So muss es im Mittelalter gewesen sein. Oder auch nicht. Was wissen wir schon. Aber genau so stellen wir es uns vor. Enge, verwinkelte, verkehrsfreie Gassen, die nur so wimmelten von Marktschreiern, Jongleuren, Akrobaten, Feuerspeiern und Bärendompteuren. Letztere sind am nächsten Wochenende schwerlich zu finden in Ascona. Alle anderen stehen aber ganz sicher ihren Mann, denn zum 14. Mal wird der malerische Ort am Langensee zum Strassenkünstlermekka.
Künstler aus aller Welt
Sie kommen von überall her, die Musiker, Clowns, Schauspieler und Tänzer. Gar nicht weit anreisen muss ein Teil der Compagnia Due. Bernard Stöckli stammt aus Mendrisio. Der Ex-Bänker bildet mit seinem deutschen Partner Andreas Manz ein witziges Clownduo, das die Zuschauer in Fantasiepantoffeln steckt und sie über die Schwelle ihrer Traumwelt trägt. Von weit her kommen die Chilenen Mistral mit ihrem «Swing»-Programm und die Trinity, die die Welt auf den Kopf stellen wollen. Die Leute zum Lachen und Staunen bringen, werden ausserdem auch israelische, irische, italienische, australische, polnische, spanische und kanadische Künstler. Das abwechslungsreiche Programm hält für jeden etwas bereit.
Das Publikum als Jury
Beim Asconeser Strassenkünstlerfestival handelt es sich um keinen Wettbewerb, der von einer Fachjury bewertet wird. Punkterichter sind hier einzig und allein die Zuschauer. Ihre Stimme können diese anhand einer Stimmkarte, die an jeder Bühne oder am Informationsstand neben der Schiffslandestelle zu finden ist, abgeben. Der beliebteste Künstler – es kann sich dabei selbstverständlich auch um ein ganzes Ensemble handeln – wird mit einem Preis von CHF 800.- ausgezeichnet. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt.