Mit dem Muggiotal ist es wie mit anderen Preziosen auch: Man muss sich anstrengen, um fündig zu werden. So wird auch dieser Winkel des Tessins am Südhang des Monte Generoso bislang nur von relativ wenigen Touristen angesteuert – dabei ist er einer der schönsten.
Unwillkürlich kommt man dort ins Schwärmen: über die sonnendurchflutete, liebliche Landschaft, die Stille, die originellen Dörfer, in denen noch die Vergangenheit atmet.
Ein Dorf wie ein Museum
Wer das Muggiotal erwandern will, muss sich Zeit nehmen. Einen guten Überblick verschafft man sich am besten in Cabbio, im Herzen des Tals, einem schmucken Dorf aus dem 12ten Jahrhundert, das für sich allein schon sehenswert ist. In einem alten Palazzo befindet sich das wohl einzige ethnografische Ökomuseum des Tessins.
Lebendige Natur, Romantik und Kultur
Wie ein klassisches Museum mutet es nicht an. Zum einen, weil neben der Hauptsammlung in Cabbio noch weitere Gebäude dazu gehören. Diese liegen allerdings ausserhalb und müssen erwandert werden – quer durch Wiesen, Felder und Kastanienwälder: ein Waschhaus, ein Vogelfängerturm, alte Mühlen, natürliche Kühlanlagen.
Zum zweiten geht die Kulturarbeit über das Bestaunen von Gegenständen weit hinaus. So stellen Talbewohner alte Handwerksberufe wie die der Köhler oder Müller live nach, um sie greifbar zu vermitteln. Gebäude, Natur und Aktionen formen so einen lebendigen Widerschein der lokalen Kultur.
Noch bis zum 26. November bereichert ausserdem die Ausstellung «Das Muggiotal im Spiegel: verzauberte Landschaft, veränderliche Landschaft» (Valle di Muggio allo specchio. Paesaggio incentevole, paesaggio mutevole) das museale Kaleidoskop.