Die weltgrösste Volkswirtschaft, die USA, steuert mit hohem Tempo in eine schmerzhafte Rezession. Die Corona-Pandemie trifft wichtige Stützen der US-Wirtschaft mit voller Wucht. Angesichts neuer Konjunkturdaten vom Mittwoch warnten Experten vor einem «beispiellosen Absturz». Betroffen sind vor allem Industrieproduktion, Detailhandel und der Finanzsektor. Insgesamt haben seit dem Ausruf des «nationalen Notstands» durch Präsident Donald Trump (73) vor vier Wochen 22 Millionen Amerikaner um Unterstützung gebeten. Das ist der grösste Verlust an Arbeitsplätzen in den USA seit der Grossen Depression im Jahr 1929 (BLICK berichtete).
Donald Trump spricht schon seit einiger Zeit von der Wiedereröffnung des Landes. Es ist kein Geheimnis, dass der US-Präsident lieber heute als morgen die Ausgangssperren in den jeweiligen Bundesstaaten wieder lockern würde. Anfang Woche drohte er demokratischen Gouverneuren, dass sie sich besser an seine Lockerungsmassnahmen halten sollten. Ansonsten werde er sie überstimmen. Trump sprach in diesem Zusammenhang von «totaler Macht», die er als Präsident besitze. Eine Aussage, die von der US-Verfassung nicht unterstützt wird.
Nach viel Kritik von Demokraten und auch Republikanern vollzog Trump am Donnerstag eine Kehrtwende. Er versprach: «Die Entscheidung liegt bei den Bundesstaaten.» Trump betonte, den Gouverneuren der Bundesstaaten bleibe es überlassen, die Richtlinien umzusetzen. Sollten sie beschliessen, dass schärfere Schutzmassnahmen weiter notwendig seien, «werden wir ihnen das erlauben».
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Donald Trumps Drei-Phasen-Plan
Trump stellte die neuen Richtlinien am Donnerstagmorgen erst brav den Gouverneuren der Bundesstaaten vor. Am Abend veröffentlichte er den Drei-Phasen-Plan zur Wiederöffnung Amerikas für die Öffentlichkeit.
Die Bundesregierung führt Kriterien auf, die zu erfüllen sind, bevor man eine nächste Phase einleiten kann. Einen genauen Zeitplan beinhalten die Richtlinien nicht. Eines der zentralen Kriterien sind die nachgewiesenen Corona-Infektionen. Nimmt diese Zahl über einen 14-tägigen Zeitraum ab, kann man einen Schritt weiter gehen.
In der ersten Phase werden die bisherigen Richtlinien, die zum Monatsende auslaufen, nur leicht gelockert. Ansammlungen von mehr als zehn Menschen sollen weiterhin vermieden werden. Wer von zu Hause arbeiten kann, soll dies weiter tun. Wo das möglich ist, sollen Arbeitnehmer stufenweise an ihre Arbeitsstellen zurückkehren. Schulen, die derzeit geschlossen sind, sollen geschlossen bleiben. Restaurants, Kinos und Gotteshäuser können öffnen, wenn ein Sicherheitsabstand zwischen Besuchern gewährleistet werden kann.
In der zweiten Phase sollen Arbeitnehmer weiterhin zur Arbeit von zu Hause aus ermutigt werden. In Unternehmen sollen Gemeinschaftsbereiche, wo Menschen zusammenkommen, geschlossen bleiben. Besuche in Altersheimen und Spitälern sollen weiter untersagt bleiben. Reisen, die nicht essenziell sind, sollen aber wieder möglich sein. Schulen sollen wieder öffnen.
In der dritten Phase sollen Arbeitnehmer wieder ohne Einschränkungen an ihre Arbeitsstellen zurückkehren, dann sollen auch wieder Besuche in Altersheimen und Krankenhäusern erlaubt werden. Gefährdete Bevölkerungsgruppen sollen aber weiterhin Abstand zu anderen Menschen einhalten. Personen, die nicht zu diesen Gruppen gehören, sollen erwägen, so wenig Zeit wie möglich in Menschenmengen zu verbringen.
Analysen zur US-Corona-Krise
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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