Donald Trump (73) gibt in der Corona-Krise den Hoffnungsträger. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bis zum Ende des Jahres einen Impfstoff haben werden», sagte er am Sonntagabend bei einer Veranstaltung des Senders Fox News in Washington. Was Experten für unwahrscheinlich halten, ist Balsam für die Seele der Wirtschaft – und eine neue Runde im Zoff mit China.
Warum macht Donald Trump nun Druck?
Der US-Präsident will vor China einen Impfstoff haben. Vor allem aber ist Trump schon voll im Wahlkampfmodus. Um von seinem eigenen Versagen in der Krise abzulenken, feuert er umso schärfer gegen Peking. Gelder für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) strich Trump bereits wegen deren angeblicher «Chinafreundlichkeit».
Was wirft Trump China vor?
Das Coronavirus soll seiner Darstellung nach aus einem Labor in Wuhan «entwichen» sein. China soll dann den Ausbruch vertuscht haben: «Ich denke, dass sie einen furchtbaren Fehler gemacht haben und ihn nicht zugeben wollten.» Um sich dann selbst einen Startvorteil zu verschaffen, soll China international im grossen Stil medizinischen Bedarf aufgekauft und die Gefahr gleichzeitig heruntergespielt haben. Dies legt ein vierseitiger Geheimreport des US-Ministeriums für Innere Sicherheit nahe.
Stimmt es, dass das Virus aus einem Labor stammt?
Mehrfach betonten sowohl Trump als auch sein Aussenminister Mike Pompeo (56), sie hätten «signifikante» Beweise dafür. Ein 15-seitiges Dossier der «Five Eyes» genannten Geheimdienstallianz der USA, Grossbritanniens, Australiens, Kanadas und Neuseelands erwähnt «Differenzen» über diese Behauptung. US-Geheimdienste haben in der vergangenen Woche bestätigt, dass das Virus natürlichen Ursprungs ist. In dem Papier wird auf gefährliche Forschungsarbeiten in dem Labor mit Viren von Fledermäusen verwiesen, dabei wirkten allerdings auch amerikanische und australische Wissenschaftler mit. Die WHO teilte am Montag mit, sie halte die Labor-Theorie für «spekulativ».
Hat China die Gefahr heruntergespielt?
Erst am 25. Januar sprach Chinas Präsident Xi Jinping (66) von einer «raschen Ausbreitung» und «schwerwiegenden Situation». Da war das Epizentrum Wuhan bereits zwei Tage abgeriegelt. Allerdings teilte China die Virussequenz bereits am 12. Januar öffentlich.
Wie kontert China selbst die Vorwürfe?
Chinesische Staatsmedien haben Vorwürfe der US-Regierung über eine Vertuschung in der Corona-Krise und den Ursprung des Virus als «grundlose Beschuldigungen» zurückgewiesen. Es sei eine Strategie, von der eigenen «Unfähigkeit» im Kampf gegen die Pandemie abzulenken. Wenn die USA Beweise hätten, sollten sie diese zur Überprüfung Forschungsinstituten und Wissenschaftlern geben.
Wann wusste Trump von der Gefahr?
Nach Berichten der «Washington Post» sollen ihn US-Geheimdienste seit Anfang Januar mehrfach schriftlich über das Virus informiert haben. Es ist bekannt, dass der US-Präsident die Briefings häufig ignoriert. Am 18. Januar informierte US-Gesundheitsminister Alex Azar (52) den Präsidenten offenbar via Telefon über die mögliche Gefahr durch das Virus. Trump dementiert all diese Berichte – er will erst am 23. Januar von der Bedrohung erfahren haben.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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