Dies berichtete die «Süddeutsche Zeitung» vom Wochenende. Das Blatt beruft sich auf den noch unveröffentlichten Jahresbericht der Stiftung Eurotransplant.
Die Zahl der Spender, denen tatsächlich Organe entnommen wurden, lag demnach bei 9,3 pro Million Einwohner und somit unter der kritischen Marke von 10, die international als Voraussetzung für ein ernstzunehmendes Organspendesystem gilt. In der Schweiz liegt die Spenderrate bei Verstorbenen laut Angaben des Innendepartements bei 17,4.
Die Zahl der transplantierten Organe von hirntoten Spendern fiel in Deutschland auf nur noch 2664, im Vorjahr waren es noch 2927 gewesen. Auch die Zahl der Lebendspenden sank von 659 im Jahr 2016 auf 620 im Jahr 2017.
Viele deutsche Kliniken profitieren von der höheren Spendenbereitschaft im Ausland
Mit dem neuen Niedrigststand gehört Deutschland laut «SZ» endgültig zu den europäischen Ländern mit dem geringsten Aufkommen an hirntoten Organspendern. Nur Griechenland, Rumänien, Bulgarien und Albanien haben noch weniger Spender. Belgien kommt dagegen ebenso wie Kroatien auf mehr als 30 pro Million Einwohner, Spanien ist der langjährige weltweite Spitzenreiter und meldete für 2017 sogar 46,9 Spender pro Million Einwohner.
Von der höheren Spendenbereitschaft im Ausland profitieren laut «Süddeutscher Zeitung» Patienten in Deutschland. Denn Herzen, Lebern und Nieren gelangten 2017 ebenso wie in den Vorjahren über den Eurotransplant-Verbund an deutsche Kliniken. Rund 200 zusätzliche Organe aus Belgien, den Niederlanden, Kroatien, Ungarn, Österreich und Slowenien erreichten Deutschland auf diese Weise.