Zwei Mal WM- und drei Mal Olympia-Gold sowie 27 Weltcupsiege stehen auf dem Konto von Maria Höfl-Riesch. Auch wenn die Deutsche seit 2014 nicht mehr aktiv ist, macht sie sich gegenüber «Sport1» Gedanken über die Zukunft des Skisports.
Höfl-Riesch über ...
... die vielen Stürze im Weltcup: «Die Diskussion gibt es ja schon seit Jahren. Man vergisst immer ein bisschen, dass es Stürze und Verletzungen in der Vergangenheit ja schon immer gab. Aber es stellt sich grundsätzlich natürlich die Frage: An welchen Stellschrauben können wir noch drehen, um das Risiko zumindest ein bisschen zu minimieren. Es wurde ja auch schon sehr vieles versucht, seien es Veränderungen bei den Regularien, beim Material oder den Rennanzügen. Aber die goldene Formel wurde leider noch nicht entdeckt.»
... die Sicherheit der Ski-Stars: «Ich denke schon, dass sich die Verantwortlichen viele Gedanken machen, das Thema ist natürlich sehr komplex und nicht einfach zu lösen. Aber es gäbe schon noch weitere Ansätze, zum Beispiel durch die Kurssetzung, um so die Geschwindigkeiten zu regulieren. Nicht zuletzt aber gehen Skisportler zwangsläufig immer ein gewisses Risiko ein.»
... Neureuthers Kritik an den vielen Renn-Formaten: «Ich finde auch, dass es mittlerweile ein bisschen unübersichtlich geworden ist. Da gehört manches verschlankt. Auf der anderen Seite soll die Sportart aber auch noch attraktiver werden, so dass logischerweise neue Wege ausprobiert werden. Und der Parallelwettbewerb ist im Weltcup mittlerweile ja auch beliebt – die Zuschauer sehen das gern, auch wenn sich über die sportliche Wertigkeit streiten lässt.»
... die rückläufigen Zuschauer-Zahlen und TV-Quoten: Diese Entwicklung schreitet leider tatsächlich seit Jahren schon voran, nicht erst seit Corona. Es braucht da gerade für die jungen Leute wieder mehr Attraktivität. Sonst verliert der Skisport weiter an Relevanz in der heutigen viel schnell-lebigeren Zeit als zu meiner Kindheit. Man muss deshalb nachdenken über Lösungen wie zum Beispiel eine zentrale Vermarktung – anstatt dass Rechte wie bisher teils bei den Nationalverbänden angesiedelt sind, dann wieder bei Marketing-Unternehmen. Auch wenn der Skisport damit nicht vergleichbar ist, aber wenn man dagegen schaut, wie das beim Fussball läuft…»
... den Zoff zwischen den US-Ladys Lindsey Vonn und Mikaela Shiffrin: «Ich an Lindsey Vonns Stelle würde mich vielleicht auch ärgern, denn sie hat den Skisport ja über Jahre sehr geprägt. Dass sie sich den Titel als die grosse Ski-Queen der vergangenen Jahre nicht so gern abjagen lassen möchte, kann ich schon nachvollziehen. Aber man muss auch anerkennen, dass Mikaela Shiffrin Lindseys Erbe ganz gut weiterführt – und dass sie auch noch ein paar Jahre Zeit hat, um weiterhin sehr erfolgreich zu sein und Rekorde brechen kann.»
Vom 8. Februar bis 21. Februar 2021 findet in Cortina d'Ampezzo in Italien die alpine Ski-Weltmeisterschaft statt. Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen.
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