Forscher der Deakin University in Melbourne massen anhand von Urinproben den Salzgehalt der Ernährung von 666 Kindern im Altern von 4 bis 12 Jahren. Laut Studienleiterin Carley Grimes zeigten die Testergebnisse, dass 70 Prozent der Kinder weit mehr als die täglich empfohlene Menge Salz zu sich nahmen. Durchschnittlich konsumierten die Kids täglich 6 Gramm Salz, was über der empfohlenen Grenze von 4 bis 5 Gramm pro Tag liegt.
«Bereits bei einem Gramm Salz mehr pro Tag steigt das Risiko, an Übergewicht oder Fettleibigkeit zu leiden, um 23 Prozent. Daher sind diese Ergebnisse sehr ernstzunehmen. Hoher Salzkonsum in der Kindheit kann ausserdem eine ganze Reihe chronischer Erkrankungen - wie zum Beispiel hohen Blutdruck und Herzleiden - vorprogrammieren», so Grimes.
Ein Grossteil des Salzes werde durch Lebensmittel aufgenommen, in denen man es nicht unbedingt erwartet. Dazu gehören Brot, Käse, Schinken und Wurst.
«Was noch viel schlimmer ist: Der Verzehr von zu viel Salz ist auch indirekt für den erhöhten Konsum von zuckerhaltigen Getränken verantwortlich. Diese Forschungsergebnisse sind daher ein Alarmzeichen, das wir nicht ignorieren dürfen», warnte die Expertin.
Professor Garry Jennings von der australischen National Heart Foundation stimmt ihr zu. «Die Studie belegt ganz klar, dass wir viel deutlicher darauf achten müssen, den Salzgehalt in unserer Ernährung - besonders aber in der von jungen Kindern - zurückzuschrauben. Somit kann das Risiko von Fettleibigkeit, chronischen Krankheiten und Herzleiden im Alter drastisch reduziert werden», betont er.
Die Forschungsergebnisse wurden im «British Journal of Nutrition» veröffentlicht. (cm/gsc)