Worte, die man laut ausspricht, bleiben besser im Gedächtnis haften. Das haben frühere Studien gezeigt. Neurowissenschaftler der Universität von Waterloo haben jetzt herausgefunden, dass Zeichnen noch viel bessere Resultate bringt.
30 Begriffe in je 40 Sekunden
Jeffrey Wammes und sein Team gaben Versuchspersonen 30 einfache Begriffe wie zum Beispiel Apfel oder Ballon. Die Probanden mussten jedes Wort innerhalb von 40 Sekunden entweder aufschreiben oder zeichnen.
Nach dieser Aufgabe mussten die Studienteilnehmer Musiktöne einordnen. Eine Füllerübung, um dem Gedächtnis Gelegenheit zu geben, die Erinnerungen aus der ersten Aufgabe entweder zu festigen oder zu vergessen.
Anschliessend mussten die Probanden so viele von den 30 Begriffen auf der ersten Aufgabe aufschreiben wie möglich.
Ergebnis: Die Probanden erinnerten sich viel eher an die Begriffe, die sie gezeichnet hatten als an die, die sie aufgeschrieben hatten. Die Quote war bei vielen gar doppelt so hoch.
Tiefere Erinnerung
Erklärung für das Phänomen? Um einen Begriff zu zeichnen, benutzt man neben dem Teil des Gehirns, der die Bedeutung von Wörtern kennt, gleichzeitig auch visuelle und motorische Bereiche. Insgesamt ist der Vorgang komplexer als beim Schreiben, wodurch sich gemäss der Wissenschaftler tiefere Erinnerungsspuren bilden. So bleibt das Ganze im Gedächtnis besser haften. (gsc)