«Schatz, ich will nur noch schnell nach Ohrringen schauen!», spricht Frau und verschwindet im Einkaufstempel. «Ich warte hier», ergibt sich Mann und stellt sich beim Eingang auf die Seite. Und wartet und wartet ...
Höchstens nervtötend, aber eigentlich kein Problem. Es sei denn, der Mann hat ein Implantat, das dem Herzen den Takt vorgibt. Amerikanische Forscher haben nämlich festgestellt, dass die klassischen Anti-Diebstahl-Schranken in Supermärkten und anderen Läden Herzschrittmacher stören können – wenn man sich länger in der Nähe aufhält. Deshalb raten sie Patienten, nicht neben den besagten Systemen zu verweilen und sich auch nicht dort anzulehnen.
Aufklärung gefordert
Sie fordern ausserdem, dass Ärzte ihre Patienten entsprechend aufklären. Viele seien nie vor den Gefahren gewarnt worden, sagt Studienleiter Robert Stevenson vom Greatbatch Medical, einem Herzschrittmacher-Hersteller aus Kalifornien.
Die Wissenschaftler monieren ausserdem, dass viele Diebstahl-Alarmsysteme inzwischen unsichtbar angebracht sind, zum Beispiel hinter Werbungen versteckt oder in den Wänden. Das macht es Herzschrittmacher-Trägern unmöglich, die Gefahr zu erkennen.
Vorgestellt wurde die Studie bei einer europäischen Kardiologen-Konferenz in Nizza (F). (gsc)