Donald Trumps (73) Nerven liegen blank! Beim täglichen «Corona-Update» im Weissen Haus hat der US-Präsident am Montagabend an der Seite seines Vize Mike Pence (60) und den Experten die Fassung verloren. Immer wieder beleidigte er die Journalisten im Saal und verwarf die Hände. Schliesslich beendete er die Pressekonferenz abrupt.
Die Vereinigten Staaten befinden sich in einer tiefen Krise: Am Montagabend (Ortszeit) beklagten die USA über 10'000 Corona-Tote, mehr als 365'000 Amerikaner wurden bereits infiziert. Das Land ist seit knapp zwei Wochen das Corona-Epizentrum der Welt – keine andere Nation beklagt so viele Corona-Fälle.
Der oberste Gesundheitsbeamte in den USA, Jerome Adams (45), stimmte die Amerikaner auf die von den Experten lange befürchtete Katastrophe ein: «Dies wird die härteste und traurigste Woche im Leben der meisten Amerikaner sein», sagte Adams in einem Gespräch mit dem Sender Fox News. «Dies wird unser Pearl-Harbor-Moment sein, unser 9/11-Moment – nur wird es nicht begrenzt auf einzelne Orte, sondern im ganzen Land passieren.»
Trump sauer wegen Corona-Bericht seiner Regierung
Bevor die Woche so richtig losging, musste Trump den ersten Tiefschlag hinnehmen: Der Generalinspekteur des Gesundheits- und Sozialministeriums (HHS) veröffentlichte am Montagmorgen einen neuen Bericht, der das Versäumnis der Trump-Regierung im Detail aufzeigt. Es geht um Krankenhäuser, die nicht mit den erforderlichen Test- und Ausrüstungsressourcen versorgt wurden. Tatsächlich haben die USA lange Zeit nur über sehr wenige Corona-Tests verfügt. Seit gut zwei Wochen wird nun breiter getestet.
Klar, dass Donald Trump im täglichen «Corona-Update» auf den Bericht angesprochen wurde. Der Präsident hatte aber augenscheinlich so gar keine Lust, darauf zu antworten. Auf die erste Frage sagte er noch: «Es ist einfach falsch. Habe ich das Wort ‹Generalinspektor› gehört?», sagte Trump. «Könnte es sein, dass es hier mal wieder um politische Spielereien geht?»
Trump zu Reporter: «Sie werden es nie schaffen!»
Später, als eine Reporterin von Trumps Lieblingssender Fox News wegen des Berichts nachhakte, reagierte der Präsident ein erstes Mal genervt: «Sie sollten ‹Glückwunsch, tolle Arbeit› sagen, anstatt so schrecklich zu sein, wie Sie eine Frage stellen.»
Dann ging es so richtig los: Weil der renommierte ABC-Reporter Jon Karl in seiner Frage Trump nicht explizit darauf hinwies, dass der zuständige Generalinspekteur bereits unter der Regierung Barack Obamas tätig war, verlor der Präsident die Fassung: «Das ist ein klassisches Beispiel von Fake News.» Und weiter: «Sie sind ein drittklassiger Reporter. Was Sie gerade gesagt haben, ist eine Schande. Sie werden es nie schaffen!»
Die Journalisten liessen nicht locker. Irgendwann hatte Trump genug, schritt mit einem lauten «Danke an alle!» von dannen.
«Fette, orangefarbene, zugedröhnte Medienhure»
Die Reaktionen auf die irre Pressekonferenz überschlugen sich im Netz. Trump musste harsche Kritik von allen Seiten einstecken: «Wieder einmal greift Trump einen Journalisten an und der Rest der Reporter unternimmt nichts dagegen. Sie müssen zueinander halten. Warum steht ihr nicht alle auf und geht verdammt noch mal raus und lasst diese fette, orangefarbene, zugedröhnte Medienhure ohne Journalisten zum Bellen zurück», echauffierte sich US-Autor Don Winslow. (nim)