Auf den Spuren der Menschheit wandelt, wer in Croglio, Malcantone, den historischen Themenweg «Tracce d’uomo» einschlägt. Zwar mögen diese Spuren nichts Weltbewegendes sein, doch sind sie kennzeichnend für das Leben in einem der idyllischsten Winkel des Kantons.
Nicht seine Einzelelemente machen den Reiz dieses gut zweistündigen Wanderwegs (4 km) aus, sondern das abwechslungsreiche, heitere Zusammenspiel zwischen bäuerlicher Kultur, Südtessiner Geschichte und einer bezaubernden Natur – für Fotografen, Maler und andere Landschaftsliebhaber ein ergiebiger Ort der Inspiration, zumal im Herbst.
Käschen in der Grube
Schon zu Beginn, im Dörfchen Castelrotto, gibt es einiges zu sehen: ein altes Waschhaus, ein Brunnen, hübsche Wohnhäuser und natürlich die obligatorische Piazza nebst Pfarrkirche. Wo sich Letztere in exponierter Lage erhebt, stand im 12. Jahrhundert eine Feste – daher der Name des Ortes «Castelrotto»: zerstörte Burg.
Von dort aus geht’s an einer Käserei von anno dazumal vorbei durch Kastanienwälder. Die nächste Kulturspur besteht in einer Art Ur-Kühlraum: eine rund vier Meter tiefen Grube, in der man dereinst im Winter Schnee und Eis feststampfte, um während wärmerer Tage Fleisch und Käse zu konservieren.
Wo einst Vogelfänger lustig waren
Weiter führt der Weg durch malerische Weinberge zum «Roccolo», wo noch Reste der Gebüschreihe zu erkennen sind, in der man früher Netze aufspannte, um wilde Vögel zu fangen. Der Ort mit seiner schönen Aussicht eignet sich perfekt für eine Rast.
Wer Würstchen dabei hat, kann sie an der Grillstelle brutzeln und stilvoll ein Fläschchen Merlot dazu entkorken – natürlich von einem der hervorragenden Weingüter der Umgebung. Prosit!