Die Schweiz hat acht Millionen Fussballtrainer – und mindestens genau so viele Autoexperten. Kaum ein Thema beherrscht Stammtische zu später Stunde derart wie Pferdestärken, Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeiten. Oder nach neuer elektrischer Währung Batteriegrössen, Reichweiten und Ladezeiten. Jede und jeder hat Berührungspunkte mit dem Thema Auto. Und seine Anschaffung ist das zweitgrösste Investment eines Haushalts, das niemand im falschen Modell versenken möchte.
Glaubwürde Kaufempfehlungen wollte der niederländische Autojournalist Fred van der Vlugt (1930–2002) liefern, als er 1963 gemeinsam mit 25 Kollegen aus neun Ländern die europäische Jury Car of the Year gründete. Das beste Modell des Jahres küren, basierend auf Expertenurteilen, finanziell unabhängig und ohne Beeinflussung seitens der Autoindustrie. Orientierung bieten im damals wachsenden Dschungel der Segmente, Karosserieformen und Antriebe. Erster Preisträger wurde 1964 – also vor genau 60 Jahren – der Rover 2000. Wem die Oberklasse-Limousine der 2005 abgewickelten Marke jetzt nicht sofort vor dem geistigen Auge erscheint, muss sich nicht grämen: So dürfte es vielen bei einigen der Siegermodelle aus 60 Jahren Car of the Year gehen.