Probiotische Lebensmittel
Alles nur Geldmacherei?

Der Verkauf von probiotischen Produkten wie Bifidus-Drinks oder LC1-Joghurts boomt. Kein Wunder: Die darin enthaltenen Bakterien sollen gut für den Darm sein. Dänische Forscher zweifeln nun aber die nachgesagte Wirkung an.
Publiziert: 11.05.2016 um 17:01 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:30 Uhr

Gemäss Schätzungen wird mit probiotischen Lebensmitteln weltweit ein Umsatz von umgerechnet rund 27 Milliarden Franken erzielt. In der Werbung werden die Produkte damit angepriesen, dass sie bei der Bildung von gesunden Bakterien im Darm helfen sollen. Wie eine neue Studie nun zeigt, sind sie aber eigentlich rausgeworfenes Geld. Dänische Forscher haben nämlich herausgefunden, dass es keinerlei Beweise für die angeblichen gesundheitlichen Vorteile gibt.

Die Wissenschaftler der Universität Kopenhagen nahmen sieben Studien zum Thema unter die Lupe und konnten dabei keinen merklichen Unterschied in der Gesundheit der Probanden feststellen. Betrachtet wurden Studien über Drinks, Pillen und Kekse, die eine Verbindung zwischen den probiotischen Produkten und dem Bakterienhaushalt im Körper untersuchten. Bei sechs der sieben Untersuchungen konnten die Wissenschaftler keinen Effekt erkennen: Der Bakterienhaushalt der Teilnehmer, die ein Placebo bekamen, und derjenige der Teilnehmer, die Probiotika zu sich nahmen, wies keinerlei Unterschied auf. Nur eine Studie zeigte eine minimale Veränderung, die von den Experten aber als unzuverlässig eingestuft wurde.

Zwar gäbe es aus früheren Untersuchungen ein paar Beweise dafür, dass probiotische Produkte die Darmflora von Kranken positiv beeinflussen könne. Hinweise, dass sie einen Effekt auf gesunde Menschen haben würden, gäbe es aber nur wenige, so die Forscher.

Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im «Genome Medicine Journal». (cm)

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