Djokovic-Opfer stand inkognito wieder im Einsatz
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Skandal an den US Open:Hier trifft Djokovic die Linienrichterin voll am Hals!

Bei Eklat an US Open
Traf Djokovic-Ball die Linienrichterin mit 130 km/h?

Die gelben Filzbälle sind klein – können aber grossen Schaden anrichten. Dies zeigt nicht nur der Eklat um Novak Djokovic (33) an den US Open.
Publiziert: 10.09.2020 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2020 um 10:26 Uhr
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Novak Djokovic schlägt im Frust einen Ball weg und trifft dabei eine Linienrichterin. Diese sinkt zu Boden und ringt nach Luft.
Foto: keystone-sda.ch

Es sieht auf den ersten Blick nach einem harmlosen Schlag aus, den Novak Djokovic in der Nacht auf Montag im Frust in Richtung Linienrichterin Laura Clark schiesst. Diese wird unglücklich am Hals getroffen, sinkt sofort zu Boden und ringt nach Luft. Der Skandal ist perfekt, die Weltnummer 1 wird disqualifiziert und vom Turnier ausgeschlossen.

Nole-Fans könnens nicht glauben: Kann dieser Schlag wirklich derartige Schmerzen auslösen?

10,9 Meter in 0,3 Sekunden?

Nun, in den sozialen Medien wird weiter heiss diskutiert. Und auch gerechnet! 10,9 Meter stehe Djokovic von der Linienrichterin entfernt, der Flug des Balles dauere 0,3 Sekunden. Macht eine Ball-Geschwindigkeit von 130 km/h, gemäss Rechnung. Dabei ist allerdings anzumerken, dass die 0,3 Sekunden handgestoppt sind.

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Aber auch wenn der Flug länger dauert: Der Speed des Balles ist immer noch äusserst hoch, ein Aufprall am Kehlkopf daher nicht zu unterschätzen. Die Vorwürfe an Clark, sie sei eine Simulantin, Schauspielerin oder einfach Federer- und Nadal-Fan, entbehren jeglicher Grundlage.

Dass solche Szenen höchst gefährlich sein können, zeigt ein Vorfall von vor 37 Jahren. Damals, es war am 10. September 1983, ist Tennis-Legende Stefan Edberg (heute 54) gerade mal 17 Jahre jung, als Linienrichter Dick Wertheim (61) am Junioren-Turnier der US Open im Spiel gegen John McEnroe von Edbergs Aufschlag getroffen wird. Der Linienrichter stürzt unglücklich mit seinem Kopf auf den harten Untergrund – und verletzt sich dabei so schwer, dass er fünf Tage später im Spital sein Leben verliert. Es ist eines der grössten Dramen der Tennis-Geschichte.

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Die Wucht eines Tennis-Balls wird auch im Jahr 2002 wieder offensichtlich, als im Doppel-Turnier der Australian Open der Franzose Michael Llodra mit einer Vorhand einen Vogel trifft. Dieser ist fällt sofort tot aus der Luft.

Reglement lässt keinen Spielraum

Bei diesen Unfällen ist dem Spieler natürlich keine Schuld zuzusprechen. Dennoch ist das Reglement der US Open glasklar. Unter dem Absatz «Q. Körperliche Misshandlung» steht: «Spieler dürfen zu keiner Zeit einen Offiziellen, einen Gegner, einen Zuschauer oder eine andere Person im Bereich des Turniergeländes physisch verletzen. Ein Verstoss gegen diese Vorschrift soll eine Strafe von bis zu 20’000 Dollar pro Verstoss zu Folge haben. Darüber hinaus soll der Spieler, sofern der Verstoss während des Matches (inklusive des Aufwärmens) stattfindet, in Abstimmung mit dem Strafpunkte-Katalog bestraft werden.»

Weiter heissts in den Regeln: «Bei Umständen, die eklatant und eindeutig schädlich für den Erfolg eines Turniers sind oder die einzigartig ungeheuerlich sind, soll ein einzelner Verstoss gegen diese Vorschrift ausserdem das sogenannte ‹Hauptdelikt aggressiven Verhaltens› betreffen und mit zusätzlichen Strafen geahndet werden. Im Sinne dieser Regel gilt körperlicher Missbrauch als das unerlaubte Berühren eines Offiziellen, Gegners, Zuschauers oder einer anderen Person.» (sla)

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