Euro 2024, Gruppe E
Alle Spieler von Rumänien im Porträt

Mit diesem Wissen kannst du glänzen: Welches versteckte Talent Radu Dragusin hat und weshalb Schweiz-Schreck Valentin Mihaila beinahe einen Shitstorm erntete. Lerne jeden EM-Spieler von Rumänien besser kennen in den Kurzporträts.
Publiziert: 26.06.2024 um 14:09 Uhr
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Aktualisiert: 26.06.2024 um 14:19 Uhr
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Die Rumänen treten in ihren klassisch gelben Trikots auf.
Foto: Getty Images
Emanuel Rosu (PlaySport) und Matteo Bonomo

In Zusammenarbeit mit der englischen Zeitung «Guardian» und dem renommiertesten Fussballmedium jedes Teilnehmerlandes ist es Blick gelungen, zu jedem Spieler ein Porträt zu erstellen. Erfahre Hintergrundinformationen, persönliche Geschichten und vieles mehr. So bist du bestens vorbereitet auf jede Partie.

Horatiu Moldovan

20.01.1998 / Torhüter / Atlético Madrid

Drei Jahre nach seinem Wechsel von UTA Arad zu Rapid Bukarest in die zweite rumänische Liga hat Moldovan im Januar dieses Jahres einen Traumwechsel zu Atlético Madrid vollzogen. Sein Debüt für die spanische Mannschaft steht noch aus, da Diego Simeone immer noch an Jan Oblak glaubt, aber der 26-Jährige hat im Metropolitano bereits Spielzeit bekommen – im März stand er bei der 2:3-Niederlage der Rumänen gegen Kolumbien im Stadion auf dem Platz. Der Keeper, der den ehemaligen Real-Madrid-Torhüter Keylor Navas als Vorbild nennt, beeindruckte während der gesamten Qualifikationsphase.

Florin Nita

03.07.1987 / Torhüter / Gaziantep

Das Leben war für Nita nie einfach. Er verlor seine Eltern in jungen Jahren und war als Teenager gezwungen, in das gefährlichste Viertel von Bukarest zu ziehen. «Drogensüchtige griffen mich an, und ich musste mich regelmässig gegen sie wehren. Ich konnte dort nicht länger als ein Jahr leben», erinnert sich Nita. Geld war immer ein Problem. Nita arbeitete in einer Konditorei, wenn er nicht gerade auf dem Trainingsplatz stand, aber er gab seinen Traum, Profifussballer zu werden, nie auf. Er machte sich einen Namen bei dem Verein, den er immer unterstützte, dem FCSB (früher Steaua Bukarest). Es folgten einige gute Jahre bei Sparta Prag, bevor er in Ungnade fiel und in die Türkei zu Gaziantep wechselte. «Bei allem Respekt vor den anderen Torhütern, die Rumänien derzeit hat, Nita war in dieser Saison einer der besten Spieler der türkischen Liga. Er sollte bei der Europameisterschaft in der Startelf stehen», sagte sein Landsmann und ehemaliger Trainer bei Gaziantep, Marius Sumudica, kürzlich.

Stefan Tarnovanu

09.05.2000 / Torhüter / FCSB

Tarnovanu kam 2020 zum FCSB, aber es dauerte fast zwei Jahre, bis er eine echte Chance bekam. Sein Vater, der einen grossen Einfluss auf seine junge Karriere hatte, verstarb noch bevor er sein Debüt feiern konnte. Nachdem Tarnovanu begonnen hat, regelmässig zu spielen, sind viele ausländische Vereine auf ihn aufmerksam geworden. Sein Verein, der in diesem Jahr seinen ersten Meistertitel seit neun Jahren feierte, schätzt ihn sehr, denn der Torhüter zeichnet sich durch seine hervorragenden Paraden und Reflexe aus.

Andrei Ratiu

20.06.1998 / Verteidiger / Rayo Vallecano

Ratiu zog im Alter von vier Jahren nach Spanien und verbrachte 11 Jahre bei Villarreal, wo er in der dritten und zweiten Mannschaft des renommierten La-Liga-Vereins spielte. Er gab sogar sein Debüt für die A-Mannschaft in einem Europapokalspiel, schaffte es aber nicht, sich einen Platz in der ersten Mannschaft zu sichern. Nach einer Leihe zu ADO Den Haag und zwei Jahren in der zweiten spanischen Liga bei Huesca wechselte er 2023 zu Rayo Vallecano. Obwohl er nicht die erste Wahl als Rechtsverteidiger ist, beeindruckte Ratiu gegen Real Madrid, als er sich gegen Vinicius Jr. behauptete. Die Marca schrieb: «Er war bemerkenswert gegen Vinicius. Ratiu hatte einen denkwürdigen Abend. Gegen Real Madrid hat er sein ganzes Potenzial gezeigt. Vinicius versuchte alles, aber er kam nicht an Ratiu vorbei.» Im vergangenen Jahr war Ratiu der schnellste Spieler der zweiten spanischen Liga.

Die Spielerporträts aller Teams

Radu Dragusin

03.02.2002 / Verteidiger / Tottenham

Dragusin kam 2018 als 16-Jähriger in die Akademie von Juventus Turin und schaffte in nur zwei Jahren den Sprung in die erste Mannschaft. Es folgten Leihen zu Sampdoria und Salernitana, aber keiner der beiden Klubs bot ihm den Platz, um sich in seinem gewünschten Tempo zu entwickeln. Dragusin entschied sich, mit Genua in die Serie B abzusteigen, was sich als hervorragende Entscheidung erwies. Er war ein wichtiger Bestandteil der ersten Mannschaft, als die Rossoblu den Wiederaufstieg schafften, und beeindruckte auch in Italiens höchster Spielklasse. Im Januar dieses Jahres zahlte Tottenham 21,5 Millionen Pfund für ihn und machte Dragusin damit zum teuersten rumänischen Spieler, der jemals transferiert wurde, und übertraf damit den Wechsel von Adrian Mutu von Parma zu Chelsea im Jahr 2003. Dragusins Zeit an der Seite von Cristiano Ronaldo bei Juventus Turin inspirierte ihn dazu, die Ernährung und das Trainingsprogramm des portugiesischen Angreifers zu übernehmen. Dragusin ist nicht nur ein Fitness-Fanatiker, sondern auch ein Rubik's-Cube-Genie, das seine Mitspieler mit seinem Talent beeindruckt. 

Andrei Burca

15.04.1993 / Verteidiger / Al-Okhdood

Burca war im Alter von 25 Jahren kurz davor, den Fussball aufzugeben, da er sich in den unteren rumänischen Ligen nicht zurechtfand. Ein Wechsel zum FC Botosani in die erste Liga motivierte ihn, weiterzumachen. Als CFR Cluj, der amtierende Meister, 2019 auf ihn zukam, hatte er das Gefühl, dass all seine Bemühungen belohnt wurden. Im selben Jahr gab Burca auch sein Debüt in der Nationalmannschaft. Die Chelsea-Legende Dan Petrescu ist der Trainer, unter dem Burca bei CFR Cluj aufblühte. «Ich hatte recht, ich habe Burca gesagt, dass er für die Nationalmannschaft spielen wird, als ich anfing, mit ihm zu arbeiten», sagte Petrescu, nachdem der Verteidiger seine erste Berufung erhalten hatte. Wenn er fit ist, wird er im Zentrum der rumänischen Abwehr eine wichtige Rolle spielen.

Adrian Rus

18.03.1996 / Verteidiger / Pafos (ausgeliehen von Pisa)

Rus besitzt eine doppelte Staatsbürgerschaft, die rumänische und die ungarische, entschied sich aber trotz der Bemühungen Ungarns, ihn in die Nationalmannschaft zu holen, für sein Geburtsland zu spielen. Rus spielte für Fehervar in Ungarn, als er 2019 zum ersten Mal von Rumänien einberufen wurde – eine Berufung, die seiner Meinung nach dazu führte, dass er aus der ersten Mannschaft seines Vereins gestrichen wurde. «Sie haben mir keine Erklärung gegeben, und ich wollte mich nicht streiten», sagte er. Im Jahr 2022 folgte ein Wechsel nach Pisa in Italien, und diese Saison verbrachte er auf Leihbasis in Zypern. Der ehemalige Verteidiger von West Brom und Watford, Gabriel Tamas, sagte kürzlich, dass er Rus während der Europameisterschaft neben Tottenhams Radu Dragusin in der Innenverteidigung spielen lassen würde. «Sie ergänzen sich perfekt. Das muss man berücksichtigen, wenn man seine Startelf wählt. Ich würde Rus aufstellen», sagte Tamas.

Ionut Nedelcearu

25.04.1996 / Verteidiger / Palermo

Der frühere Spieler von Dinamo Bukarest und AEK Athen schien aus den Plänen von Edward Iordanescu verschwunden zu sein, nachdem er während der Qualifikation mehrfach nicht berücksichtigt wurde, und Kritiker sehen sein mangelndes taktisches Verständnis als Problem an. Doch ein guter Lauf mit Palermo in der Serie B hat die Chancen des Innenverteidigers erhöht, bei der Europameisterschaft zu spielen. Er ist mit Stefan Sames verwandt, der in den 1970er Jahren für Steaua und Rumänien spielte.

Bogdan Racovitan

06.06.2000 / Verteidiger / Rakow Czestochowa

Racovitan wurde als Sohn eines rumänischen Vaters und einer französischen Mutter in Frankreich geboren und wuchs in Dijon auf. Sein Rumänisch war noch nicht einwandfrei, als er 2021 im Alter von 21 Jahren zu Botosani kam. Racovitan sagt, dass sein Herz «immer rumänisch» war und dass er jeden Sommer die Familie seines Vaters besuchte. «Wenn ich das Haus, das wir in Rumänien hatten, verliess, habe ich immer geweint. Ich habe das ganze Jahr über auf unsere Sommerreise nach Rumänien gewartet», sagt er. Der Innenverteidiger ist ein Fan von Sergio Ramos und Ruben Dias und träumt davon, in England zu spielen. Er ist der Meinung, dass die Premier League am besten zu seinen Qualitäten passt. Im Jahr 2022 wechselte Racovitan nach Polen, wo er mit Rakow Czestochowa die Liga gewann und an der Qualifikation zur Champions League teilnahm. Sein Debüt für Rumänien gab er im März in einem Freundschaftsspiel gegen Nordirland.

Nicusor Bancu

18.09.1992 / Verteidiger / Universitatea Craiova

Die Position des linken Aussenverteidigers bereitet jedem rumänischen Trainer seit dem Rücktritt von Razvan Rat nach der Euro 2016 Kopfzerbrechen. Bancu ist die aktuelle Lösung. Anfangs galt er als zu angriffsorientiert, aber der Kapitän von Universitatea Craiova hat sich im Laufe der Zeit mehr Anerkennung verdient. Hat sich seine Abwehrarbeit verbessert, seit Trainer Edward Iordanescu die Nationalmannschaft übernommen hat, oder hat ihn seine Erfahrung zu einem kompletteren Spieler gemacht? Wahrscheinlich ein bisschen von beidem. Bancu hat im vergangenen Jahr auf der linken Seite der Abwehr sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft viel sicherer gewirkt und ist für Iordanescu der Favorit auf den Posten des Linksverteidigers.

Vasile Mogos

31.10.1992 / Verteidiger / CFR Cluj

Mogos gehört zwar nicht zu den Stammspielern seines Vereins, aber seine Vielseitigkeit und sein Kampfgeist waren Grund genug, ihn in den Kader zu berufen. Der Trainer musste sich zwischen Mogos und Cristian Manea entscheiden, dem Spieler, der in der Hackordnung auf Vereinsebene vor ihm steht. Nach Ansicht von Iordanescu hatte Mogos das bessere Saisonende. Vasile ist nicht der einzige Sportler in der Familie: Seine Cousine Andreea hat Italien bei mehreren Rollstuhlfecht-Wettbewerben vertreten. Sie gewann eine Bronzemedaille bei den Paralympics 2016 und Silber 2020.

Deian Sorescu

29.08.1997 / Mittelfeldspieler / Gaziantep (ausgeliehen von Rakow Czestochowa)

Er ist vielseitig. Sehr vielseitig. Sorescu kann auf beiden Aussenbahnen spielen – vorne, hinten oder als Flügelverteidiger. Seine Offensivqualitäten und sein Einsatzwillen wurden von Edward Iordanescu stets geschätzt. Er leistete gute Arbeit, als er Nicusor Bancu auf der linken Abwehrseite vertrat, obwohl er ursprünglich als Rechtsverteidiger in die Nationalmannschaft berufen wurde. Er hat einmal gesagt, dass er sich in der Nationalmannschaft wie in einer Rüstung fühlt, mit der ganzen Nation als Teil seines Schildes. Er ist schnell und aggressiv und will den Gegnern «Angst einjagen», wenn er auf dem Platz steht. 

Nicolae Stanciu

07.05.1993 / Mittelfeldspieler / Damac

Stanciu ist wohl der konstanteste Spieler Rumäniens. Er ist der Leitwolf im Mittelfeld und wurde von Adrian Mutu als «ein Plan A und ein Plan B für die Nationalmannschaft» bezeichnet. Als die technisch begabte Nummer 10 beim FCSB spielte, war Klubbesitzer Gigi Becali unzufrieden mit seinem Arbeitstempo und der Meinung, dass sein Star zu viel lief, da er stets die Liste der zurückgelegten Kilometer anführte. Im Jahr 2016 wurde er zum teuersten Spieler, der jemals von einem rumänischen Verein verkauft wurde, nachdem Anderlecht 8 Millionen Euro für ihn an den FCSB gezahlt hatte. Dieser Rekord wurde 2021 übertroffen, als sich Parma für Dennis Man auf einen Preis von fast 10 Millionen Euro einigte. Stanciu war als Jugendlicher ein Kandidat für den FC Chelsea, doch der Wechsel kam nie zustande. Nach Stationen in China und der Tschechischen Republik, wo er für die Prager Rivalen Slavia und Sparta spielte, steht er nun bei Damac in der saudischen Profiliga unter Vertrag.

Marius Marin

30.08.1998 / Mittelfeldspieler / Pisa

Marin ist ein ordentlicher Passgeber und ein guter Zweikämpfer, der fast seine gesamte Profikarriere in Italien verbracht hat. Er macht seinen Job gut, ist diszipliniert und die Trainer wissen genau, was sie an ihm haben. Seit 2019 spielt er beim Serie-B-Klub Pisa und ist seit kurzem der ausländische Spieler mit den meisten Spielen für den Klub. Sein Nationalmannschaftskollege Dennis Man ist der Patenonkel von Marins Sohn, doch als Marins Pisa und Man's Parma in der Serie B aufeinandertrafen, wurde Man von keinem Geringeren als seinem guten Freund getakelt und in die Werbebande geschleudert. «Es ist, wie es ist. Und es war nicht einmal ein Entscheidungsspiel um den Aufstieg», lachte Marin nach dem Spiel.

Alexandru Cicaldau

08.07.1997 / Mittelfeldspieler / Konyaspor (ausgeliehen von Galatasaray)

Cicaldau, der die Akademie von Gheorghe Hagi durchlief, schien immer ein besonderer Spieler zu sein. Er erhielt die Chance, in der ersten Mannschaft von Hagi zu spielen, wechselte dann zu Universitatea Craiova und anschliessend zum türkischen Spitzenklub Galatasaray. Einige Monate unter dem legendären Fatih Terim waren alles, was er bei diesem Verein bekam. Nach dem Weggang von Terim war Cicaldau auf sich allein gestellt und wurde zunächst an Al-Ittihad und dann an Konyaspor in der höchsten türkischen Spielklasse ausgeliehen, ohne jedoch beeindruckende Ergebnisse zu erzielen. Edward Iordanescu schätzt ihn aufgrund seiner guten Übersicht, seiner überdurchschnittlichen Technik und seiner Einsatzbereitschaft. Er kann sowohl im zentralen Mittelfeld als auch auf den Aussenbahnen eingesetzt werden und bietet somit eine gute Alternative.

Razvan Marin

23.05.1996 / Mittelfeldspieler / Empoli

Marin durchlief die Akademie von Gheorghe Hagi, wie viele im rumänischen Kader. Danach wechselte er zu Standard Lüttich in Belgien und beeindruckte mit soliden Leistungen. Erik ten Hag von Ajax verpflichtete ihn 2019, doch in Amsterdam konnte er sich nicht durchsetzen. Marin kam in seiner Debütsaison nur auf 10 Ligaspiele und stand nur fünfmal in der Startelf. Christoph Daum gab Marin 2016 sein Länderspieldebüt, da war er gerade einmal 20 Jahre alt. «Marin war einer der besten Spieler in der rumänischen Liga, er hat Persönlichkeit und Qualität gezeigt. Ich zweifle nicht daran, dass er es im Fussball zu etwas bringen kann», sagte Daum auf die Frage, ob er den Youngster in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 einsetzen würde. Marins Debüt in der Nationalmannschaft kam etwas mehr als ein Jahrzehnt nachdem sein Vater Petre, ebenfalls ein ehemaliger Nationalspieler, in der Champions League für Steaua Bukarest spielte. Marin war ein Balljunge, als Steaua 2006 David Beckham, Ronaldo und die Galácticos von Real zu Gast hatte.

Adrian Sut

30.04.1999 / Mittelfeldspieler / FCSB

Sut ist kein spektakulärer Spieler, aber er ist die Art von Mittelfeldspieler, die Manager gerne in ihrem Team haben. Diszipliniert und fleissig, war er ein Schlüsselspieler für den FCSB, der in dieser Saison die rumänische Liga gewann. Der FCSB-Besitzer Gigi Becali hat bei vielen Gelegenheiten gesagt, dass Sut sein Lieblingsspieler ist, und hat Edward Iordanescu gedrängt, ihn in die Nationalmannschaft zu berufen. Der technische Direktor des rumänischen Verbandes, Mihai Stoichita, erklärte, dass die Nationalmannschaft Sut genau beobachtet und er bei den Freundschaftsspielen im März sein Länderspieldebüt geben wird.

Darius Olaru

03.03.1998 / Mittelfeldspieler / FCSB

Der FCSB-Kapitän hat in der rumänischen Liga beeindruckt, aber nie eine wichtige Rolle in der Nationalmannschaft gespielt, obwohl Edward Iordanescu den 26-Jährigen sehr gut kennt und ihn sehr schätzt. Die beiden arbeiteten bei dem inzwischen aufgelösten Gaz Metan Medias zusammen, wo Iordanescu Olaru zu einer der wichtigsten Stützen der Mannschaft machte. Olaru arbeitet viel, gibt viele Vorlagen und schiesst viele Tore. Was gibt es da nicht zu mögen? Er erzielte 16 Tore und leistete sechs Vorlagen in der heimischen Liga, wobei er im zentralen Mittelfeld spielte. Er sagt, das Teuerste, was er je gekauft habe, seien ein Paar Fussballschuhe, für die er 200 Euro bezahlt habe, und behauptet, eines seiner Erfolgsgeheimnisse sei, dass er nachmittags immer ein Nickerchen mache. Olaru ist ein grosser Fan der Premier League, schaut sich aber jede Sportart an, die er kann: «Ausser Fussball verfolge ich auch Tennis, Handball, Basketball und sogar Wintersportarten wie Skispringen oder Curling.»

Valentin Mihaila

02.02.2000 / Stürmer / Parma

Mihaila und Dennis Man wurden gute Freunde, nachdem beide 2020 in Parma unterschrieben hatten. Der linke Flügelspieler hatte seine Höhen und Tiefen, genau wie Man, gilt aber heute als Schlüsselspieler bei dem italienischen Verein, der 2023/24 den Aufstieg in die Serie A schaffte. Mihaila, der auf dem linken Flügel ein wahres Energiebündel ist, hat seinen Wert auch im Trikot der Nationalmannschaft bewiesen. Beim 2:2-Unentschieden der rumänischen Nationalmannschaft in der Qualifikation in der Schweiz hatte er einen entscheidenden Anteil daran. Das Team musste 89 Minuten lang zittern, ehe Mihaila von der Bank kam, zwei Tore erzielte und seiner Mannschaft einen Punkt sicherte. Er ist schnell und durchschlagskräftig, und Edward Iordanescu wird sich bei diesem Turnier auf ihn verlassen, um Konterangriffe einzuleiten. Nach Rumäniens 0:0-Auswärtsspiel gegen Weissrussland zerriss er sein Trikot und nährte damit Spekulationen, dass er mit der häufigen Einwechslung unzufrieden sei, doch Iordanescu spielte alles herunter: «Es war kein Moment der Inspiration, das Trikot zu zerreissen, sondern es wurde bereits von einem Gegner zerrissen. Ihm war nicht klar, wozu seine Geste führen könnte. Er ist ein echter Rumäne, er hat sehr viel Talent.»

Ianis Hagi

22.10.1998 / Stürmer / Alavés (ausgeliehen von Glasgow Rangers)

Ein Name, der Erinnerungen wachruft. Hagi hat bei Aláves, wo er in dieser Saison von den Rangers ausgeliehen war, um Spielzeit gekämpft, aber in der Nationalmannschaft hat er Eindruck hinterlassen. Beim 2:1-Sieg gegen Israel erzielte er ein wichtiges Auswärtstor, das die Teilnahme Rumäniens an der Europameisterschaft besiegelte, und auch von der Ersatzbank aus hat er schon einiges bewirkt. Es bleibt abzuwarten, ob Edward Iordanescu ihm den Status eines Ersatzspielers geben wird oder ob er sich in die Startelf drängt. «Er ist der spielentscheidende Spieler, den wir in der Nationalmannschaft haben. Aber von den Spielern, die nicht regelmässig auf Vereinsebene spielen, ist er der einzige, der bei den beiden Freundschaftsspielen im März nicht in der Startelf stand», sagte Gheorghe Hagi, der berühmte Vater von Ianis, kürzlich. Iordanescu antwortete darauf mit einem Lächeln: «Ich bin sehr daran interessiert, was Gica Hagi – der ehemalige legendäre Spieler – zu sagen hat. Ich bin auch an den Worten des Trainers Gica Hagi interessiert. Aber ich bin nicht daran interessiert, was Gica Hagi, der Vater, sagt. Ich kann nicht jedem Elternteil zuhören, denn das würde mir eine Menge Stress bereiten.»

Denis Dragus

06.07.1999 / Stürmer / Gaziantep (ausgeliehen von Standard Lüttich)

Dragus, der ebenfalls aus der Akademie von Gheorghe Hagi hervorging, wurde aufgrund seiner individuellen Fähigkeiten mit Nicolae Dobrin verglichen. Dobrin war der grösste rumänische Spieler, bevor Hagi kam, und ist unter älteren Fans immer noch eine Kultfigur. Durch das kommunistische Regime scheiterte sein Wechsel zu Real Madrid. In den späten 60er und in den 70er Jahren beeindruckte er durch seine fantastische individuelle Qualität, die ihm den Spitznamen «Der Prinz» einbrachte. Dem ist Dragus nicht ganz gerecht geworden – nach einem explosiven Start in den Profifussball geriet er nach einer erfolglosen Zeit bei Standard Lüttich einige Jahre lang in Vergessenheit. Während eines Leihgeschäfts bei Gaziantep hat der 24-Jährige seine Form wiederentdeckt. «Er hat gute körperliche Qualitäten, er ist schnell, hat eine gute Technik und ist ein netter Kerl. Er wird für einen europäischen Spitzenklub spielen, man wird sehen», sagte sein Trainer bei Gaziantep, Marius Sumudica. Dragus sagt, sein Mannschaftskamerad Razvan Marin sei sein Vorbild als Spieler und hält sich an die Worte von Hagi: «Es reicht nicht, im Leben auf dem richtigen Weg zu sein, man muss so hart wie möglich auf sein Ziel zulaufen, um es zu erreichen.»

Florinel Coman

10.04.1998 / Stürmer / FCSB

Coman hat sich nach mehreren beeindruckenden Spielen in der rumänischen Liga den Spitznamen «Mbappé» verdient. «Ich habe mir Coman angeschaut und auch Mbappé genau verfolgt. Wie unterscheiden sie sich in Bezug auf bestimmte Qualitäten? Er ist unser Mbappé», sagte Gheorghe Hagi, als der Franzose 2016 begann, seine Grösse im Trikot von Monaco zu zeigen. Coman wurde vom FCSB im selben Jahr verpflichtet, als Kylian Mbappé zu PSG wechselte. Der rumänische Klub zahlte fast 3 Millionen Euro, um das Interesse aus dem Ausland zu übertreffen. Coman hatte zwei solide Spielzeiten im Verein und stand kurz vor einem Wechsel zu Sporting Lissabon, doch eine Knöchelverletzung sorgte für eine lange Pause. Seine Rückkehr zu Form und Fitness verlief nicht reibungslos, und der FCSB erwog sogar, ihn für einen geringen Preis zu verkaufen, doch schliesslich kam der Angreifer wieder auf die Beine. Nachdem er zwischen 2020 und 2022 in 43 Spielen nur dreimal getroffen hatte, erzielte Coman seit Beginn der Saison 2022/23 insgesamt 29 Tore. Er ist Spieler des Jahres in Rumänien und feierte kürzlich den ersten Meistertitel des FCSB seit neun Jahren. Im Sommer könnte ein Wechsel für 5 Millionen Euro nach Katar anstehen.

Dennis Man

26.08.1998 / Stürmer / Parma

Derzeit der teuerste Spieler, der jemals von einem rumänischen Verein verkauft wurde, nachdem er 2021 für 10 Millionen Euro vom FCSB nach Parma wechselte. Man hatte einen schwierigen Start in Italien, als Parma in die Serie B abstieg und er oft nicht in der Startelf stand. Doch im letzten Jahr hat sich die Situation drastisch geändert und er ist jetzt der Superstar von Parma. Vereine wie Milan und Borussia Dortmund haben in letzter Zeit Interesse an ihm gezeigt. Nachdem er mit Parma die Rückkehr in die Serie A und eine konstante Saison auf individueller Ebene gefeiert hat, in der er 11 Tore erzielte und sechs weitere vorbereitete, könnte Man die Europameisterschaft als grosses Sprungbrett für seine Karriere nutzen. Der ehemalige Angreifer von West Ham und Tottenham, Ilie Dumitrescu, glaubt, dass Man die Gegner in Deutschland in diesem Jahr in Schwierigkeiten bringen kann: «Er hat Persönlichkeit, er hat keine Angst, Spieler im Zweikampf zu stellen. Er bringt mehr mit als die anderen in der Mannschaft.» Man hat seit seinem 16. Lebensjahr die gleiche Freundin und bittet seinen Vater und seinen Bruder, ihn regelmässig in Parma zu besuchen, damit er sich auf das konzentrieren kann, was er auf dem Spielfeld tun muss.

Denis Alibec

05.01.1991 / Stürmer / Muaither

Er kam als Jugendlicher zu Inter und stand unter José Mourinho und Rafa Benítez im Kader. Alibec bewunderte den holländischen Mittelfeldspieler Wesley Sneijder. «Er hat nie den Ball verloren, nicht einmal im Training», sagt er. «Mourinho hat mich immer aufgefordert, mehr zu laufen. Ich glaube, ich hatte Pech. Verletzungen haben meine Entwicklung gestoppt. Ich glaube, ich wäre noch viele Jahre in Mailand geblieben, wenn ich nicht körperliche Probleme gehabt hätte.» Er wurde an verschiedene Mannschaften ausgeliehen und erlebte seine beste Zeit unter Gheorghe Hagi bei Farul Constanta, dann bei Astra Giurgiu und dem FCSB. Im Jahr 2023 schloss er sich Muaither in der höchsten katarischen Spielklasse an, sucht aber nach dem Abstieg des Vereins einen neuen Verein.

George Puscas

08.04.1996 / Stürmer / Bari (ausgeliehen von Genoa)

Der «Scharfschütze» wurde als zukünftiger rumänischer Superstar gehandelt, als er vor 10 Jahren zu Inter wechselte. Der heute 28-jährige Puscas hat die in ihn gesetzten Erwartungen nie wirklich erfüllt. Er wurde an verschiedene Klubs der Serie A und der Serie B ausgeliehen, bevor Reading ihn 2019 für 8 Millionen Eruo von Inter als Rekordverpflichtung holte. Sein Engagement hat ihn unter verschiedenen Trainern zu einer festen Grösse in der Nationalmannschaft gemacht. «Puscas ist kein spektakulärer Spieler. Das war er nie. Er ist ein Mittelstürmer, er kämpft nach vorne», sagt Nationaltrainer Edward Iordanescu über den Stürmer. «Er versucht, den Ball weit vorne zu halten. Er hat eine gute Präsenz im Strafraum, er kämpft viel. In manchen Spielen trägt er sogar die Mannschaft auf seinen Schultern. Ich vertraue ihm, er kann für Rumänien wichtig und effizient sein.»

Daniel Birligea

19.04.2000 / Strümer / CFR Cluj

Der Stürmer arbeitete in der vergangenen Saison unter dem ehemaligen Chelsea-Stürmer Adrian Mutu in Cluj und beeindruckte den Trainer, der im April den Verein verliess. Zumindest für eine Weile. «Birligea ist der beste Stürmer in der rumänischen Liga. Er hat eine enorme Kraft, er kann alleine vorne spielen», sagte Mutu im Februar. Wenige Tage nach seiner Entlassung als Manager von CFR änderte Mutu seine Meinung: «Letzten Monat war er noch Pelé, jetzt kann er keinen Zweikampf in der Luft gewinnen.» Iordanescus Entscheidung, Birligea zu berufen, überraschte viele, aber seine Form in den Playoffs, als der 24-Jährige sechs Tore erzielte und eine Vorlage gab, war entscheidend. In der regulären Saison hat er in 30 Spielen acht Tore erzielt und fünf Assists gegeben.

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