Wenn es ein perfektes Hausmittel gibt, dann steht es wahrscheinlich schon auf Ihrem Küchentisch: Salz ist billig, findet sich in jedem Haushalt und ist fast universell einsetzbar für Gesundheit und Wohlbefinden. «Früher wurde Salz mit Gold aufgewogen», sagt die deutsche Heilpraktikerin und Buchautorin Nora Kircher (56, «Die Natur-Salzapotheke»). «Heute ist es eines der vielseitigsten und faszinierendsten Mittel in der Naturheilkunde.» Die wichtigsten Fakten zum Salz.
Woher kommt es?
Meersalz gewinnt man durch gezielte Verdunstung von Meerwasser. Steinsalze sind Ablagerungen von Meeren, die vor 220 Millionen Jahren austrockneten. Der Abbau erfolgt weltweit in Bergwerken.
Warum ist Salz heilsam?
Es bindet Wasser, desinfiziert leicht. Gelöst (ideal neun Gramm Salz auf einen Liter Wasser) befeuchtet es Schleimhäute in der Nase, ohne sie aufquellen zu lassen. Seine körnige Struktur macht es dazu zu einem natürlichen Peeling.
Was genau ist Kochsalz?
Alle Salze bestehen zu 97 bis 99 Prozent aus Natriumchlorid, sind damit chemisch und in ihrer Wirkung gleich. Einfaches Tafelsalz aus dem Supermarkt reicht völlig. Achten Sie nur darauf, dass es keine Zusätze enthält.
Sind Exoten besser?
Nein. Die Farben (z.B. schwarzes Hawaii-Salz) entstehen oft durch Zusätze. Die Preise betragen teilweise das 150-Fache des chemisch identischen Tafelsalzes. Viele Versprechen sind falsch («enthält 80 Wirkstoffe») oder nicht belegbar («energetisch aufgeladen»).
Wann lohnen sich Luxus-Variationen?
Bei einfachen, dafür hochwertigen Gerichten (z.B. Steak) und als Dekoration. Aufpassen: Hawaii-Salz werden oft Gewürze beigemischt – vorher den Geschmack probieren.
Wie bereite ich ein Salz-Peeling für eine glattere Haut zu?
Mischen Sie vier Esslöffel Meersalz und einen Esslöffel Öl nach Wahl, z.B. Oliven-, Mandel-, Kokosöl. Auf die feuchte Haut auftragen, sanft verreiben, abspülen. Bei fettiger Haut: statt Öl einen Teelöffel Zitronensaft nehmen.
Wie hilft mir das Heilmittel gegen Pickel?
Einen Teelöffel Salz mit ein bis zwei Teelöffel Wasser mischen, mit einem Wattepad auf das gereinigte Gesicht auftragen. Trocknen lassen, abwaschen oder direkt darauf eincremen. Dass die Haut spannt, ist normal.
Wie mische ich mir mein eigenes Bad daraus?
Ein halbes bis zu einem Kilo Salz im warmen Badewasser auflösen. Wenn Sie hineinsteigen, sollte das Wasser 37 Grad haben – bleiben Sie 20 Minuten darin, ruhen Sie sich danach aus. Das Salzwasserbad regt den Stoffwechsel sowie den Kreislauf an und lindert auch unansehnliche Schwellungen.
Wie bereite ich eine Spülung gegen eine verstopfte Nase zu?
Einen gehäuften Teelöffel Salz in einem Deziliter lauwarmem Wasser auflösen. Ein Glas randvoll damit füllen, die Nase über das Lavabo halten, das Salzwasser in die Nase hochziehen, wieder ausschnäuzen – so oft machen, bis Sie das Salz im Mund schmecken. Zweimal täglich wiederholen, bis die Erkältung oder der Allergieschub vorbei ist. Gut ist auch salzhaltige Luft, früher wurden Lungenkranke zur Kur in ehemalige Salzstollen gebracht. Wenn Sie können, fahren Sie ans Meer – und atmen Sie sich gesund.
Was tun bei Halsweh?
Einen Teelöffel Salz in 2,5 Deziliter Wasser einrühren, mit der Lösung gurgeln – nicht schlucken! Fünf bis sechs Mal pro Tag wiederholen, bis Sie gesund sind.
Wie kann ich damit Gelenk- oder Muskelschmerzen lindern?
In ein wenig Wasser so viel Salz einrühren, bis sich keines mehr darin löst. Davon sechs Esslöffel abnehmen, mit drei Esslöffel Heilerde mischen. Den Brei auf die schmerzende Stelle auftragen, mit Küchenfolie bedecken und mit einem Verband fixieren. Kann über Nacht einwirken, wenn Ihre Haut nicht sehr empfindlich ist, sonst einige Stunden. Im Tiefkühlfach ein Salzkissen zum sanften Kühlen bereitlegen.
Was tun bei Sportverletzungen?
Immer ein sanft kühlendes Salzkissen vorbereitet im Tiefkühlfach haben und bei Bedarf auflegen. Dazu zwei Tassen Salz in einen Stoffbeutel giessen, zubinden. In eine Plastiktüte verpacken und tiefkühlen.
Wie viel Salz darf das Essen enthalten?
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt bis zu fünf Gramm pro Tag, die meisten essen zehn Gramm, weil vor allem Fertigprodukte und Kantinengerichte stark gesalzen sind. Zu viel Salz erhöht den Blutdruck und das Risiko eines Schlaganfalls. Weniger als fünf Gramm hat keinen positiven Effekt.
Wie senke ich meinen Verbrauch?
Gewürze verringern automatisch den Salzverbrauch. Mischen Sie zwei Esslöffel Salz mit zwei Esslöffel Petersilie, Schnittlauch und Dill – alternativ Oregano, Thymian und Rosmarin. Im Mörser oder einer sauberen Kaffeemühle fein zerkleinern und in den Salzstreuer geben.
Buchtipp: «Die Natur-Salzapotheke» von Nora Kircher, 96 S., ca. 16.90 Fr., Hädecke.