Pünktlich zum 35. Geburtstag des BMW M3 startet nächstes Jahr die sechste Auflage des Sportmodells. Dabei hält der Münchner Autobauer an zwei Traditionen fest: Handschaltung und Reihensechszylinder sind wieder gesetzt.
Optisch ändert sich aber einiges: Die Front des neuen M3 orientiert sich nicht an der neuen 3er Limousine, sondern am 4er Coupé und dessen umstrittener XXL-Niere. Vorteil: die neuen M3 und M4 sehen definitiv nicht aus wie ihre Vorgänger. Die markante Niere unterstreicht dazu den sportlichen Anspruch von M3 und M4: BMW zeigt der Konkurrenz sozusagen die Zähne.
So viel Power hat der M3
Und Biss haben die Sport-Limousine und das Sport-Coupé. Hinter der Riesenniere arbeitet der feine Dreiliter-Reihensechszylinder mit zwei Turbos, den BMW mit X3 M und X4 M eingeführt hat. Er befeuert das 4,79 Meter lange Mittelklasse-Sportduo mit 480 PS (353 kW) und 550 Nm maximales Drehmoment. In der Competition-Version werden es gar 510 PS (375 kW) und 650 Nm.
Damit sprinten beide Versionen in 4,2 Sekunden auf Tempo 100. Als Competition sind sie noch 0,3 Sekunden schneller und schaffen den Prestigesprint gar in 3,9 Sekunden. Bei der Höchstgeschwindigkeit hält BMW an der gemeinsam mit Audi und Mercedes selbstauferlegten Beschränkung von 250 km/h fest. Mit dem aufpreispflichtigen M Drivers Package lässt sie sich auf 290 km/h erhöhen. Mit dem Sechszylinder wären aber wohl auch Tempi jenseits der 300 km/h möglich. Der Werksverbrauch ist aktuell noch nicht bekannt.
Purer Fahrspass mit Handschaltung und Heckantrieb
Während die Competition-Versionen serienmässig mit 8-Gang-Automatik geliefert werden, kommt in den Basis-Versionen eine 6-Gang-Handschaltung zum Einsatz. Zu Beginn gibts M3 und M4 nur mit Heckantrieb. Erst später folgen auch Allrad-Versionen, die in der Schweiz schon traditionell gefragt sein werden. Wobei auch der 4x4 in der Basiseinstellung wie im M5 eher hecklastig abgestimmt ist. Zusätzliche Karosserie-Verstrebungen erhöhen die Torsionssteifigkeit gegenüber den Vorgängern. Damit die Antriebskraft auch beim Hinterradantrieb beim Einlenken auf den Asphalt kommt, haben die Techniker die Achsgeometrie der Vorderachse angepasst, um den Grip zu verbessern.
Das Innenleben des M3
Bei den Fahrprogrammen profitieren M3 und M4 von im M8 Competition neu eingeführter Technik. Sprich: Auch in der Mittelklasse kann der Fahrer jetzt über zwei rote M-Tasten am Lenkrad direkt zwei individuell vorprogrammierte Sportmodi auswählen und sein Fahrzeug schärfer abstimmen.
Ansonsten wartet im Innenraum das aktuelle BMW-Cockpit mit digitalen Instrumenten, 10,25 Zoll grossem Touchscreen fürs Multimediasystem und breiter Mittelkonsole. Alles selbstverständlich im sportlichen Look mit Aluminium, Karbon und Leder. Dazu gibts auch bessere Vernetzung und moderne Assistenten, die M3 und M4 im Alltagsverkehr angenehmer machen.
Warten bis im Frühling
Damit scheint die sechste Generation von BMWs Mittelklasse-Sportler gut gerüstet, um an den Erfolg der Vorgänger anzuknüpfen – und das war immerhin die bestverkaufte M3/M4-Generation aller Zeiten. Die Technik stimmt, jetzt stellt sich nur die Frage, wie das Design ankommt. Dies zeigt sich ab April 2021, wenn das Sportduo voraussichtlich in die Schweiz kommt. Die Preise starten für die BMW M3 Limousine bei 113'700 Franken, während das M4 Coupé mindestens 115'100 Franken kostet. Die Competition-Versionen kosten je 4300 Franken Aufpreis.