Nächste Runde im Zoff zwischen Crans-Boss und Gut-Behrami
«Soll ich lügen und sagen, es sei wunderschön?»

Lara Gut-Behrami (29) sorgt für Zündstoff! Nachdem sie die Piste in Crans-Montana VS heftig kritisierte, bekommt sie Konter. Die Tessinerin sieht kein Fehlverhalten.
Publiziert: 21.01.2021 um 13:03 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2021 um 10:45 Uhr
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Mit ihrer heftigen Kritik an der Piste nach dem ersten Training in Crans-Montana brachte Lara Gut-Behrami eine Lawine ins Rollen.
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Die Stimmung unter Journalisten und Athletinnen nach einem Abfahrtstraining ist normalerweise gelöst. Ein paar Floskeln da, ein bisschen Smalltalk dort – es gilt ja noch nicht ernst. Doch diesmal ist in Crans-Montana alles anders – zumindest mit Lara Gut-Behrami (29). Warum? Die Tessinerin sorgte am Mittwochabend für rote Köpfe bei den Organisatoren, als sie die Piste als «widerlich» und «katastrophal» bezeichnete. OK-Boss Marius Robyr zu BLICK: «Ich bin sehr enttäuscht. Denn es gab weder von Trainern noch von irgendeiner sonstigen Fahrerin eine Beschwerde. Und dann kam Lara am Abend und sagte dies. Das tat weh.»

Der Grund für Gut-Behramis Ärger war die unterschiedliche Beschaffenheit des Schnees. An einigen Stellen soll er zu weich, an anderen wieder hart gewesen sein. Es habe entsprechend viele Schläge gegeben. Andere Fahrerinnen fanden alles normal – zumal es das erste Training war. Corinne Suter (26) meinte: «Wenn das eine Katastrophe gewesen sein soll, dann können wir nicht mehr an vielen Orten fahren im Weltcup.»

Gut-Behrami: «Ich sage die Wahrheit»

Fakt ist: Die schlimme Verletzung von Nina Ortlieb – die junge Österreicherin erlitt im rechten Knie einen Totalschaden – war nicht auf die Piste zurückzuführen, sondern auf einen Fehler. «Keiner hat uns einen Vorwurf gemacht», so Robyr. Umso enttäuschter ist er von Gut-Behrami. «Wir hatten hier auch schon Europacuprennen am letzten Wochenende. Es gab einen Meter Neuschnee, hunderte Menschen arbeiten Tag und Nacht. Dazu machen die Corona-Schutzmassnahmen sehr aufwändig. Es wäre schön, wenn sich Lara auch mal in unsere Lage hineinversetzen würde.»

Nach dem zweiten Training, welches Gut-Behrami auf Rang 6 beendet, wird die Tessinerin auf das Thema angesprochen. Die Piste sei deutlich besser geworden, erklärt sie. Zu ihren Aussagen steht sie aber nach wie vor: «Man hat mich gefragt, wie die Piste war. Soll ich in diesem Moment lügen und sagen, sie sei wunderschön? Wenn es eine Buckelpiste ist, dann sage ich, dass es eine Buckelpiste ist. Das ist die Wahrheit.»

OK-Boss: «Eine Entschuldigung? Das wäre nicht Laras Art»

Robyr betont, dass er niemanden einen Maulkorb verpassen möchte. Gut-Behrami hätte ihm das Feedback aber auch selbst geben können. Und generell: Der Ton macht die Musik. Erwartet er eine Entschuldigung? «Sich entschuldigen? Nein, das wäre nicht Laras Art», sagt er.

Auf die Frage, ob sie das Gespräch mit Robyr suchen werde, entgegnet Gut-Behrami: «Ich kenne ihn nicht einmal.» Zur Erinnerung: Robyr ist 72 Jahre alt und seit 15 Jahren OK-Präsident in Crans-Montana.

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