Wissenschaftler der Universität Bonn erforschen schon seit ein paar Jahren die Wirkung von Oxytocin. Das «Liebeshormon» sorgt dafür, dass Menschen Bindungen eingehen und Vertrauen aufbauen. Es wird zum Beispiel dann ausgeschüttet, wenn man sich umarmt oder knuddelt. Oder auch beim Orgasmus.
Für ihre neuste Studie verpflichteten die Forscher 40 Frauen in den 20ern, die alle gerade sehr verliebt waren. Die eine Hälfte der Probandinnen bekam einen Dosis vom Nasenspray, der Syntocinon enthielt, eine künstliche Form von Oxytocin. Die andere Hälfte erhielt ein Placebo. In einem Folge-Experiment wurde den Frauen, die vorher das Placebo bekommen hatten, der Hormon-Spray verabreicht und umgekehrt.
Während beider Experimente zeigte man den Versuchsteilnehmerinnen Fotos von ihrem Partner und von einer Auswahl von anderen Männern. Die Frauen mussten dabei angeben, wen sie als wie attraktiv empfanden.
Fazit: Sobald die Damen den Nasenspray mit Wirkstoff intus hatten, fanden sie ihren Partner um 15 Prozent attraktiver. Nur bei Frauen, die die Pille schlucken, liess sich kein Effekt feststellen.
Das Verständnis darüber, wie Oxytocin genau funktioniert, ist noch gering. In einem früheren Experiment hatten die Forscher der Uni Bonn untersucht, ob Männer unter dem Einfluss des Hormons Frauen attraktiver finden. Die Ergebnisse fielen ähnlich aus wie bei der jetzigen Studie. (gsc)