Die Stimmung war sicher auch schon besser. Die Ski-Frauen warten lange auf den Start des Super-G. Der Nebel verzögert das Programm, bis das Rennen schliesslich abgesagt wird. Die nächste WM-Enttäuschung.
Die grosse Favoritin Lara Gut-Behrami nutzt die Zeit für einen kleinen Plausch. Und hat keine Ahnung, dass sie Opfer eines Lauschangriffs wird. Live im TV hört man die Tessinerin schimpfen: «Ich soll mich noch entschuldigen. Und zum Präsident gehen und sagen, dass die Piste gut ist und so. Leck mich am Arsch!»
Zoff mit Crans-Montana im Hintergrund?
Deutliche Wort von Lara. An wen sie gerichtet sind, ist indes unklar. Auch, worum es genau geht. Die Vermutung liegt aber nahe, dass die 29-Jährige über den Zoff in Crans-Montana VS flucht.
Vor gut zwei Wochen kritisierte sie die Piste im Weltcup dort heftig, bezeichnete sie als «widerlich», «katastrophal» und stiess die Organisatoren vor den Kopf. Sie rechtfertigte sich danach: «Man hat mich gefragt, wie die Piste war. Soll ich in diesem Moment lügen und sagen, sie sei wunderschön? Wenn es eine Buckelpiste ist, dann sage ich, dass es eine Buckelpiste ist. Das ist die Wahrheit.»
Der Ärger war aber trotzdem gross bei den Veranstaltern. OK-Boss Marius Robyr zu BLICK: «Ich bin sehr enttäuscht. Denn es gab weder von Trainern noch von irgendeiner sonstigen Fahrerin eine Beschwerde. Und dann kam Lara am Abend und sagte dies. Das tat weh.»
Zoff als gutes Omen?
Schon damals sagte Robyr, dass er nicht mit einer Entschuldigung rechne. «Nein, das wäre nicht Laras Art», sagt er. Offenbar hat er recht. Nach Entschuldigung tönen Laras Worte im Startraum des Super-Gs definitiv nicht.
Der Ärger hat Gut-Behrami damals nicht geschadet. Sie wurde Zweite in der Abfahrt und gewann dann im Super-G. Dass der Zoff nun wieder Thema wird, könnte also durchaus ein gutes Omen sein.