Nach ihrem Sieg beim Super-G in St. Anton sagt Lara Gut-Behrami: «Es ist ein Sieg, nichts mehr und nicht weniger.» Aber stimmt das wirklich? Aus früheren Tagen weiss man: Wenn es bei der Tessinerin läuft, dann richtig. Gleichzeitig strahlt sie eine innere Ruhe wie vielleicht noch nie in ihrem Leben aus. «Ich fühle mich wohl», sagt sie. Die Zeiten, in denen Gut-Behrami mit Nebenschauplätzen Energie verlor, scheinen vorbei.
Tatsächlich stimmt ihr Fahrplan hinsichtlich der WM. Zur Erinnerung: Am 7. Februar steigt in Cortina (It) die Eröffnungsfeier und schon zwei Tage später der Super-G. Holt sich Gut-Behrami dann endlich jene Goldmedaille an Grossänlässen, die ihr noch fehlt? Sie selbst beteuert, ihre Karriere wäre auch ohne einen solchen Triumph grossartig.
Arbeit, Arbeit, Arbeit
Fakt ist: Seit ihrem Doppel-Triumph bei den Abfahrten von Crans-Montana im letzten Februar scheint Gut-Behrami wie verwandelt. In zehn Rennen holte sie immer Punkte und war nie schlechter als Elfte. «Wenn ich das richtige Selbstvertrauen habe, fahre ich in der Hocke, wo es andere nicht tun. Und dann traue ich mich gerade hinunter zu stechen, wo man normalerweise einen Schwung einbauen würde», sagt sie. Und wie hat sie das geschafft? «Durch Arbeit. Es gibt kein Geheimnis», so die Gesamtweltcupsiegerin von 2016.
Gut-Behramis Aussichten sind gut. Für die nächsten Weltcuprennen, aber auch für eine mögliche Goldmedaille in Cortina.