Kolumne von Style Writer Wäis Kiani
Abschied von der Jugend

Das Ende der Sommerferien war wie in den letzten 45 Jahren schmerzhaft und mit der unerträglichen Gewissheit der Vergänglichkeit verbunden. So schön, inspirierend und lebensbejahend Ibiza auch ist, so furchtbar und herzzerreissend ist auch der Abschied. Wie der Abschied von der Jugend oder von einer grossen Liebe.
Publiziert: 25.08.2016 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:45 Uhr
Wäis Kiani
Wäis KianiStyle Writer

Ich kenne niemanden, der das nicht so empfindet. Abgesehen von meinem Vater: Der ist immer froh, wenn er wieder weg kann und darf deshalb nicht mehr mit uns hin.

Aus Ibiza nimmt man jedes Mal mindestens eine neue Idee nach Hause. Vor Jahren, es war in einem früheren Leben, verteilten Party-Promoterinnen in wunderschönen Matrosenklamotten, Petticoats, Ringelshirts und Höschen mit Party-Aufschrift am Popo am Strand ihre Flyers, um damit Lust auf die grossen Partyreihen der Riesenclubs zu machen. Der totale Fifties-Pin-up-Stil, und ich konnte mir ein Matrosenteil ergattern.

Ich muss betonen, dass ich damals 15 Jahre jünger war, in München lebte und mit einem DJ zusammen war – womit auch sonst? Also machten wir eine Sailor-Party, und die halbe Stadt warf sich in Schale, kam als Matrosen verkleidet – und für die anderen hatte ich sicherheitshalber einen Sack Matrosenkappen besorgt.

Die Mädchen kamen direkt zu mir, liessen sich ihre Verkleidungen abnicken und waren glücklich, dass ich sie nicht schimpfte, weil sie sich nicht gut genug verkleidet hatten. Mein Freund Dave kam als Popeye und hatte, ich lüge nicht, einen blau-weissgestreiften Liegestuhl mitgebracht. Den stellte er auf die Tanzfläche, und alle im Club tanzten um den Stuhl herum und schrien: «In the Navy!» Ja, so war das früher, als wir die langweilige Schwelle zum Erwachsenwerden noch nicht überschritten hatten.

Supper Party!

Als nun vor einigen Tagen eine Gruppe Ameisen-Menschen auf Ibiza eine lange Wurst mit der Aufschrift «ANTS, die Partyreihe im Ushuaia», hochhielten, hatte ich eine Blitzidee. Meine Schwester, Ihnen bekannt als Food-Bloggerin Miss Violet, veranstaltet Ende August ihren ersten Supperclub in der Schweiz – und zwar als Barbecue im schönen Garten des Restaurants «Terrasse» in Zürich. «Lass uns die Woche davor als Köchinnen verkleidet und mit Miss-Violet-Fahne durch die Badis am Zürichsee ziehen! Es wird doch ein super Spätsommer, und alle werden in den Badis sein.» Meine Idee kam gut an, alle Freundinnen werden mitmachen.

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Wenn Sie mich und meinen Clan also im Badeanzug und in Kochschürze mit rosa Fahne sehen wollen, müssen Sie heute Donnerstag in der Badi die Augen offen halten. Oder noch besser: Kommen Sie doch nächsten Samstagnachmittag ins «Terrasse», ich verspreche Ihnen, es wird superlustig.

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