Adolf Ogi (82) erinnert sich genau daran, wann er und der Blick zum ersten Mal aufeinander aufmerksam wurden. Am 1. Oktober 1964, nach den für die Schweiz erfolglosen Winterspielen in Innsbruck (A), nahm er seine Arbeit beim Schweizer Skiverband auf. Sein Auftrag: die Schweiz zu Medaillen führen. «Seit diesem Tag vor 60 Jahren bin ich täglich dem Blick begegnet und er mir», sagt Ogi.
Als Skifunktionär erfüllte der Berner Oberländer seinen Auftrag. «Ogis Leute siegen heute» lautete der berühmte Slogan an den Olympischen Winterspielen im japanischen Sapporo 1972.
Sein erfolgreiches Wirken als Skichef legte den Grundstein für die Politkarriere des späteren SVP-Bundesrats. «Adolf Ogi muss in den Nationalrat!», schrieb der damalige Blick-Sportchef Peter A. Frei 1979 in einem Kommentar.
Der Blick-Support war für Ogi damals allerdings eher hinderlich als hilfreich. An einer Versammlung der SVP Emmental wurde über das «Schiissblatt» geschimpft, das Werbung für Ogi machte. «Mir lief es kalt den Rücken runter», erzählt Ogi. Gewählt wurde der Politneuling trotzdem – es war der Beginn eines steilen Aufstiegs, der 1987 in der Wahl zum Bundesrat mündete.
Der Blick habe später sicher einen positiven Einfluss auf seine Karriere gehabt, sagt Ogi rückblickend. «Ich bin für den Blick interessant gewesen: ein Bergler, kein Akademiker, ein Mann des Volkes.» Und da war noch etwas anderes, glaubt er: «Weil ich einen kurzen Namen habe, konnte man mich leichter für eine Headline brauchen.»
Vor 65 Jahren sorgte eine Zeitung für Bewegung in der Schweizer Medienlandschaft, ja bewegte die Schweiz. Blick hat damit bis heute nicht aufgehört – weil er selbst immer in Bewegung bleibt.
Dieser Artikel und 64 weitere sind Teil der Jubiläums-Beilage. Ein Geschenk an unsere Leser: Sie steckt am Samstag (19. Oktober) in jedem Blick und am Sonntag (20. Oktober) im SonntagsBlick – und hier gibt es die Beilage als PDF zum Download.
Vor 65 Jahren sorgte eine Zeitung für Bewegung in der Schweizer Medienlandschaft, ja bewegte die Schweiz. Blick hat damit bis heute nicht aufgehört – weil er selbst immer in Bewegung bleibt.
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Trotzdem sorgten die Blick-Schlagzeilen familienintern zumindest zu Beginn für Aufregung. «Wenn meine damals zwölfjährige Tochter Caroline in Bern am Kiosk einen Aushang sah mit meinem Namen, stürmte sie in die nächste Telefonkabine. Sie rief Mami an, um zu fragen, was jetzt schon wieder mit Papi los sei.» Als ihr Vater nach 13 Jahren als Bundesrat zurücktrat, titelte der Blick: «Danke Dölf! Es war nie langweilig».