Erstmals nach 31 Jahren hat Österreich die Nationenwertung im Ski-Weltcup verloren. Im letzten Winter war die Schweiz endlich wieder einmal Ski-Nation Nummer 1. Eine Pleite, die unsere Nachbarn gerne möglichst schnell vergessen machen wollen.
Beim ÖSV heisst es darum jetzt bereits Vollgas in Richtung nächste Saison. Am Mittwoch haben die Fahrer erstmals auf Schnee trainiert. Die Riesenslalomtruppe der Männer hat sich auf dem Kaunertaler Gletscher in Schwung gefahren.
«Reise soll nach vorne gehen»
Riesen-Hoffnungsträger Roland Leitinger gibt denn auch die Richtung vor, in die es gehen soll. «Die Reise soll nach vorne gehen», sagt er auf der Verbands-Homepage. «Es gehört aber noch Arbeit dazu. Zur Zeit ist aber alles sehr stimmig.»
Und Cheftrainer Andreas Puelacher meint: «Wir waren dreieinhalb Stunden im Schnee und haben unser Programm durchziehen können.» Die Regeln, die wegen der Corona-Krise gelten, halte man selbstverständlich ein. «Natürlich ist das ein bisschen komisch am Anfang, aber man gewöhnt sich schnell daran.»
Sölden verhindert Speed-Training
Ganz nach Plan verläuft der Trainingsauftakt aber doch nicht. Speed-Fahrer und Slalom-Mannschaft müssen sich in Sölden noch gedulden. Dort verhindert Nebel den Start, der aber am Donnerstag erfolgen soll. Die Frauen legen dann Ende Woche oder nächste Woche los.
So oder so: Die Ösis haben damit bereits reichlich Vorsprung auf die Schweizer, was die kommende Saison angeht. Zwar nehmen die Schweizer Ski-Cracks nach der Ausarbeitung des Schutzkonzepts nächste Woche das Training wieder auf, eine Rückkehr auf den Schnee ist aber weiterhin erst im Juli geplant.
Schweizer bleiben im Fernduell entspannt
«Wir haben bewusst entschieden, frühestens im Juli auf den Schnee zurückzukehren. Es geht darum, ein sinnvolles Training zu gestalten mit einem richtigen Aufbau», erläutert Swiss-Ski-Alpindirektor Walter Reusser im Interview mit BLICK. «Wenn wir jetzt fünf Tage Ski fahren würden – nach mehreren Wochen zu Hause –, wäre das nicht zielführend.»
Angst vor den Ösis hat man dabei kein bisschen. «Wir schauen nicht auf das, was die anderen machen, sondern bauen auf unsere Stärken.»
Im Juli soll es dann auf den Gletschern in Saas-Fee und Zermatt losgehen. Ob das Duell dann auch im nächsten Ski-Winter ausgetragen werden kann, ist noch offen. Der Ski-Weltcup ist wegen der Corona-Krise in Gefahr.