Nikotinpflaster gegen das Laster
Vergleichen Sie unbedingt die Preise!

Endlich nicht mehr rauchen: Nikotinersatz-Produkte können helfen. Doch in der Schweiz bezahlt man dafür deutlich überhöhte Preise. Ein Blick ins Ausland lohnt sich.
Publiziert: 19.07.2016 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:25 Uhr
Die letzte Zigarette: Nun kommen die Entzugserscheinungen.
Foto: Thinkstock
Helen Weiss

Sofortiger kalter Entzug? Oder lieber sanft per Pflaster oder Kaugummi? Den wenigsten Raucherinnen und Rauchern gelingt es auf Anhieb, mit dem Qualmen aufzuhören. Wie hört man mit dem Rauchen auf?Nikotinhaltige Ersatzprodukte wie Kaugummi, Pflaster oder Inhalationsspray lindern die Entzugserscheinungen. Doch ihr Kauf schlägt kräftig zu Buche – vor allem, wenn man sie in der Schweiz kauft.

Nikotinersatz:  Preis in den Online-Apotheken 

Sparfüchse beziehen Nikotinersatz deshalb bei Versandapotheken im Ausland und sparen damit einen grossen Batzen – pro Monat oft mehr als hundert Franken. Ein Preisvergleich von SonntagsBlick Magazin zeigt: Je nach Anbieter sind dieselben Produkte in Deutschland oder Frankreich bis zu viermal günstiger. Die etwas höheren Lieferkosten von Online-Apotheken im Ausland fallen dabei kaum ins Gewicht. Sie sind meistens nur minimal teurer als der Inlandversand.

Im Ausland bis zu viermal günstiger: Kaugummis und Inhaler zur Raucherentwöhnung.

Doch auch hier lohnt sich ein Vergleich. Während etwa die deutsche Online-Apotheke apotal.de über zwanzig Franken für die Lieferung verlangt, kostet die Zustellung bei pharmaxia.de nur zwei Franken mehr als bei der Schweizer Konkurrenz.

Kosten Nikotinersatz-Produkte in der Schweiz mehr?

Wie kommt diese massive Preisdifferenz zustande? Im Gegensatz zu rezeptpflichtigen Medikamenten unterstehen Nikotinersatz-Produkte in der Schweiz keiner Preisregelung durch den Bund, es herrscht freier Markt. Allerdings kontrollieren einige wenige (ausländische) Pharmaunternehmen das Geschehen. Sie machen hierzulande einen erhöhten Aufwand geltend. «Die Preisunterschiede sind vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Marktgrösse sowie des Preisund Kostenniveaus der jeweiligen Länder zu verstehen», sagt Marion Menken, Pressesprecherin bei GlaxoSmithKline Consumer Healthcare (GSK).

Das Unternehmen mit Hauptsitz in London, an dem Novartis zu 36,5 Prozent beteiligt ist, produziert und vertreibt Nicotinell-Produkte. Die Kosten für Herstellung, Fertigverpackung, Qualitätskontrolle, Vermarktung, Logistik und behördliche Zulassungen würden sich in jedem Land anders auf die Preise auswirken, sagt Menken.

Anpassungen für die Schweiz

Ähnlich tönt es bei Johnson & Johnson Consumer Health Care Switzerland, der Schweizer Tochter des gleichnamigen globalen Konzerns. Alle Nicorette-Produkte hätten die Anforderungen der Schweizer Arzneimittelverordnung zu erfüllen – unabhängig von den Anforderungen der EU. Deshalb müsse man die Produkte – in kleineren Mengen – spezifisch auf den Schweizer Markt hin anpassen. Zusammen mit den Kosten in der Schweiz führe das zu höheren Preisen.

Dies bestätigt Preisüberwacher Stefan Meierhans: «Die umfassenden Packungsvorschriften, das Zulassungsverfahren durch Swissmedic sowie die höheren Werbe- und Beratungskosten sind Gründe für den grossen Preisunterschied.» Dazu kämen die höheren Logistik- und Stückkosten für die kleineren Schweizer Serien.

Allein damit lässt sich der grosse Preisunterschied jedoch noch nicht erklären. GSK-Sprecherin Marion Menken sagt, dass GSK Consumer Healthcare nur die Fabrikabgabepreise für seine Produkte bestimme. «Die Endkonsumentenpreise setzen Apotheken und Drogerien auf Basis ihrer lokalen Kostenstrukturen fest.» Auch Johnson & Johnson-Sprecherin Stella Volkenand gibt den Ball weiter: «Der tatsächliche Verkaufspreis für die Konsumenten liegt in der Verantwortung des Händlers.» Bei Nikotinersatzprodukten begrüsst Preisüberwacher Stefan Meierhans deshalb den Preisdruck durch Parallelimporte: «Wir haben Verständnis dafür, wenn Konsumenten die Produkte im Ausland beziehen.»

Doch Vorsicht: Auslandsbestellungen bei Online-Apotheken bergen Gefahren, wie Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) sagt. «Medikamente können qualitativ ungenügend, falsch beschriftet oder gefälscht sein.» Es gelte, Internet-Anbieter eingehend zu prüfen, bevor man bestellt. Stalder: «Das Betrugspotenzial ist vor allem bei Lifestyle-Produkten riesig.»

Massive Preisdifferenzen: Preisvergleich von Online-Apotheken

Schweiz

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2 mg, 105 Stück
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10 mg, 42 Stück
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14 mg, 21/28 Stück
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Stückpreis: Fr. 5.90
Fr. 140.85 (21 Stück)*
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Nicorette Depotpflaster
15 mg, 14 Stück
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Nicotinell Lutschtablette
2 mg, 96 Stück
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* Schweizer Höchstpreis

Deutschland

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Nicorette Kaugummi
2 mg, 105 Stück
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Nicorette Inhaler
10 mg, 42 Stück
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Nicotinell Depotpflaster
14 mg, 21/28 Stück
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Nicorette Depotpflaster
15 mg, 14 Stück
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Nicotinell Lutschtablette
2 mg, 96 Stück
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Nicorette Kaugummi
2 mg, 105 Stück
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10 mg, 42 Stück
Fr. 38.70**
Nicotinell Depotpflaster
14 mg, 21/28 Stück
Fr. 44.25 (28 Stück)**
Stückpreis: Fr. 1.50
Nicorette Depotpflaster
15 mg, 14 Stück
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Nicotinell Lutschtablette
2 mg, 96 Stück
Fr. 16.50**

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Wie helfen Nikotinpflaster bei der Rauchentwöhnung?

Das Nikotinpflaster kann bei der Raucherentwöhnung helfen. Starke Raucher entwickeln eine Abhängigkeit von Nikotin, das ein starkes Nervengift enthält. Die Nikotinersatztherapie hilft, den Rauchentzug zu erleichtern. Im Pflaster ist Nikotin enthalten, es wird über die Haut aufgenommen und gelangt so ins Blut. Dadurch wird das verlangen nach Nikotin gelindert. Die Nikotinpflaster unterscheiden sich in der Dauer der Anwendung: Es gibt 16-Stunden- und 24-Stunden- Pflaster, je nachdem wie stark die Abhängigkeit ist.

Das Nikotinpflaster kann bei der Raucherentwöhnung helfen. Starke Raucher entwickeln eine Abhängigkeit von Nikotin, das ein starkes Nervengift enthält. Die Nikotinersatztherapie hilft, den Rauchentzug zu erleichtern. Im Pflaster ist Nikotin enthalten, es wird über die Haut aufgenommen und gelangt so ins Blut. Dadurch wird das verlangen nach Nikotin gelindert. Die Nikotinpflaster unterscheiden sich in der Dauer der Anwendung: Es gibt 16-Stunden- und 24-Stunden- Pflaster, je nachdem wie stark die Abhängigkeit ist.

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