So lief Laras Wunderheilung
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BLICK-Reporter Mathias Germann:«Hinter Laras 28. Weltcupsieg steckt ein wahrer Krimi»

Blitz-Trip mit Heli nach Lugano
So lief Laras Wunderheilung

Lara Gut-Behrami (29) rast überlegen zu ihrem 28. Weltcupsieg. Er war nur möglich dank einer aussergewöhnlichen Aktion mehrerer Parteien.
Publiziert: 24.01.2021 um 16:41 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2021 um 21:38 Uhr
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Lara Gut-Behrami hat in Crans-Montana für viel Wirbel gesorgt.
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Was waren das für verrückte Tage in Crans-Montana! Stets im Mittelpunkt: Lara Gut-Behrami. Am Mittwoch sorgt die Tessinerin für rote Köpfe bei den Organisatoren, nachdem sie die Piste am Mont Lachaux «widerlich» nennt. OK-Präsident Marius Robyr dreht im roten Bereich, spricht im Eifer davon, alle Weltcuprennen abzusagen. Eine Aussprache gibt es nicht, die Fronten sind verhärtet.

Am Freitag dann fährt Gut-Behrami in der ersten Abfahrt auf Rang 16. Es folgt ein Albtraum. Zwar wird Gut-Behrami bei der zweiten Abfahrt Zweite, doch im Zielraum liegt sie im Schnee und hält sich den Rücken. «Ich habe grosse Schmerzen, die bis in die Knie gehen. Keine Ahnung, was es ist», so die 29-Jährige. Der Super-G am Sonntag scheint in Gefahr. Vielleicht sogar die WM in gut zwei Wochen.

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Was dann folgt, ist eine Wunderheilung. Nur wenige Stunden, nachdem sie mit den Tränen kämpfte, rast Gut-Behrami überlegen zu ihrem 28. Weltcupsieg – sie hat fast eine Sekunde Vorsprung auf die Zweite. Als wäre nichts gewesen! Gut-Behrami: «Ich bin sehr glücklich. Gestern hätte ich nicht daran gedacht, dass dies möglich sein würde. Aber mein Team, mein Vater und Swiss-Ski haben einen super Job gemacht.»

«Aussergewöhnliche Situationen erfordern aussergewöhnliche Massnahmen»

Das tönt nach einer Floskel, ist es aber nicht. Denn: Nur dank einer verrückten Aktion steht Gut-Behrami auf dem obersten Podest. Doch der Reihe nach. Kurz nachdem Gut-Behrami am Samstag ins Hotel zurückkehrt, geht ihr Vater Pauli hin zu Alpin-Direktor Walter Reusser. Er fragt, ob es eine Möglichkeit gäbe, seine Tochter nach Lugano zu bringen. Genauer: Zur Praxis ihres langjährigen Osteopathen Marco Jermini. Reusser überlegt. Das Problem: Mit dem Auto würde dies viel zu lange dauern.

Die Lösung ist kurz darauf im Anflug, eine Maschine von Swiss Helicopter, wo der ehemalige Freestyler Elias Ambühl arbeitet, landet auf dem Walliser Hochplateau. «Aussergewöhnliche Situationen erfordern aussergewöhnliche Massnahmen», sagt Reusser. Der Helikopter fliegt Gut-Behrami ins Tessin. «Ich kenne meinen Osteopathen seit einer halben Ewigkeit. Er hat die Schlüsselstellen in meinem Körper gelöst», sagt Gut-Behrami. Schon am Abend ist sie zurück in Crans-Montana.

Was genau das Problem war, sagt Gut-Behrami nicht. Aber sie führt aus: «Das war wohl eine Summe von vielen Dingen. Ich bin seit langem unterwegs, war oft angespannt wegen den Rennen. Irgendwann machst du vielleicht eine blöde Bewegung und dann explodiert es. Ich fuhr zwar mit Schmerzmittel, aber es ist alles wieder im grünen Bereich.»

Gut-Behrami hat bewegte, ja verrückte Tage hinter sich. Sie sorgte für Ärger, aber auch für Entzückung. Nun ist sie vor allem etwas: erleichtert.

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