Bandwurm: Anzeichen und Symptome
Ein Chinese leidet zwei Jahre lang an schlimmen Magenschmerzen, Appetitlosigkeit und Blutarmut. Plötzlich werden seine Symptome noch schlimmer: Bauchweh, das kaum auszuhalten ist, Erbrechen, Schwäche und noch mehr Gewichtsverlust.
Er wird in ein Spital in Shiyan überführt. Dort kommen die Ärzte der Ursache endlich auf die Spur: Der Mann hat einen Bandwurm in sich. Das zeigt die Untersuchung einer Stuhlprobe, in der eine Larve gefunden wird. Der Patient bekommt ein Mittel, das den Parasiten abtötet und schnell aus dem Körper befördert. Der Bandwurm entpuppt sich als 6 Meter langes Exemplar! Eine gruslige Vorstellung.
Rohes Rindfleisch kann gefährlich sein
Wie sich der Chinese den ungebetenen Gast eingefangen hat? Er hat eine Vorliebe für rohes Rindfleisch. Obwohl in seiner Wohnregion – und übrigens auch bei uns – selten, kann rohes Fleisch Eier oder Larven von Bandwürmern enthalten. Wird das Fleisch gebraten oder gekocht, werden sie abgetötet.
Beim rohen Verzehr können die Eier oder Larven allerdings in den Magen-Darm-Trakt gelangen und zu einem Bandwurm heranwachsen. Dass dabei grosse Exemplare entstehen, ist kein Wunder. Schliesslich werden die Parasiten jedes Mal, wenn der Mensch isst, ausgiebig mit Nahrung versorgt. Die Schädlinge können sich über Jahre im menschlichen Körper halten, verursachen oft aber bloss ein Völlegefühl oder leichte Übelkeit.
Vorsicht beim Roh-Verzehr
Immerhin: Für den Chinesen, dessen Geschichte im «New England Journal of Medicine» veröffentlicht wurde, ist das Ganze gut ausgegangen. Drei Monate nach der Entwurmung war er wieder auf dem Damm. Allerdings dürfte er es sich künftig zweimal überlegen, bevor er wieder rohes Fleisch verdrückt.
Weltenbummler sollten das übrigens ebenfalls tun. Je nach Land oder Region können Würmer und andere Parasiten in rohem Fleisch oder Fisch durchaus ein Thema sein. Daher die Regel: Nichts essen, was vorher nicht gekocht, gebraten oder geschält wurde. (gsc)