Gleiches Auto, neu verpackt: Den ersten Stromer namens E-Tron lancierte Audi noch als klassisches SUV. Jetzt folgt ab Mai der E-Tron Sportback – als SUV-Coupé mit vier Türen. Brauchts das? Ja, denn der Jüngere ist unserer Meinung nach ins attraktivere Blechkleid verpackt. Selbst die flach abfallende Dachlinie ist kein Gegenargument: Die Kopffreiheit im Fond passt; in der zweiten Reihe kann man gemütlich reisen. Auch der Kofferraum mit 615 bis 1665 Liter enttäuscht nicht, nur ist die Ladekante hoch.
Sonst unterscheidet sich der E-Tron Sportback technisch nicht gross vom etwas älteren Bruder: Elektromobilität ist teuer genug, da rechnen sich technische Änderungen für eine Karosserievariante kaum. Eine Neuerung gibts aber: das digitale Matrix-Licht. Jetzt übernimmt – ähnlich wie in Beamern – ein winziger Computerchip mit rund einer Million Mikrospiegeln und breitet vor dem Fahrzeug einen Lichtteppich aus. Auf dem lässt sich auch die Breite des Fahrzeugs mit zwei Pfeilen einblenden, was zum Beispiel nachts in Autobahn-Baustellen hilft.
Straff, aber reisetauglich
Kurzer Zug am Fahrstufen-Hebel, und der 4,90 Meter lange Stromer setzt sich in Bewegung. Das Reichweiten-Display nennt 322 Kilometer: Resultat der bisherigen Fahrweise und von Temperaturen von nur fünf Grad Celsius. Trotz Luftfederung wirkt der 2,4-Tönner straff, was der Langstreckentauglichkeit kaum Abbruch tut. An die digitalen Aussenspiegel kann man sich gewöhnen, auch wenn man erst immer den Kopf zu hoch hebt und hinguckt, wo sonst die Aussenspiegel wären. Doch die Monitore stecken eben vorne in den Türverkleidungen.
Die beiden E-Motoren mit bis zu 408 PS kommen mit dem Gewicht problemlos zurecht. Überholvorgänge gehen geschmeidig von der Hand. In Kurven hilft der blitzschnelle Allradantrieb, wuchtet den E-Tron Sportback um die Ecke und lässt ambitionierte Fahrweise zu. Allerdings spürt man, wie das Gewicht des E-Mobils Richtung Kurvenrand drängt. Wer mit den Paddeln am Lenkrad die Rekuperation regelt, kommt sogar ohne Verschleiss der mechanischen Bremse voran.
80 Prozent in einer Stunde
Bei Reichweite und Verbrauch haben Wetter und Gasfuss grossen Einfluss. Am Ende haben wir 157 Kilometer zurückgelegt und Reststrom für 102 Kilometer. Tiefe Temperaturen sind nicht ideal, das kann auch das beste Wämemanagement der 95 Kilowattstunden grossen Batterie nicht ändern. Klimaanlage um zwei Grad runter, brachte übrigens sieben Kilometer, aber das ist ja wohl keine Option. An einer 150-kW-Schnellladesäule sind die Akkus nach etwa einer Stunde wieder zu 80 Prozent gefüllt.
Assistenzsysteme gibts zahlreiche, wie im normalen E-Tron, und sie sind natürlich nicht umsonst. An den Start rollt der Audi E-Tron Sportback im Mai. Als Topmodell 55 Quattro kommt er ab 93'300 Franken; die Basis mit 95 PS weniger kostet ab 80'500 Franken – macht 2200 Franken Aufpreis zum normalen E-Tron für ein Quäntchen Schönheit.
Antrieb: 2 E-Motoren, 300 kW (408 PS), 664 Nm ab 1/min, 1-Gang-Automat, Allradantrieb, Batterie 95 kWh.
Fahrleistungen: 0–100 km/h 5,7 s, Spitze 200 km/h (abgeregelt).
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,90/1,94/1,62 m, Gewicht 2445 kg, Laderaum 615–1665 Liter.
Umwelt: Verbrauch WLTP 26,0 kWh/100 km (Benzinäquivalent 2,9 l/100 km), 0 g/km CO2, Energie A, bis zu 446 km Reichweite (Werk).
Preise: Audi E-Tron Sportback 55 Quattro ab 93'300, Basismodell (Audi E-Tron 50 Quattro, 313 PS) ab 80'500 Franken.
Antrieb: 2 E-Motoren, 300 kW (408 PS), 664 Nm ab 1/min, 1-Gang-Automat, Allradantrieb, Batterie 95 kWh.
Fahrleistungen: 0–100 km/h 5,7 s, Spitze 200 km/h (abgeregelt).
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,90/1,94/1,62 m, Gewicht 2445 kg, Laderaum 615–1665 Liter.
Umwelt: Verbrauch WLTP 26,0 kWh/100 km (Benzinäquivalent 2,9 l/100 km), 0 g/km CO2, Energie A, bis zu 446 km Reichweite (Werk).
Preise: Audi E-Tron Sportback 55 Quattro ab 93'300, Basismodell (Audi E-Tron 50 Quattro, 313 PS) ab 80'500 Franken.