Wer eine Gegend kennen lernen will, verschafft sich vernünftigerweise erst einmal einen Überblick. Es dürfte schwerfallen, einen Ort zu finden, wo eine solche Informationsbeschaffung mit so viel Vergnügen verbunden ist wie auf der Sonnenseite des Gotthardmassivs, konkret in der Schaukäserei, dem «Caseificio dimostrativo del Gottardo», in Airolo unweit der Ausfahrt der A2.
Wieso, weshalb, warum?
Was fressen Kühe auf Tessiner Alpen? Wie wird der Käse hier gemacht? Wie und wo reift er? Wie schmeckt er – und warum genau so und nicht anders? Einen Teil der Antworten liefert die Schaukäserei, wo man den Herstellungsprozess dank der grossflächigen Verglasung live verfolgen kann.
Mit Bildunterschriften in drei Sprachen wirft das Museum weitere Schlaglichter auf die unterschiedlichen Arbeitsschritte: die Heuernte, das Melken, die Herstellung und den Transport.
Käsescheibchenweise Inspiration
Die Theorie mit der Praxis verbindet das Restaurant, wo sich vom Snack bis zum Menü (fast) alles um Milchprodukte dreht: um Alpkäse, Fondue, Raclette und Cordon Bleu, um Käsekuchen, Zabaione, Gelato und Panna Cotta.
Hier und an der Verkaufstheke kann man sich ausserdem Anregungen für künftige Ausflüge holen. Man muss nur die Namensetiketten der lokalen Sorten lesen – «Gottardo» für das Wander- und Käseparadies selbst, «Tremola» für die holprige Serpentinenstrasse über den Pass oder «Lucendro», wie jener prachtvolle, pyramidenförmige Schneegipfel bei Airolo heisst – und schon geht der Geist auf Reisen...