Suter und Hirschi räumen ab – Das sind die besten Sportler des Jahres!
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BLICK Champions 2020:Das sind die besten Sportler des Jahres!

BLICK Champions 2020
Suter und Hirschi räumen ab – Das sind die besten Sportler des Jahres!

Fast 200'000 Fans und die Experten-Jury haben sich festgelegt: Corinne Suter und Marc Hirschi sind die Schweizer Sportler des Jahres 2020.
Publiziert: 13.12.2020 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2021 um 16:45 Uhr
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Speed-Queen Corinne Suter räumt ab! Sie ist die Sportlerin des Jahres.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Mathias Germann, Matthias Dubach, Emanuel Gisi und Nicole Vandenbrouck

Sportlerin des Jahres: 1. Corinne Suter, 2. Ajla del Ponte, 3. Camille Balanche

Vor zwei Jahren galt sie noch als ewiges Talent, das am Tag X versagte: Corinne Suter. Und heute? Da ist die 26-Jährige Schweizer Sportlerin des Jahres. «Ich freue mich extrem. Das ist eine riesengrosse Ehre, diesen Titel zu erhalten», so Suter. Doch wie schaffte sie das? Rückblick. Nachdem Suter bei der WM 2019 in Are (Sd) mit Silber und Bronze eine mentale Blockade löste, startete sie im letzten Winter regelrecht durch. Die Pferdeliebhaberin reihte Podestplatz an Podestplatz und hamsterte als erste Schweizerin seit Michela Figini 1988 die Kristallkugeln in der Abfahrt und im Super-G. Suter, die Speed-Queen! «Ich investiere viele Stunden Fleiss und Schweiss in meinen Beruf. Es ist einiges passiert in den letzten Jahren. Dass ich nun Sportlerin des Jahres bin, ist eine grosse Wertschätzung.»

Suter gewinnt die Kategorie letztlich deutlich vor ihren Konkurrentinnen. Ex-Eiskunstlauf-Europameisterin Sarah van Berkel (Karriere als Sarah Meier) würdigt in der Sport-Champions-Sendung auf BlickTV Suter so: «Sie hat zwei Seiten. Auf der Piste ist sie aggressiv und kann egoistisch sein, wenns sein muss. Doch neben der Piste ist sie sehr natürlich und spielt keine aufgesetzte Rolle.» Aktuell bereitet sich Suter in Courchevel (Fr) auf den Riesenslalom am Montag vor. Und meint: «Dieser Titel gibt mir noch mehr Motivation für diese Saison. Es ist keine einfache Situation mit dem Virus, aber es ist schön, dass wir überhaupt Rennen fahren dürfen.»

Sportler des Jahres: 1. Marc Hirschi, 2. Beat Feuz, 3. Andri Ragettli

Der Schlussspurt musste entscheiden – fast so wie in einem Radrennen. Und tatsächlich: Auch bei der Wahl zum Sportler des Jahres behielt Marc Hirschi (22) die Oberhand. «Dass ich Beat Feuz und andere Sportstars geschlagen habe, zeigt, wie gross der Stellenwert dieses Preises ist. Umso glücklicher bin ich», sagt der Berner aus Ittigen. Hirschi befindet sich derzeit im Training auf Gran Canaria, wo er sich auf die neue Saison vorbereitet. Die Erfolge von 2020 würde er dann noch so gerne wiederholen.

Wir erinnern uns: Hirschi gewann eine Tour-de-France-Etappe, wurde zudem als kämpferischster Fahrer der Rundfahrt ausgezeichnet, er holte Bronze bei der Strassen-WM und siegte beim Klassiker Flèche Wallonne. Vor allem aber fuhr er durch seine angriffige Fahrweise mitten in die Herzen vieler Schweizer Sportfans. «Meine Saison war sehr, sehr gut. Aber Sportler des Jahres zu werden? Nein, das hatte ich mir nicht ausgemalt.» Das Rad-Ass weiss auch schon, was er mit dem Preis von 2000 Franken machen wird. «Ich würde sie gerne dem Radrennclub Bern spenden, damit er in junge Athleten investieren kann – so wie früher bei mir.»

Ex-Radstar Fabian Cancellara ist Hirschis Manager und sitzt im BlickTV-Studio, als sein Schützling die Wahl gewinnt. «Da ist auch bei mir etwas Stolz dabei», sagt der Olympiasieger, «es ist für mich sehr schön, ihn begleiten zu dürfen. Er hat dieses Jahr den Radsport durchgeschüttelt, man hatte ihn vor den Erfolgen auch im Feld noch nicht so gut gekannt. Für ihn ist auch nächste Saison vieles möglich!»

BLICK-Sonderpreis: 1. Curdin Orlik, 2. Roger Federer, 3. Elise Chabbey

Der Sonderpreis für besondere Leistungen abseits des Sports geht an Curdin Orlik (27). Der Schwinger outete sich im Frühjahr als erster aktiver Schweizer Spitzensportler als schwul. Ein mutiger Schritt. «Ich freue mich sehr», sagt der Bündner in einer emotionalen Dankesrede. Er widmet den Preis seiner Familie und seinem Umfeld, die immer zu ihm gehalten haben. Aber er denkt auch an die grossen Zusammenhänge, dankt auch «den Menschen, die jahrzehntelang für Gleichstellung und Gleichberechtigung gekämpft haben. Menschen, die Angst vor gesellschaftlicher Diffamierung und Ablehnung haben mussten, die Angst haben mussten um ihre Arbeitsstelle oder sogar um ihr Leben. Nur weil sie sein wollten, wer sie eigentlich sind. Nur weil sie lieben, wen sie wollen.»

Das sagt Schwinger Curdin Orlik zu seiner Ehrung
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Preis für besondere Leistungen:Das sagt Schwinger Curdin Orlik zu seiner Ehrung

Die Hoffnung, die in Orliks Worten mitschwingt: Dass Spitzensportler sich künftig nicht mehr zu verstecken brauchen, wenn es um ihre Homosexualität geht – und dass es bald hoffentlich normal ist, wenn ein Sieger im Moment seines sportlichen Triumphs seinen Partner küsst und niemand deswegen mit der Wimper zuckt. Schwingerkönig Christian Stucki jedenfalls geht da voran. «Für mich ist Curdin ein Verbandskollege wie er es schon vorher war, da hat sich überhaupt nichts geändert», schildert Stucki in einer BlickTV-Liveschaltung, «ich bin stolz auf ihn, dass er diesen Riesenschritt gewagt hat und sein Leben nun so leben kann, wie er es möchte.»

MVP: 1. Roman Josi, 2. Andy Schmid, 3. Lia Wälti

Eine klare Sache: NHL-Superstar Roman Josi (30) räumt in der Kategorie der besten Teamsportler ab. Sowohl die Jury wie auch die Fans sehen den aktuellen Gewinner der Norris Trophy, der Trophäe für den besten Verteidiger in der NHL, als Nummer 1. Einen deutlicheren Sieg gab es in keiner Kategorie. Handball-Star Andy Schmid und Arsenal-Profi und Nati-Captain Lia Wälti müssen dem Hockey-Crack den Vortritt lassen.

Team des Jahres: 1. Beachvolleyballerinnen Heidrich/Vergé-Dépré, 2. Ski-Nati, 3. YB

Sie haben das schwierige Corona-Sportjahr im September mit EM-Gold gekrönt: Joana Heidrich (29) und Anouk Vergé-Dépré (28). Das packende Final-Spiel mit dem 2:1 gegen die Deutschen Kim Behrens und Cinja Tillmann bleibt unvergessen. Für die Beachvolleyballerinnen hat bereits die Vorbereitung für 2021 begonnen. Sie befinden sich im Trainingslager auf Teneriffa. Dort erfahren sie von ihrem zweiten Titel im 2020: BLICK-Team des Jahres. «Ich hätte nicht erwartet, dass wir aus einer Randsportart gewählt werden», sagt Blockspielerin Heidrich, «doch das zeigt, dass wir Eindruck hinterlassen haben.» Vergé-Dépré ergänzt: «Es ist eine coole Anerkennung. Die Auszeichnung freut uns und gibt uns etwas zurück in diesem besonderen Jahr.» Für sich haben sie die letzte Saison positiv abgeschlossen. «Wir haben sportlich das Beste aus der Situation gemacht», so Heidrich, «obwohl es mental schwierig war.»

Doch gerade ihre über die vielen Trainingswochen erlangte mentale Stärke habe ihnen im Finalspiel zum Sieg verholfen. Ihre Investitionen haben sich ausgezahlt, der EM-Titel war der Lohn. Was ist 2021 zu erwarten? Die Beacherinnen gehen die Vorbereitung so an, als würde eine normale Saison anstehen – mit dem Highlight Olympia. Dies obwohl im internationalen Turnierkalender noch nichts klar ist, selbst betreffend der Turniere, die für die Olympia-Quali zählen, nicht. «Doch wir haben dieses grosse Ziel Olympia vor Augen», sagt Heidrich.

Beachvolleyballerinnen Heidrich und Vergé-Dépré sahnen ab
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Das Team des Jahres:Beachvolleyballerinnen Heidrich und Vergé-Dépré sahnen ab

Trainer: 1. Tschuor/Stauffer (Ski-Nationalmannschaft), 2. Seoane, 3. Fischer

Endlich! Nach 30 Jahren österreichischer Dominanz ist die Schweiz wieder die Nummer 1 im Skisport. Mit 8732 Punkte fiel der Vorsprung im Nationencup gegenüber der Austria-Armada (7694 Punkte) sogar deutlich aus. Wer waren die Verantwortlichen dafür? Klar, die Fahrerinnen und Fahrer. Aber auch die Cheftrainer Beat Tschuor bei den Frauen und Tom Stauffer dürfen als Baumeister der Erfolge jubeln. So wie jetzt über den Titel Trainer des Jahres. «Das hätte ich nicht erwartet. Ich dachte vielmehr, dass ein Fussballtrainer vorne landen würde», sagt Stauffer. Tschuor ist ebenfalls überrascht: «Mit sowas rechnet man nicht. Aber genau das macht es besonders schön. Es ist eine tolle Wertschätzung gegenüber Swiss-Ski.»

Newcomer: 1. Simon Ehammer, 2. Siri Wigger, 3. Dominic Stricker

Der Junge ist kalt wie eine Hundeschnauze. Bei den Wettkämpfen bei den Aktiven glänzt Zehnkämpfer Simon Ehammer (20) vom ersten Moment an. Das Megatalent kratzt bereits jetzt am Schweizer Rekord, nur 13 läppische Punkte fehlen ihm zur Bestmarke – dabei hat er vor allem bei den Würfen noch immenses Potential. «Trotz der schwierigen Umstände war es für mich ein extrem erfolgreiches Jahr», sagt er. Der nächste grosse Wurf soll nächste Saison folgen: Dann nimmt er Olympia ins Visier. «Dafür will ich mich unbedingt qualifizieren, dafür tue ich alles.» Er verweist Langlauf-Megatalent Siri Wigger und Roland-Garros-Juniorensieger Dominic Stricker auf die Plätze.

Zehnkämpfer Simon Ehammer ist Newcomer des Jahres
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«Eine Riesen-Ehren»:Zehnkämpfer Simon Ehammer ist Newcomer des Jahres
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