eine Disqualifikation an: «Du kannst mich mit einem Game bestrafen, mit einem Satz. Es gibt viele Möglichkeiten.»

Schiri-Boss: «Er war wütend»

Doch Friemel bleibt hart und schliesst den Serben aus. «Novak war wütend. Er schlug den Ball rücksichtslos und wütend zurück. Und unter Berücksichtigung aller Aspekte gab es keinen Ermessensspielraum», erläutert Friemel später.

Es sei eine sehr wichtige und schwierige Entscheidung, einen Spieler auszuschliessen, so der gnadenlose Schiri-Boss weiter. «Aus diesem Grund spielt es keine Rolle, ob es auf Arthur Ashe ist, die Weltnummer 1 oder irgendein anderer Spieler. Man muss es richtig machen.»

Nach der langen Debatte rauscht Djokovic vom Court, schwänzt auch die eigentlich obligatorische Pressekonferenz und flüchtet in einem Tesla.

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In einem Statement entschuldigt er sich später. Die Worte dort tönen ganz anders als noch auf dem Court.

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«Ich fühle mich wirklich traurig und leer. Ich habe mich über die Linienrichterin informiert und die Veranstalter haben mir gesagt, dass es ihr Gott sei Dank gut geht. Es tut mir extrem leid, dass ich ihr soviel Stress bereitet habe. So unabsichtlich. So falsch», schreibt Djokovic. Und er fügt an, dass er seine Lehren daraus ziehen will.

Djokovic, der Wiederholungstäter

Etwas, das er bisher nicht gemacht hat. Denn Djokovic ist ein Wiederholungstäter. 2016 schleuderte an den French Open gegen Tomas Berdych sein Racket weg, verfehlt dabei den Kopf eines Linienrichters nur knapp. Und im selben Jahr an den ATP Finals spielt er gegen Dominic Thiem, als er einen Ball in Richtung seiner Box inmitten der Zuschauer feuert. Beide Male kommt Djokovic davon.

An der Pressekonferenz an den Finals machte er sich sogar lustig. Es sei kein Problem für ihn und ja nicht das erste Mal, dass er das getan habe. «Warum werde ich nicht suspendiert? Ich hätte suspendiert werden können, ja. Aber es hätte auch schneien können», so ein wütender Djokovic damals.

Jetzt hats also doch noch geschneit.

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