Neue Studie zeigt
Nachtschichten erhöhen Krebsrisiko bei Frauen

Nachtarbeit erhöht einer Studie zufolge das Krebsrisiko von Frauen in Europa und Nordamerika. Frauen, die nachts arbeiten, haben demnach ein um 19 Prozent höheres Risiko an Brust-, Magen- oder Hautkrebs zu erkranken als tagsüber arbeitende Frauen.
Publiziert: 10.01.2018 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:10 Uhr
Die Studie zeigt, dass Bedarf für verbesserten Gesundheitsschutz von nachts arbeitenden Frauen besteht. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/STR

Laut der am Montag im US-Fachmagazin «Cancer Epidemiology, Biomarkers and Prevention» veröffentlichten Studie sind Frauen in Asien und Australien nicht von dem erhöhten Risiko betroffen. Dies habe die Forscher «überrascht", sagte einer der Autoren der Studie, der Onkologe Xuelei Ma von der Universität Sichuan im chinesischen Chengdu.

Eine mögliche Erklärung für den Unterschied sei, dass Frauen in Europa und Nordamerika ein «höheres Niveau an Sexualhormonen» haben könnten, die mit hormonell bedingten Krebsarten wie Brustkrebs im Zusammenhang stehen.

Die Studie untersuchte Frauen in Nordamerika, Europa, Asien und Australien und bezog auch 61 zuvor veröffentlichte Studien ein, sodass insgesamt Daten von 3,9 Millionen Frauen sowie fast 115'000 Krebsfälle ausgewertet wurden. Dabei gab es allerdings unterschiedliche Definitionen von Nachtschichten. Einige Studien bezogen bereits drei Nachtschichten pro Monat ein.

Bedarf für stärkeren Gesundheitsschutz

Regelmässige Nachtarbeit über Jahre hinweg erhöht der Studie zufolge das Krebsrisiko um 19 Prozent. Bei bestimmten Krebsarten sei das Risiko besonders hoch: Bei Hautkrebs liege es um 41 Prozent höher, bei Brustkrebs um 32 Prozent und bei Magenkrebs um 18 Prozent.

Am stärksten erhöht ist das Krebsrisiko bei nachts arbeitenden Krankenschwestern: Diese haben der Untersuchung zufolge ein um 58 Prozent erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Bei Magenkrebs liegt das Risiko 35 Prozent höher, bei Lungenkrebs 28 Prozent.

Die Autoren verweisen jedoch darauf, dass sich Krankenschwestern aufgrund ihres medizinischen Wissens häufiger untersuchen lassen - und somit möglicherweise häufiger die Diagnose Krebs bekommen. Zudem könne eine Erklärung sein, dass Nachtschichten in Spitälern manchmal intensiver seien als Schichten am Tag.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Programme für den Gesundheitsschutz von nachts arbeitenden Frauen nötig seien, schrieben die Forscher. So müssten sie regelmässig medizinisch untersucht werden.
(SDA)

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