Bürgermeisterin von Las Vegas schockt die USA
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Corona sei nicht ihr Job:Bürgermeisterin von Las Vegas schockt die USA

«Sie soll sofort zurücktreten!»
Bürgermeisterin von Las Vegas schockt die USA

Erst brüskiert Carolyn Goodman mit einem kuriosen Plan im Live-TV. Später legte die Bürgermeisterin (81) von Las Vegas in einem CNN-Interview nach. Jetzt wird sie zum Rücktritt aufgefordert.
Publiziert: 23.04.2020 um 09:11 Uhr
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Aktualisiert: 23.04.2020 um 13:48 Uhr
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Die Bürgermeisterin von Las Vegas, Carolyn Goodman, im Gespräch mit CNN-Moderator Anderson Cooper.
Foto: Screenshot
Nicola Imfeld aus San Diego (USA)

Las Vegas – das Mekka von Casinos und Glücksspielen. Die US-Stadt in der Wüste von Nevada leidet wirtschaftlich enorm unter der Corona-Pandemie. Seit dem Lockdown Ende März läuft auf dem berühmt-berüchtigten Las-Vegas-Strip nichts mehr: Casinos, Clubs, Bars und Restaurants mussten dichtmachen. Die Touristen bleiben fern.

Jetzt aber will die Bürgermeisterin von Las Vegas ihrer Stadt neues Leben einhauchen – und zwar so schnell wie möglich! Die ehemalige Demokratin und mittlerweile unabhängige Carolyn Goodman (81) präsentierte am Dienstagabend im Live-TV einen kuriosen Plan: «Wir gehen einfach davon aus, dass jeder ein Infizierter ist. Wir öffnen aber trotzdem die Geschäfte und lassen den freien Markt spielen», sagte sie. Wenn sich tatsächlich herausstelle, dass Leute krank seien, werden die Geschäfte mit Covid-19-Patienten geschlossen.

Oder anders ausgedrückt: Der Starke überlebt, der Schwache stirbt.

Bürgermeisterin kann gar nicht über Casinos entscheiden

Dumm nur, dass Goodman als Bürgermeisterin von Las Vegas gar nicht über den Strip entscheiden kann. Ein Hotel-Besitzer meldete sich in einer wütenden Videobotschaft zu Wort: «Sie ist die Bürgermeisterin der Innenstadt. Sie hat nichts mit dem Strip zu tun. Wir haben es satt, das zu hören!»

Doch bereits am Mittwoch erschien Goodman wieder im Fernsehen, diesmal in einem Interview mit CNN-Moderator Anderson Cooper. Und forderte wiederholt die Wiedereröffnung der Geschäfte von Las Vegas. Kurios: Goodman weigerte sich gleichzeitig, dafür Social-Distancing-Richtlinien festzulegen. «Ich bin kein Privateigentümer. Das ist der Wettbewerb in diesem Land. Das freie Unternehmertum muss in der Lage sein sicherzustellen, dass das, was Sie den Menschen anbieten, den Bedürfnissen der Öffentlichkeit entspricht.»

«Sie ist eine Schande für meine Heimatstadt»

Der sichtlich geschockte Moderator Anderson Cooper (52) hakte nach und fragte, ob das nicht ihr Job als Bürgermeisterin sei. Goodman winkte ab: «Wenn ein Restaurant oder eine kleine Boutique öffnet, sollten sie es besser selber herausfinden. Das ist ihr Job. Das ist nicht die Aufgabe des Bürgermeisters.»

Die Reaktionen auf die Aussagen Goodmans liessen nicht lange auf sich warten. Im Netz wird sie mehrheitlich ausgelacht, andere fordern ihren Rücktritt. Der bekannte Talk-Host Jimmy Kimmel (52), der aus Las Vegas kommt, schrieb auf Twitter: «Carolyn Goodman sollte zurücktreten, bevor das Mittagessen heute eintrifft. Sie ist eine Schande für meine Heimatstadt.»

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