BMW enthüllt den neuen iX
Frontalangriff bei den Elektro-SUVs

Selten waren die Erwartungen an einen neuen BMW so gross wie beim Elektro-SUV iX, der in einem Jahr startet. Jetzt hat ihn BMW enthüllt: Er sieht aus wie die stilistisch umstrittene Studie iNext und soll über 600 Kilometer weit stromern können.
Publiziert: 11.11.2020 um 16:26 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2021 um 12:49 Uhr
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Enthüllung: Unerwartet früh präsentiert BMW den Elektro-SUV namens iX, der allerdings erst ab Ende 2021 zu den Kunden rollen soll.
Foto: BMW/zVg
Stefan Grundhoff

Was hat sich BMW anhören müssen für die neuen Kühlergrill-«Nieren» am M3, 4er oder der Studie iNext, die 2018 den iX andeutete: «Nierenversagen» oder «Hasenzähne» hiess es – auch von der BLICK-Autoredaktion. Auch der iX ist fraglos polarisierend. Doch wir wollen nun nicht mehr werten und warten ab, was die Kunden sagen.

Denn nicht nur optisch ist der iX quasi ein Frontalangriff bei den Elektro-SUVs und für BMW somit extrem wichtig: Nachdem 2013 der i3 vorne ins E-Zeitalter fuhr, blieb seither ein Konter etwa gegen Audi E-Tron, Jaguar I-Pace, Mercedes EQC oder Tesla Model X aus. Nach dem X3 als Stromer iX3 folgt nun in einem Jahr endlich der iX als erster rein als Stromer entwickelter SUV der Bayern.

E-Hoffnung im X5-Format

Ab Ende 2021 soll der Hoffnungsträger alles bedienen, was die Marke ausmacht (und heisst wohl deshalb iX statt wie erst erwartet iX5) – nur halt elektrisch. Das Chassis bleibt der vom i3 und dem Plug-in-Hybrid i8 bekannten Karbon-Strategie treu. Die Karosserie besteht aus Karbon, vorne und ums Batteriepaket gibts Alu-Rahmen. Trotzdem wiegt der iX 2,5 Tonnen. «Der BMW iX ist lang wie ein X5, flach wie ein X6 und hat Raddimensionen eines X7», erläutert BMW-Entwicklungschef Frank Weber (54). Also ist der iX gut 4,90 Meter lang.

Extrem reduziert ist das Innendesign. Die «schwebende» Mittelkonsole mit Holz bietet Startknopf, Gangwahl-Schalter sowie bekannte Drück- und Drehelemente. «Mit der Technologie setzen wir Massstäbe», sagt Frank Weber: «Der BMW iX hat mehr Rechenleistung, leistungsfähigere Sensorik, ist 5G-fähig, wird neue und verbesserte automatisierte Fahr- und Parkfunktionen erhalten und nutzt die leistungsstarke fünfte Generation unseres elektrischen Antriebs», sagt Weber.

500 PS für 600 Kilometer

Mit Leistungsdaten hält sich BMW noch zurück. Der iX wird ein Allradler mit mindestens 500 PS (370 kW). In unter fünf Sekunden soll es auf Tempo 100 gehen (Spitze deutlich über 200 km/h). Power statt Reichweite? Bei E-Motoren stimmt das nicht, und der iX belegt es: Die über 100 kWh grosse Batterie soll über 600 Kilometer packen (WLTP-Verbrauch ca. 21 kWh/100 km). Mit bis zu 200 kW Ladepower sollen je zehn Minuten 120 Kilometer Reichweite drin sein.

Mit 11-kW-Wallbox geht Vollladen über elf Stunden. Die angekündigte Level-3-Automatisierung (wie sie Mitte 2021 die Mercedes S-Klasse bieten will) sei zwar technisch an Bord, ist jedoch zumindest anfangs nicht aktiv. Offen ist der Preis. Zu rechnen ist für den X5-grossen iX wohl mit rund 100'000 Franken.

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